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Schaeffler: Brückenfinanzierung zur Vitesco-Übernahme steht

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Schaeffler hat sich eine milliardenschwere Brückenfinanzierung gesichert. Foto: nmann77 - stock.adobe.com
Schaeffler hat sich eine milliardenschwere Brückenfinanzierung gesichert. Foto: nmann77 - stock.adobe.com

Schaeffler hat erfolgreich die Syndizierung eines Finanzierungspakets zum Kauf der ausstehenden Vitesco-Anteile abgeschlossen. Das Paket umfasst 3,45 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen mit. Es soll zur Finanzierung des laufenden Erwerbsangebots dienen, sowie transaktionsbezogene Kosten und einen möglichen Refinanzierungsbedarf von Vitesco abdecken.

Das Finanzierungspaket für das Erwerbsangebot wurde vollständig von der Bank of America, BNP Paribas, Citibank und der Deutschen Bank zugesagt. Die vier Banken begleiten den Syndizierungsprozess auch als Bookrunner. Beraten wurde das Konsortium von einem Team von Hengeler Mueller. Neben den Hausbanken von Schaeffler beteiligten sich an der Syndizierung weitere internationale Tier-1-Banken.

Fazilität hat eine Laufzeit von 12 Monaten

„Die Syndizierung stieß auf sehr positive Resonanz. Aufgrund der überzeugenden strategischen Logik konnten auch neue weitere internationale Banken gewonnen werden. Auch dies unterstreicht, dass beide Unternehmen gemeinsam stärker sein werden“, erklärte Marc Kagels, Head of Corporate Treasury bei Schaeffler gegenüber FINANCE.

Die Fazilitäten haben eine Laufzeit von 12 Monaten ab Unterzeichnung des Schaeffler-Kreditvertrags am 6. Oktober 2023. Des Weiteren beinhaltet der Schaeffler-Kreditvertrag die Option, die Laufzeit der Fazilitäten zweimalig jeweils um einen Zeitraum von 6 Monaten zu verlängern.

Bei Bekanntgabe des Übernahmeangebots hatte Schaeffler die Deutsche Bank zunächst nicht als Teil des Bankenkonsortiums genannt. Schaeffler-CEO Klaus Rosenfeld gab damals auf FINANCE-Nachfrage an, dass dies kein Signal gegen den Bankenstandort Deutschland sei und man sich in Gesprächen mit der Deutschen Bank befände.

Vitesco-Aktionäre wollen mehr Geld

Schaeffler bietet 91 Euro pro Aktie. Auch wenn Vitesco-Chef Andreas Wolf sowie Aktionäre wie der Investor David Einhorn den Kaufpreis für zu niedrig halten, kann sich Vitesco-Analyst Christian Glowa nicht vorstellen, „dass Schaeffler das Angebot nachbessern wird.“ Es gilt als sicher, dass Schaeffler den M&ADeal erfolgreich abschließen kann. Schon vor Bekanntgabe des Übernahmeangebots war Schaeffler über die IHO Holding mit fast 50 Prozent an Vitesco beteiligt.

Die Schaeffler Gruppe wird aktuell von den Ratingagenturen S&P und Fitch mit BB+ und von Moody’s mit Baa3 eingestuft. Der Ausblick der drei Agenturen ist stabil. Die Angebotsunterlagen sind am 15. November veröffentlicht worden. Die Annahmefrist endet am 15. Dezember 2023. Schaeffler erwartet den Vollzug des Erwerbsangebots Anfang Januar 2024.

Falk Sinß ist Redakteur bei FINANCE. Er hat Soziologie, Politologie und Neuere und Mittlere Geschichte in Frankfurt am Main sowie in Mainz Journalismus studiert, wo er auch einen Lehrauftrag inne hatte. Vor seiner Zeit bei FINANCE war Falk Sinß drei Jahre Redakteur der Zeitschrift Versicherungswirtschaft und zehn Jahre für verschiedene Medien des Universum Verlags tätig.

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