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Baker Tilly holt neuen Head of ESG von BDO 

Nils Borcherding wird bei Baker Tilly neuer Head of ESG für den Geschäftsbereich Audit & Advisory: Foto: Baker Tilly
Nils Borcherding wird bei Baker Tilly neuer Head of ESG für den Geschäftsbereich Audit & Advisory: Foto: Baker Tilly

Baker Tilly baut seine ESG-Beratung und -Prüfung aus und holt Nils Borcherding vom Next-Seven-Konkurrenten BDO als neuen Partner an Bord. Bei Baker Tilly wird Borcherding Head of ESG für den Geschäftsbereich Audit & Advisory. Die Position wurde neu geschaffen. Darüber hinaus verstärkt Baker Tilly sein ESG-Angebot mit zwei Umweltingenieuren für den Bereich ESG-Beratung, wie FINANCE exklusiv erfuhr.  

Borcherding ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und verfügt über viele Jahre Praxiserfahrung in der Beratung und Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung bei großen Familienunternehmen und global agierenden mittelständischen Unternehmen. Er war zwölf Jahre bei BDO und gehörte dem Führungsteam des Sustainability-Bereichs an. Zu den vorherigen beruflichen Stationen des Diplom-Kaufmanns gehörten außerdem die beiden Big-Four-Gesellschaften EY und PwC. 

Die ESG-Berichterstattung ist ein Wachstumsmarkt 

Borcherdings Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Beratung zur Aufstellung von nichtfinanziellen Unternehmensberichterstattungen und deren Prüfung. Zudem verfügt er als Wirtschaftsprüfer über umfassende Erfahrung in der Prüfung von Jahres- und Konzernabschlüssen nationaler und internationaler Konzerne. 

Baker Tilly beschäftigt in Deutschland 1.330 Menschen an zehn Standorten, der Umsatz im Jahr 2022 betrug knapp 193 Millionen Euro. Es wundert nicht, dass die Nummer 9 am deutschen Prüfermarkt die Nachhaltigkeitsberichterstattung und ESG-Beratung ausbauen will. Spätestens seit die Europäische Union die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verabschiedet hat, haben Wirtschaftsprüfer die nichtfinanzielle Berichterstattung zu ESG- und CSR-Themen als Wachstumsmarkt auserkoren.  

Ab Anfang 2024 sind zunächst große Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern, einem Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro oder einer Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Euro sowie kapitalmarktorientierte Unternehmen im Fokus. Wer zwei oder mehr der Kriterien erfüllt, muss ein Reporting erstellen. Bundesweit sind dies aktuell rund 15.000 Unternehmen. 

Borcherding wird am Standort Hamburg arbeiten 

Gemeinsam mit den beiden in Frankfurt ansässigen neuen ESG-Experten soll Borcherding vom Standort Hamburg aus den Ausbau des bestehenden Baker Tilly Competence Center Sustainability unterstützen. In diesem erhalten Baker-Tilly-Kunden Unterstützung bei den anstehenden technischen und fachlichen Herausforderungen sowie den unterschiedlichen Berichts-, Rechts- und Steuerthemen. 

„Nachhaltigkeit hat sich für die Unternehmen von einem Randaspekt zu einem wesentlichen Kern ihrer strategischen Ausrichtung entwickelt“, sagt Thomas Edenhofer, Managing Partner Audit & Advisory von Baker Tilly. Strategien zur Dekarbonisierung und für mehr soziale Verantwortung beeinflussten nicht nur die Reputation, sondern alle Finanzthemen bis hin zur Rentabilität des Geschäfts, so Edenofer weiter. „Mit Nils Borcherding haben wir einen Experten gewonnen, der die relevanten Aspekte der Veränderungsprozesse, die unsere Mandanten jetzt durchlaufen müssen, genau kennt und bereits erfolgreich umgesetzt hat.“ 

Baker Tilly folgt mit der Berufung eines ESG-Experten einem Trend: Zuletzt hatten auch Mitbewerber wie EY, Deloitte oder Mazars ihre ESG-Teams zum Teil massiv verstärkt. 

Falk Sinß ist Redakteur bei FINANCE. Er hat Soziologie, Politologie und Neuere und Mittlere Geschichte in Frankfurt am Main sowie in Mainz Journalismus studiert, wo er auch einen Lehrauftrag inne hatte. Vor seiner Zeit bei FINANCE war Falk Sinß drei Jahre Redakteur der Zeitschrift Versicherungswirtschaft und zehn Jahre für verschiedene Medien des Universum Verlags tätig.