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Restrukturierungsexperte Josef Schultheis soll Kadewe sanieren

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Josef Schultheis soll die Sanierung von Kadewe vorantreiben. Foto: Adapa
Josef Schultheis soll die Sanierung von Kadewe vorantreiben. Foto: Adapa

Das Luxuswarenhaus Kadewe hat Ende Januar dieses Jahres einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg eingereicht. Die Gruppe will sich in Eigenverwaltung sanieren. Dafür hat sich das Unternehmen nun personelle Unterstützung an Bord geholt. Restrukturierungsexperte Josef Schultheis agiert mit sofortiger Wirkung als Chief Restructuring Officer (CRO) der Kadewe Group.

Darüber hinaus übernimmt der Manager die Geschäftsführung des Unternehmens. Damit beerbt er den bisherigen CEO Michael Peterseim, der das Warenhaus nach vier Monaten als CEO verlässt, wie Kadewe bekanntgab. Man trenne sich im „gegenseitigen Einvernehmen“, heißt es. Peterseim war seit 2018 für die nun insolvente Gruppe tätig und agierte zunächst als CFO, bevor er zum 1. November 2023 den CEO-Posten antrat.

Schultheis begleitete Schur-Flexibles-Sanierung

Der neue CRO Schultheis soll nun die Sanierung von Kadewe vorantreiben. „Meine Aufgabe ist es, die Restrukturierung der operativen Prozesse und Strukturen zu beschleunigen, dadurch ein langfristig tragfähiges Geschäftsmodell zu etablieren und das bestmögliche Resultat für die Gläubiger zu erzielen“, sagt er zu seiner Aufgabe im Unternehmen.

In der Restrukturierungsbranche ist Schultheis kein Unbekannter. Er ist geschäftsführender Gesellschafter von Reviresco Management, einer Restrukturierungsberatung, und kommt kriselnden Unternehmen, wie etwa in der Insolvenz, zur Hilfe. Zu seinen prominentesten Fällen zählen die Sanierung des Verpackungsherstellers Schur Flexibles (heute Adapa) und die des Schweizer Stahlkonzern Swiss Steel. Beide Unternehmen begleitete er als CRO durch die Restrukturierung.

Zudem war Schultheis bei weiteren Restrukturierungen mandatiert, wie zum Beispiel bei dem Berliner Unternehmen Babcock Borsig, bei der Deka Bank oder bei dem Handelsunternehmen Weltbild.

Mehrere Kaufinteressenten für Kadewe

Seine neue Herausforderung findet er nun bei Kadewe: Das Unternehmen befindet sich in herausfordernden Zeiten. So zog die Pleite der Muttergesellschaft Signa auch das Berliner Warenhaus mit in die Insolvenz. Grund für die finanziellen Engpässe bei Kadewe sind eigenen Angaben zufolge die zu hohen Mietzahlungen. Der Signa Gruppe gehören die Gebäude, die sie wiederum an Kadewe vermietet. Signa hält zudem 49,9 Prozent an Kadewe. Die restlichen Anteile sind in den Händen des thailändischen Handelskonzerns Central Group, hinter dem der Milliardär Tos Chirathivat steht.

Zuletzt soll das Modehaus Breuninger Interesse an der Kadewe Group bekundet haben, wie das „Manager Magazin“ berichtet. Demzufolge soll das Unternehmen bereit sein, mehr als 100 Millionen Euro in die Kadewe Group zu investieren. Auch der thailändische Mehrheitseigener Central Group soll eine Komplettübernahme in Betracht ziehen.

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.