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1,1 Milliarden Euro: Mann+Hummel begibt Mega-Schuldschein

Der Automobilzulieferer Mann+Hummel begibt seinen ersten Schuldschein. Mit einem Emisisonsvolumen von 1,1 Milliarden reihen sich die Ludwigsburger gleich auf dem dritten Rang der größten Schuldschein-Emissionen aller Zeiten ein.
moodboard / iStock / Thinkstock / Getty Images

Der Boom am deutschen Schuldscheinmarkt geht weiter: Der Automobilzulieferer Mann+Hummel begibt mit 1,1 Milliarden Euro den ersten Schuldschein seiner Firmengeschichte. Mit seiner Debüttransaktion setzt Mann+Hummel gleich ein Zeichen, denn mit dem Emissionsvolumen reihen sich die Ludwigsburger auf Anhieb unter die größten Schuldschein-Emissionen aller Zeiten ein. Lediglich BMW mit 1,35 Milliarden Euro und ZF Friedrichshafen mit 2,2 Milliarden Euro kassierten noch mehr.

Platziert wurde der Schuldschein von der ING Commercial Banking und der Landesbank Baden-Württemberg, die als Joint-Bookrunner fungieren. Co-Lead-Arrangeur war die BNP Paribas. Die 1,1 Milliarden Euro verteilen sich auf 11 Tranchen mit Laufzeiten von drei bis zehn Jahren, wobei die Zinsmargen nach Angaben der begleitenden Banken jeweils am unteren Ende der Preisspanne festgesetzt wurden. Das zeigt, wie groß aktuell der Investoren-Run auf deutsche Schuldscheine ist.

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Mann+Hummel-Schuldschein war dreifach überzeichnet

Laut Angaben der ING war der Schuldschein dreifach überzeichnet. Die 1,1 Milliarden Euro wurden von rund 160 Investoren gezeichnet, von denen die Hälfte aus Deutschland kommt. Weitere 36 Prozent des Emissionsvolumens verteilen sich auf Investoren aus dem übrigen Europa, die restlichen 14 Prozent gingen außerhalb Europas über den Tisch – vorwiegend in Asien.

Ursprünglich wollte die erst im Sommer angetretene neue Finanzchefin von Mann+Hummel, Emese Weissenbacher, nur 400 Millionen Euro einsammeln. Für sie ist der Schuldschein-Coup der erste große Erfolg in ihrer noch jungen CFO-Karriere. Angesichts der massiven Nachfrage nahm sie das zusätzlich Kapital nur zu gerne mit, denn Mann+Hummel kann das Geld gut gebrauchen. Erst Mitte August gab der Automobilzulieferer bekannt für 1,4 Milliarden Dollar das Filter-Geschäft des US-Konzern Affinia übernehmen zu wollen. Die Refinanzierung des Deals ist damit nun gesichert und die Kriegskasse sogar für weitere Übernahmen schon wieder gut gefüllt.

philipp.habdank[at]finance-magazin.de