Bedenkliche Entwicklung: Maximilian Pluta, Managing Partner der gleichnamigen Kanzlei und Restrukturierungsberatung, berichtet im Gespräch mit FINANCE TV, dass unter dem Eindruck der Insolvenzwelle bei Banken die Bereitschaft deutlich sinkt, Sanierungsversuche bei Unternehmen, die in eine Krise geraten sind, für eine längere Zeit zu begleiten.
So beschreibt Pluta das aktuelle Vorgehen der Banken in vielen Restrukturierungssituationen: „In Sanierungsprozessen entscheiden die Banken schneller als früher. Unsicherheiten in den Planungen der Unternehmen preisen sie ein und denken auch stärker in Alternativen zu der vom Unternehmen vorgeschlagenen Restrukturierung.“
Für Restrukturierer und Unternehmenseigentümer bedeute dies: „Die Ausfahrten auf dem Sanierungsweg kommen schneller näher. Und zu den Ausfahrten zählt auch das Einleiten eines Insolvenzverfahrens.“
Auch bei Starug-Verfahren wird es schwerer
Um das Risiko zu reduzieren, dass ein Sanierungsplan die Unterstützung der Finanzgläubiger verliert, rät Pluta dringend zu einer „fundierten Unternehmensplanung auf Monatsbasis für die nächsten zwei Jahre“. Auf den Tisch gehöre zudem das Prüfen von Optionen, darunter auch ein mögliches Distressed-M&A-Verfahren.
„Und Unternehmer sollten immer auch noch Liquidität in der Hinterhand behalten, die sie im Notfall in ein Sanierungsverfahren einbringen könnten. Wenn alle finanziellen Mittel schon vergeblich in Restrukturierungsversuchen eingesetzt worden sind, dann wird es zum Beispiel auch mit der Option Starug sehr schwierig“, so Pluta weiter.
Wie Banken aktuell zu ihren schnellen Entscheidungen kommen und warum gerade Starug-Verfahren schon sehr frühzeitig in Erwägung gezogen werden sollten, erklärt Pluta im FINANCE-TV-Gespräch.
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