Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hat das Düsseldorfer Traditionsunternehmen Zamek heute beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der Antrag umfasst zunächst die Vermögen der Tochtergesellschaften Zamek Nahrungsmittel GmbH & Co. KG, Zamek Nahrungsmittel Dresden GmbH und Dr. Lange & Co. GmbH.
Auch Insolvenzanträge für die Holding Günter Zamek Produktions- und Handelsgesellschaft, die im Mai 2012 eine Mittelstandsanleihe über 45 Millionen Euro begeben hatte, sowie für die Zamek GmbH sollen im Laufe der Woche gestellt werden. Nicht betroffen sind offenbar die Lamarc Feinkost GmbH und die WPR Gesellschaft für Werbung und Public Relations, wie faz.net berichtet.
Kupon für Mittelstandsanleihe wäre im Mai fällig
Im Management holt sich der Brühwürfelproduzent Unterstützung. Neu in die Geschäftsführung berufen wurden die Sanierungsexperten Wolf von der Fecht und Nikolaos Antoniadis. In den vergangenen Monaten hatten die Frage- und Alarmzeichen rund um den Markenartikler stetig zugenommen und zu einem rapiden Kursverfall der Mittelstandsanleihe geführt. Das operative Geschäft verfiel nach der Emission zusehends. Erst spät wurden drastische Restrukturierungsmaßnahmen ergriffen – so etwa die Bereinigung des Produktportfolios um mehr als 600 unprofitable Artikel. Die Kuponzahlung für die Mittelstandsanleihe, neben der sich kaum weitere Finanzverbindlichkeiten finden, erschien bereits Anfang Februar als fraglich. Jetzt steht die Antwort fest: Sie wird wohl nicht erfolgen.
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