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Active Ownership legt bei Stada nach

Der Investor Active Ownership erhöht den Druck auf das Management von Stada - im Bild die Konzernzentrale in Bad Vilbel.

Der Investor Active Ownership Capital (AOC) hat nur gut 5 Prozent der Stada-Anteile. Und doch könnte er tiefgreifende Änderungen bei dem MDax-Konzern anstoßen.

Der Aktivist hatte beim Stada-Management mit dem Vorschlag, den Aufsichtsrat umzubauen, zunächst kein Gehör gefunden. Jetzt legt er nach: Im Aktionärsforum des Bundesanzeigers ruft AOC die Stada-Aktionäre seit heute dazu auf, gemeinsam eigene Kandidaten für das Kontrollgremium vorzuschlagen.

Am 11. Juli will AOC dem Stada-Management einen Vorschlag für die Neubesetzung des Aufsichtsrats machen. Dabei hofft der Investor auf eine möglichst breite Beteiligung der Großaktionäre, um dem Stada-Management die Unzufriedenheit der Anteilseigner vor Augen zu führen. Am Auswahlprozess teilnehmen können Aktionäre, die mindestens 75.000 Stada-Aktien besitzen. Die Headhunter von Spencer Stuart sollen die Kandidatenvorschläge prüfen und interessante Namen für eine Kandidatur bei Stada bewegen.

Active Ownership kritisiert Stada scharf

Seit Mai schon attackiert AOC das Stada-Management. Eine zentrale Forderung des Investors ist, das Kontrollgremium umzubauen. Stada habe sich von einem deutschen Generikahersteller zu einem internationalen Pharmakonzern gewandelt, der Aufsichtsrat spiegele dies aber nicht wider, argumentiert der Aktivist.

Stada reagierte auf den Vorstoß von AOC mit der Ankündigung, selbst neue Kandidaten für den Aufsichtsrat zu suchen – ohne die Aktionäre einzubinden. Das kritisiert AOC jetzt scharf. AOC traut dem Management nicht zu, „den Prozess zur Neubesetzung des Aufsichtsrats in der Hauptversammlung am 26. August 2016 ordentlich, transparent und im besten Interesse der Gesellschaft sowie ihrer Anteilseigner und Mitarbeiter zu führen“, schreibt der Aktivist in einer Presseerklärung. „Über unseren Aufruf im Aktionärsforum laden wir daher alle Aktionäre mit signifikantem Anteilsbesitz ein, in dem professionell aufgesetzten Prozess die bestmögliche künftige Zusammensetzung des Aufsichtsrats zu bestimmen.“

Die Stada-Aktie reagierte mit einem Kursanstieg von 2 Prozent auf den erneuten Vorstoß der Gruppe um AOC.

florian.bamberg[at]finance-magazin.de

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