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Hymer und Takko streben an die Börse

Der IPO-Markt nimmt langsam Fahrt auf. Auch Hymer und Takko wollen offenbar an den Kapitalmarkt.
allanswart/Thinkstock/iStock/Getty Images

Der Textildiscounter Takko könnte vor einem Gang an die Börse stehen. Das berichtet die „Börsen-Zeitung“ unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Demnach seien die beiden Finanzinstitute Credit Suisse und die Deutsche Bank mit den IPO-Vorbereitungen beauftragt worden. Dem Bericht zufolge ist mit einer Erstnotierung zum Ende des zweiten Quartals zu rechnen.

Das Unternehmen selbst relativierte die Insiderinformationen auf eine FINANCE-Anfrage hin. „Ein Börsengang ist nur eine von mehreren Optionen. Es gibt keine finale Entscheidung für oder gegen einen Börsengang“, teilte eine Takko-Sprecherin mit.

Apax-Tochter Takko erholt sich von Talfahrt

Der Discounter wurde 2010 von dem Finanzinvestor Apax übernommen. Der Kaufpreis soll sich laut „Börsen-Zeitung“ damals auf rund 1,2 Milliarden Euro belaufen haben. Doch Takko hat wie viele seiner Konkurrenten mit der Krise in der Modebranche zu kämpfen. Online-Händler wie Amazon oder Zalando setzen dem Unternehmen erheblich zu. Im Geschäftsjahr 2015 verzeichnete Takko einen Fehlbetrag von 36,7 Millionen Euro.

Doch Takko-CEO Arnold Mattschull verbreitet trotz dieser Zahlen Gelassenheit. Durch Umstrukturierungen und Kosteneinsparungen würde das Unternehmen einen Aufwärtstrend verzeichnen, sagte er dem Branchenmagazin „TextilWirtschaft“ im November 2017. Im Geschäftsjahr 2016/17 konnte Takko demnach den Umsatz um 0,4 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro steigern. Auch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) entwickelt sich Unternehmensangaben zufolge positiv. Aktuell beläuft sich dieser Wert auf 144,3 Millionen Euro. Im Vorjahr verzeichnete Takko noch ein Ebitda von 133,5 Millionen Euro.

Takko ist bereits zum dritten Mal in Folge in der Hand eines Finanzinvestors. Apax hatte Takko von Advent übernommen. Das Private-Equity-Haus hatte im Vorfeld selbst noch einen Börsengang erwogen, sich dann aber für den Verkauf des Unternehmens entschieden. Advent wiederum hatte Takko für 700 Millionen Euro von Permira gekauft, der bereits 2003 erste IPO-Pläne für Takko hatte.

Caravanhersteller Hymer zieht IPO in Betracht

Und es ist nicht der einzige Börsengang, der bald anstehen könnte: Auch der Hersteller von Campingwagen und Caravanen Hymer liebäugelt mit einem Gang aufs Parkett. „Mögliche Optionen sind unter anderem ein Börsengang oder die Beteiligung eines strategischen Partners“, teilte das Unternehmen am Montag mit. Es sei vorgesehen, „eine bedeutende Minderheitsbeteiligung abzugeben“, heißt es weiter.

Im Gegensatz zu Takko stehen bei Hymer alle Zeichen auf Wachstum. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Waldsee konnte im Geschäftsjahr 2016/17 einen Umsatz von 2,12 Milliarden Euro erzielen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 32 Prozent. Auch die Absatzzahlen entwickeln sich gut: Im selben Zeitraum steigerte Hymer den Absatz von 40.000 Fahrzeugen auf 55.000 Camper und Caravane.

Hymer hat erst vor wenigen Monaten seine Finanzierung umgestellt und sein Debüt am Schuldscheinmarkt gegeben, wie Hymer-CFO Stefan Junker im Gespräch mit FINANCE Ende Dezember 2017 sagte.

Siemens-Healthineers und DWS legen vor

Für diesen Monat sind in Deutschland bereits zwei milliardenschwere Börsengänge geplant. Die Siemens-Tochter Healthineers plant ihren Gang aufs Parkett voraussichtlich am 16. März, dem Dax-Konzern sollen dadurch zwischen 3,9 und 4,65 Milliarden Euro zufließen.

Auch die Deutsche-Bank-Tochter DWS bereitet einen IPO vor, der Handel soll am 23. März starten. Insgesamt will die Deutsche Bank mit dem Verkauf der DWS-Anteile 1,8 Milliarden Euro einsammeln.

andreas.mehring[at]finance-magazin.de

Info

Mehr zu dem Modehändler in der Krise erfahren Sie auf unserer Themenseite zu Takko.