Ein paar Produkte am Sustainable-Finance-Markt sind schon echte Evergreens geworden: Green Bonds und Green Schuldscheine gehören inzwischen bei vielen Unternehmen zum Standardrepertoire. Auch ESG-linked Loans sind im Mainstream angekommen. Doch auch in anderen Bankprodukten und Angeboten von Assetmanagern werden inzwischen ESG-Komponenten eingebaut. Die Nachfrage auf Corporate-Seite scheint vorhanden. FINANCE gibt den Überblick über einige neue Sprösslinge.
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Nachhaltige CP-Programme
Erste Emittenten legen inzwischen ESG-konforme CP-Programme auf. Bei diesen Commercial Papers gibt es wie bei allen anderen nachhaltigen Finanzierungsformen zwei Optionen: Entweder wird der Erlös für nachhaltige Zwecke eingesetzt oder der Emittent knüpft das Instrument an die eigene Nachhaltigkeitsleistung. Erste Unternehmen nutzen diese Möglichkeiten.
ESG im Factoring
Das Prinzip eines ESG-Links lässt sich auch auf das Factoring ausweiten. Die LBBW-Tochter Süd Factoring hat das Prinzip nun in diesen Markt getragen und mit dem Stuttgarter Servicespezialisten Leadec den nach eigenen Angaben ersten ESG-linked Factoring-Vertrag in Deutschland abgeschlossen. Die Idee: Je besser Leadec in Sachen Nachhaltigkeit abschneidet, umso günstiger wird die Finanzierung. Gemessen wird die Leistung des Unternehmens dabei anhand eines ESG-Ratings.
Geldmarktfonds
Der ESG-Trend macht auch vor kurzfristigen Anlagen nicht halt. Asset Manager haben deshalb das grüne Label inzwischen auch auf kurzfristige Anlageprodukte ausgeweitet. So gibt es inzwischen auch Geldmarktfonds, die nach Nachhaltigkeitskriterien gemanagt werden. Doch wie bei vielen Finanzprodukten mit Nachhaltigkeitskomponente gibt es noch keinen einheitlichen Standard, wie das ausgestaltet sein muss. Investoren müssen sich über den jeweiligen Ansatz informieren.
Sustainability-linked Derivates
Banken schrecken auch nicht davor zurück, ohnehin komplexen Derivatestrukturen eine Nachhaltigkeitskomponente hinzuzufügen. Nachfrage nach solchen Produkten auf Unternehmensseite scheint vorhanden zu sein. So hat etwa Siemens Gamesa mit HSBC einen Zins-Swap vereinbart, der an ein ESG-Rating gekoppelt ist. Je nachdem wie sich die Bewertung entwickelt, spenden entweder die Bank oder das Unternehmen Mittel für gute Zwecke.
Eine andere Variante der Sustanability-linked Derivate wäre die Koppelung des Ratings an die Marge. Neben Zinsen lassen sich auch Währungs- oder andere Risiken entsprechend mit ESG-Produkten hedgen. Transaktionen dieser Art lassen sich individuell zuschneiden, ein Standard hat sich bislang nicht herausgebildet.
Grüne Einlagen
Auch bei klassischen Bankprodukten spielt ein größerer Fokus auf ESG-Faktoren inzwischen eine Rolle. Dafür haben einige Banken bereits eigens Produkte entwickelt, beispielsweise die Deutsche Bank oder Standard Chartered. Bei solchen grünen Termineinlagen oder Sustainable Deposits handelt es sich um Festgelder, die gegen nachhaltige Projekte referenziert werden, die die jeweilige Bank finanziert.
antonia.koegler[at]finance-magazin.de
Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.