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Callirius begleitet Bayer bei CO2-Investition

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Bayer erwirbt Carbon Removal Credits von Novocarbo. Foto: Tobias Arhelger - stock.adobe.com
Bayer erwirbt Carbon Removal Credits von Novocarbo. Foto: Tobias Arhelger - stock.adobe.com

Klimaschutzprojekte, die auf die Vermeidung von CO2 abzielen, sind in vielen Unternehmen ineffizient, teuer und intransparent. Viele CO2-Vermeidungsprojekte haben es deshalb schwer bei Banken, Unternehmen und Investoren. Was sich auch an der großen Investitionslücke zeigt: Solchen Projekten fehlen jährlich mindestens 600 Milliarden US-Dollar.

Das will Callirius ändern. Die deutsch-schweizerische CO2-Investmentplattform wird von einer Gruppe aus Ex-Investmentbankern geführt. Dazu zählt unter anderem Ebrahim Attarzadeh, CEO und Gründer der Plattform sowie ehemaliger Europachef der Bank Stifel.

Was Callirius anders machen will? Die Plattform will weltweit die besten Klimaschutzprojekte identifizieren und diese mit Hilfe eines Robo Advisors Unternehmen, Asset-Managern und Finanzinvestoren zur Verfügung stellen. Das Ziel ist es, Konzerne klimafreundlicher zu machen, und gleichzeitig gegen die steigenden Preise der CO2-Zertifikate anzugehen.

„Dem freiwilligen CO2-Markt fehlt es an Qualität, Transparenz und Effizienz. Viel Geld ist in Niedrigqualität-Projekte zur CO2-Vermeidung geflossen, die dann ihre versprochenen CO2-Senkwerte nicht erreicht haben. Wir wollen das besser machen“, verspricht der Callirius-Gründer im FINANCE-TV-Gespräch.

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Bayer investiert in Pflanzenkohle

Nun hat das Klima-Fintech seine erste erfolgreiche Kooperation abgeschlossen – und das mit einem Schwergewicht der deutschen Wirtschaft. Callirius begleitete den Dax-Konzern Bayer bei einer Transaktion mit dem Climate-Tech-Startup Novocarbo, teilt Callirius mit.

Konkret hat Bayer sogenannte Carbon Removal Credits von dem Start-up erworben. Novocarbo verarbeitet Biomasse zu Pflanzenkohle, die den darin enthaltenen Kohlenstoff dauerhaft speichert und damit der Atmosphäre entzieht. Wird die Pflanzenkohle einer dauerhaften „Kohlenstoffsenke“, wie etwa Beton oder dem Boden zugeführt, werden Carbon Removal Credits für die sicher entnommene Menge Kohlenstoff generiert. Novocarbo produziert die Pflanzenkohle und stellt die Carbon Removal Credits aus.

Die Menge der Carbon Removal Credits bemisst sich auf Basis des der Atmosphäre entnommenen CO2, anschließend können sie auf dem Markt für die „freiwillige CO2-Kompensation“ gehandelt werden. Firmen und Privatpersonen können die Carbon Removal Credits anschließend erwerben. Mit dem Erlös werden dann weitere Klimaprojekte finanziert, die CO2 aus der Atmosphäre entziehen sowie Technologien zur CO2-Reduktion voranbringen sollen.

Callirius ermöglicht Kooperation

„Aus Sicht von Callirius schien das Projekt nicht nur aufgrund der robusten Projekt-Methodologie passend für Bayer sein, sondern auch aufgrund des Bezuges zum Agrarsektor, der innovativen Technik und der geographischen Nähe“, begründet Callirius den Deal, der mit Hilfe der Plattform ermöglicht wurde.

„Die Lösungen von Novocarbo sind ein innovatives Beispiel für lokale, hochqualitative Dekarbonisierung mit langfristiger Wirkung. Wir freuen uns, dass wir über unsere Plattform Klimaschutzprojekte ermöglichen, bei denen der Privatsektor seine Kräfte bündelt, um eine hochwertige Dekarbonisierung voranzutreiben und unseren Planeten als lebenswerten Ort zu erhalten. Diese Transaktion zwischen Bayer und Novocarbo könnte kein besseres Beispiel dafür sein, wie wichtig unsere Plattform und unser Serviceangebot für gemeinsame Klimaschutzbemühungen sind“, kommentiert Callirius-CEO Attrazadeh die Transaktion.

Damit gehört Bayer sowohl zu einen der größten Kunden für Callirius als auch für Novocarbo. Welche großen Unternehmen in Zukunft über die Investmentplattform in nachhaltige Projekte investieren, wird sich zeigen.

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.