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Großinsolvenzen nehmen wieder ab

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Rund drei Viertel der Unternehmen bevorzugten den Asset Deal als Sanierungslösung. Foto: thodonal – stock.adobe.com
Rund drei Viertel der Unternehmen bevorzugten den Asset Deal als Sanierungslösung. Foto: thodonal – stock.adobe.com

Im ersten Quartal des Jahres 2023 hat sich die Anzahl der Insolvenzen bei Großunternehmen nahezu halbiert. Die Amtsgerichte haben lediglich 24 Insolvenzanträge verzeichnet, das sind 20 Anträge weniger als im vierten Quartal des vergangenen Jahres.

Verglichen mit dem ersten Quartal des Vorjahres 2022 zeigt sich ebenfalls ein positiver Trend, da damals 32 Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht antreten mussten. Das zeigt der aktuelle FINANCE-Insolvenz-Report, für den die Restrukturierungsberatung Falkensteg exklusiv für FINANCE die Großinsolvenzen auswertet.

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„Das Risiko der Forderungsausfälle steigt und auch die Zahlungsmoral verschlechtern sich zwar zusehends. Der Mittelstand zeigt sich mit guten Eigenkapitalquoten aber robust und Verluste werden noch aufgefangen. Das erklärt das derzeitige Insolvenzgeschehen“, so Studienautor und Falkensteg-Partner Jonas Eckhardt.

Meisten Insolvenzen im Maschinenbau

Die meisten Insolvenzen gab es mit sechs Fällen im Maschinenbau, gefolgt vom Fahrzeugbau, Pflegeheimbetreiber, Einzelhändler und Kunststoffhersteller.

Der Trend zu mehr Eigenverwaltungen als Sanierungsinstrument scheint im ersten Quartal 2023 unterbrochen worden zu sein. Vier Unternehmen strebten eine Sanierung über ein Schutzschirmverfahren an, darunter Peek & Cloppenburg und der Pflegeheimbetreiber Curata. Fünf Firmen haben einen Antrag auf vorläufige Eigenverwaltung gestellt. Die bevorzugte Sanierungslösung zwischen Januar und März 2023 war der Asset Deal, mit dem mehr als drei Viertel der insolventen Unternehmen einen neuen Investor gefunden haben.

Insolvenzverfahren dauern immer länger

Während die Anzahl der Insolvenzlösungen seit 2020 kontinuierlich abnimmt, steigt die Dauer der Insolvenzverfahren deutlich an. Dabei dauert ein Verfahren unter dem Schutzschirm etwa dreimal so lang wie ein Asset Deal. Ein Insolvenzverfahren dauerte 2022 durchschnittlich 545 Tage. Im Vergleich: Drei Jahre vorher mussten Unternehmen nur 247 Tage einplanen.

Was sind die Top-Verfahren? Welche Branche ist besonders von Pleiten betroffen und wie hoch ist die Rettungsquote? Und welchen Herausforderungen steht die Automobilindustrie gegenüber? Das und mehr lesen Sie im aktuellen FINANCE-Insolvenz-Report.

Hannah Weimann

Hannah Weimann ist Redakteurin bei FINANCE. Sie hat in Mainz Wirtschaftsrecht mit internationalem Schwerpunkt studiert. Während ihres Studiums hat sie bereits in verschiedenen Kanzleien im Bereich Medienrecht und Gesellschaftsrecht sowie in der Compliance-Abteilung eines Finanzinstituts gearbeitet. Vor ihrer Zeit bei FINANCE hospitierte Hannah Weimann in der Lokalredaktion der Allgemeinen Zeitung Mainz. 

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