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Trivago-CFO steigt in die CEO-Liga von Schalke auf

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Hotelsuchmaschine trifft Traditionsverein: Schalke 04 ernennt den bisherigen Trivago-CFO Matthias Tillmann zum Vorstandsvorsitzenden. Foto: yorgen67 – stock.adobe.com
Hotelsuchmaschine trifft Traditionsverein: Schalke 04 ernennt den bisherigen Trivago-CFO Matthias Tillmann zum Vorstandsvorsitzenden. Foto: yorgen67 – stock.adobe.com

Management-Transfer bei Schalke 04: Mit Matthias Tillmann präsentierte der Aufsichtsrat des Fußballklubs einen Nachfolger für den im Juli entlassenen CEO Bernd Schröder. Tillmann bekleidet ab Januar die Position des Vorstandsvorsitzenden. Bei den Königsblauen trägt der 39-jährige Tillmann außerdem zukünftig die strategische Gesamtverantwortung für die Ressorts Vertrieb, Marketing, Kommunikation, Digitales, Fans & Nachhaltigkeit sowie Veranstaltungen & Sicherheit.

Tillmanns Karriere startete bei der Deutschen Bank

Die neue Tätigkeit geht für den Manager mit einem Branchenwechsel einher: Tillmann ist zurzeit noch CFO des Düsseldorfer Hotelsuchmaschinenbetreibers Trivago. Wie bereits in der vergangenen Woche bekanntwurde, legt er diesen Posten zum Jahresende nieder. Spätestens zum 1. April 2024 beerbt Robin Harries den zum Jahresende ausscheidenden Tillmanns als Finanzchef. „Seine Führung hat entscheidend dazu beigetragen, die Herausforderungen der Pandemie zu meistern und unsere finanzielle Stabilität zu erhalten“, bedankte sich Trivago-CEO Johannes Thomas bei Tillmann.

Seit 2016 war Tillmann in unterschiedlichen Führungspositionen bei Trivago tätig. Seine Karriere startete der studierte Mathematiker im Jahr 2009 als Analyst bei der Deutschen Bank, wo er bis zum Vice President Global Markets aufstieg. Vor dem Wechsel zu Trivago war er außerdem rund ein Jahr Senior Proprietary Trader bei der RWE-Sparte Supply and Trading.

„Er hat nicht nur tiefgehende Kenntnisse in den Bereichen Finanzen, Strategie und Marketing, sondern hat darüber hinaus internationale Sponsoringbudgets im zweistelligen Millionenbereich verantwortet“, lobt Axel Hefer, Vorsitzender des Schalke-Aufsichtsrats, den künftigen CEO. Das Trivago-Logo prangte unter anderem auf den Spieltrikots des VfL Bochum und auf den Aufwärmtrikots des FC Chelsea.

Tillmann will sich auf Sponsoring fokussieren

„Ein zentraler Fokus meiner Arbeit wird der Vertrieb und das Sponsoring sein“, stellt der neue Schalke-Chef in Aussicht, der zudem selbst seit 1995 Schalke-Mitglied ist. Dies sei dringend zur Erreichung des mittelfristigen Vereinsziels – die Rückkehr in die erste Liga – notwendig, für die Schalke eine stabile wirtschaftliche Basis benötige.

Dass Hefer, der neben seinen Aufgaben auf Schalke selbst CEO bei Trivago war und zuvor sogar Tillmanns CFO-Vorgänger bei der Hotelsuchmaschine war, einen alten Bekannten auf Schalke holt, stößt bereits auf ein gemischtes Echo. So finden sich unter dem offiziellen Linkedin-Post von Schalke 04 zu der Personalie Kommentare wie „Freundschaften könnt ihr woanders ausleben“ oder „kann mich einer kneifen?“.

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Schafft Schalke die Rückkehr ins Plus?

Bei Tillmanns neuem Arbeitgeber ist die Situation unterdessen angespannt. Da wäre zum einen die sportliche Seite: Denn mit sieben Punkten nach sieben Spieltagen und damit Platz 16 in der zweiten Fußball-Bundesliga sieht es derzeit sportlich nicht rosig aus. Deswegen soll Karel Geraerts als neuer Trainer, parallel zu Tillmanns im Management, das Steuer auf Schalke rumreißen.

Und nicht nur in der Verteidigung (20 Gegentore) klaffen auf Schalke riesige Löcher. 2022 schrieben die Königsblauen das dritte Jahr in Folge rote Zahlen. Im März gab sich CFO Christina Rühl-Hamers aber noch kämpferisch: Man wolle 2023 wieder in die Gewinnzone aufrücken. Nach der Rückkehr in die zweite Liga scheint dieses Ziel nun jedoch wieder in weite Ferne gerückt zu sein.

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