Kopfrechnen oder Taschenrechner?
Für die Gesamtzusammenhänge am liebsten Kopfrechnen, Detailzahlen dann gerne mit Excel oder dem Smartphone. Meinen guten alten Taschenrechner habe ich schon lange nicht mehr aus der Schublade geholt …
Soziale Online-Netzwerke: nutzen oder lieber nicht?
Ich nutze Linkedin und Xing im Wesentlichen als selbstaktualisierendes Adressbuch. Da wir als Mensch in der Regel nur maximal 150 (Geschäfts-)Beziehungen aufrechthalten können, helfen mir die sozialen Online-Netzwerke, hunderte von Kontakten aufrecht und aktuell zu halten. Das nenne ich eine sinnvolle Digitalisierung und es ist sehr praktisch.
Das Ordnungssystem auf dem Schreibtisch: verstehen nur Sie es oder auch andere?
Als CFO eines Software-Unternehmens arbeite ich gerne digital, entsprechend ist mein Schreibtisch auch weitestgehend papierlos und aufgeräumt. Auch die Unterschriftenmappen haben wir digitalisiert. Für Situationen, in denen Papier nicht zu vermeiden ist, habe ich genau vier Schubfächer: „Eingang“, „Zu bearbeiten“, „Archivieren“ und „Ausgang“. Das versteht jeder auf Anhieb, und es funktioniert für alle Beteiligten prima.
„Auch meine Mittagspausen sowie Zeiten für meine Familie und für Hobbies plane ich.“
Arbeit: 40 oder 80 Stunden?
Ich arbeite sehr gerne projekt- und ergebnisorientiert, daher gibt es Wochen mit 40 Stunden oder weniger und andere mit bis zu 80 Stunden. Die Unterscheidung zwischen Arbeitszeit und Nichtarbeitszeit ist meines Erachtens auch eine persönliche Interpretation. Wenn ich in der Mittagspause eine Stunde durch den Wald spaziere, um über eine unternehmerische Entscheidung in Ruhe nachzudenken – ist das dann Arbeitszeit oder nicht? Meine Woche bereite ich so vor, dass ich die Ziele für die Woche priorisiere und entsprechend einplane. Aber auch meine Mittagspausen sowie Zeiten für meine Familie und für meine Hobbies plane ich und halte sie dann auch ein. So habe ich im Ende der Woche kein schlechtes Gewissen, dass irgendetwas zu kurz gekommen ist.
Telefonieren oder Mailen?
E-Mails an externe Ansprechpartner und wenn es um Fakten/ Informationen geht, die ich schriftlich festhalten möchte. Telefonieren, um Dinge zu diskutieren und den persönlichen Kontakt zu haben. Seit zwei Jahre gerne auch „slacken“. Das ist ein tolles Werkzeug, um die interne Kommunikation zu vereinfachen und effizienter als E-Mails mit einer Vielzahl von Empfängern. Bei denen weiß meistens niemand, wer was wann wie zu tun hat.
Gourmetmenu oder Currywurst?
In der Mittagspause statt Currywurst lieber einen Döner oder ein asiatisches Hähnchen-Reis-Gericht. Gourmetmenu gerne ab und zu bei besonderen Anlässen.
Überstunden: Früher anfangen oder länger bleiben?
In einer IT-Firma fangen die meisten Kollegen nicht vor 10 Uhr an. Ich habe mich in den letzten Jahren daran gewöhnt, starte später in den Tag und bleibe dann entsprechend länger. Das passt aber auch gut zu meinem Biorhythmus, und ich habe morgens mehr Zeit für die Familie.
Wie fährt es sich besser: Taxi oder eigenes Auto?
Ich fahre nach wie vor gerne Auto. In diesen Tagen bekommen wir unser erstes Elektroauto, und ich bin sehr gespannt darauf. Bei Meetings in größeren Städten ist es auch mal das Taxi, bei gutem Wetter nutze ich gerne mal einen mietbaren E-Scooter.
FINANCE-Köpfe
„Modernes Tischtennis ist so schnell und taktisch, dass man quasi Schach mit bis zu 140 km/h spielt.“
Reisen: Bungee-Jumping oder Strandkorb?
Statt Bungee-Jumping gerne Wakeboarden oder Skydiving. Im Strandkorb relaxen und mit meiner Tochter eine Sandburg bauen macht mir aber genauso viel Freude.
Fußball: Schauen oder spielen?
Fußballspielen im Garten mit meiner Tochter. Sie ist richtig gut geworden. Meine Lieblingssportart ist seit einigen Jahren aber Tischtennis. Das moderne Tischtennis ist so schnell und taktisch geworden, dass man hier quasi Schach mit bis zu 140km/h spielt. Hierbei kann ich herrlich abschalten.
Für Notizen: Zettel und Stift oder Tablet und Smartphone?
So digital ich heutzutage bin, für Notizen habe ich immer noch mein Notizbuch dabei. Ich liebe es, ab und zu noch schreiben zu dürfen.
Kaffee oder Tee?
Kaffee, genau zwei Tassen. Morgens eine große Tasse und nachmittags einen Cappuccino, auch wenn man den im Ursprungsland Italien nur bis 12 Uhr trinken sollte. Diese zwei Tassen sind meine kleinen Freuden für zwischendurch. Solche Rituale sind mir wichtig und geben dem schnellen und komplexen Arbeitsalltag eine gewisse Stabilität. Im Winter trinke ich aber auch gerne mal einen guten Rooibos- oder Ingwer-Tee.
Der CFO: Stratege oder Spezialist?
Stratege mit Hands-on-Mentalität. Als moderner CFO ist es meine Aufgabe, die digitale Transformation voranzutreiben, die Potentiale von Big Data zu nutzen und die Organisation und die internen Prozesse effizient auszurichten.
Controlling: Bottom-up oder Top-down?
Im Planungsbereich lieber das Gegenstromverfahren. Durch Top-down werden die übergeordneten Ziele durch das Management vorgeben. Die Kostenstellenverantwortlichen zerlegen diese Ziele anschließend, überprüfen die Umsetzbarkeit und konkretisieren diese. Die angepassten Ziele werden dann wieder zurück an das Management gespiegelt (Bottom-up) und geprüft. Dies ist zwar aufwendiger, hat bis jetzt aber immer gut funktioniert.
Mails checken im Urlaub: ja oder nein?
Nein, da bin ich in letzter Zeit sehr konsequent geworden. Wenn etwas wirklich Wichtiges ist, dann erhalte ich von bestimmten Personen eine Whatsapp-Nachricht und melde mich. Solche „Notfälle“ kamen in meinem letzten Urlaub zum Glück nur drei Mal vor. Seit ich dies für mich eingeführt habe, kann ich im Urlaub viel besser abschalten und entspannen. Und ich starte nach dem Urlaub viel erholter und mit mehr Energie in den Arbeitsalltag.
Info
Zur Person: René Kantehm
Nach Stationen bei der IKB und der WestLB wechselte René Kantehm 2010 auf die Unternehmensseite. Nach Stationen bei dem IT-Unternehmen Mimoon und der Wagner Unternehmensgruppe in Münster wurde er im Mai 2019 CFO bei dem Cybersecurity-Unternehmen VMRay. Mehr zu seinem Werdegang und zu seinen Karrierehighlights finden Sie im Steckbrief von René Kantehm in unserem CFO-Almanach FINANCE-Köpfe.

