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Investor CD&R holt prominenten Top-Manager

Kion-CEO Gordon Riske wird Private-Equity-Berater bei Clayton, Dubilier & Rice.
Kion-CEO Gordon Riske wird Private Equity Berater bei Clayton, Dubilier & Rice. Foto: Kion

Der langjährige Kion-CEO Gordon Riske wechselt den Arbeitgeber. Vom Gabelstaplerunternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main geht der Top-Manager zum Private-Equity-Investor Clayton, Dubilier & Rice (CD&R). Dort soll er als Operating Advisor das europäische Industrieteam unterstützen. Wie CD&R mitteilte, soll er dabei helfen „neue Investments zu akquirieren und die Portfoliounternehmen der Fonds zu beraten“.

Gordon Riske hat PE-Erfahrung

Gordon Riske soll seine neue Stelle bei dem US-amerikanischen PE-Investor zum 1. Januar 2022 antreten. Seine Zeit bei Kion beendet er damit vorzeitig zum Jahresende, ein halbes Jahr vor dem eigentlichen Vertragsende. Seine Nachfolge ist allerding bereits geregelt: So übergibt er sein Amt als Vorstandsvorsitzender an Rob Smith, der vom finnischen Kranhersteller Konecranes kommt.

Riske ist seit 2007 Vorstandsvorsitzender der Kion Gruppe. Er übernahm den Posten, nachdem der ehemalige Mutterkonzern Linde den Geschäftsbereich Gabelstapler- und Lagertechnik durch einen Carve-out abspaltete und 2006 an den Private-Equity-Investor KKR sowie die Investmentbank Goldman Sachs verkaufte. KKR und Goldman Sachs ersetzten den damaligen CEO Hubertus Krossa mit Riske, der in den folgenden Jahren somit Erfahrung in der Arbeit mit Private-Equity-Investoren gesammelt hat.

Kion ging unter Gordon Riske am die Börse

2013 ging Kion allerdings an die Börse, womit sich KKR und Goldman Sachs nach und nach von Anteilen trennten. Derzeit befinden sich mehr als 45 Prozent der Aktien im Besitz des chinesischen Dieselmotorenherstellers Weichai Power und 54 Prozent im Streubesitz.

Bevor Riske zu Kion geholt worden war, war er für sieben Jahre CEO des Motorenherstellers Deutz, welchen er durch eine Restrukturierung erfolgreich sanierte. Zuvor arbeitet er bei Kuka, den Einstieg ins Unternehmen machte er in den USA. Riske ist in den USA geboren und hat seine Ausbildung größtenteils in den Vereinigten Staaten absolviert.

Dave Novak, Europachef von CD&R, sieht Riske als „talentierte Führungspersönlichkeit“, der Kion in Richtung Automatisierungslösungen und digitale Transformation neu ausgerichtet habe. CD&R wolle „in den Aufbau unserer vertikalen Branchenexpertise in Europa investieren“.

CD&R hat kein Büro in Deutschland

Björn Killmer, Partner bei CD&R, sagt, dass Riskes künftige Aufgabe darin liegt „attraktive Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren, vertrauensvolle Partnerschaften mit Verkäufern aufzubauen und eng mit den Managementteams zusammenzuarbeiten, um Werte in unseren Portfoliounternehmen zu schaffen“.

Clayton, Dubilier & Rice dürfte von dem großen Netzwerk des Top-Managers profitieren wollen. In Europa ist CD&R seit 1998 aktiv, hat aber nur in New York und London Büros. Mit Björn Killmer, der von London aus arbeitet, hatte CD&R vor gut zwei Jahren das europäische Team verstärkt. Das Team besteht aktuell aus 24 Personen. In Deutschland gibt es kein Büro.

jan.schuermann[at]finance-magazin.de