Das Prüfungs- und Beratungshaus Ernst & Young (EY) erweitert die Transaktionsberatung um Markus Böttcher. Der 52-jährige hat zum 1. Juni als Partner am Münchener Standort angefangen, teilte EY am Montag mit. Böttcher wird von dort Private-Equity-Fonds in Europa betreuen. Im Fokus seiner Tätigkeit soll dabei vor allem die Wertsteigerung von PE-Portfolio-Unternehmen stehen. Auch im Bereich der operativen Due Diligence wird er aktiv sein.
Böttcher kann auf langjährige Erfahrung in der Beratung von PE-Kunden zurückblicken. Er war 15 Jahre lang bei dem Konkurrenten Bain & Company tätig und auch dort im Private-Equity-Bereich aktiv.
Zuletzt leitete er die Praxisgruppe Performance Improvement auf europäischer Ebene und war Mitglied des europäischen Führungsteams. Zu seinen Referenzdeals zählen die Übernahme des niederländischen Transportbandunternehmens Ammeraal Beltech durch Advent, der Verkauf des Keramikspezialisten Ceramtec an Cinven und der Deal zwischen der ehemaligen Siemens-Tochter Dematic und dem PE-Investor Triton.
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Nach seiner Zeit bei Bain war Böttcher ab 2016 unabhängiger Berater und hatte verschiedene Beiratsmandate inne, unter anderem bei dem Düngemittelhersteller Compo Expert und dem Medizintechnologieunternehmen Lumenis.
EY will im PE-Geschäft stark wachsen
Unter der Leitung von Markus Böttcher will EY in der Beratung von Private-Equity-Fonds und ihren Portfolio-Unternehmen stark wachsen, erklärt Constantin M. Gall, Leiter der Transaktionsberatung in der DACH-Region. Man habe einen „profilierten Spezialisten für die operative Due Diligence und die Unternehmenswertsteigerung von Private-Equity-Portfolio-Unternehmen gewonnen“. EY beschäftigt im Geschäftsfeld Private Equity derzeit rund 300 Mitarbeiter in der DACH-Region.
Das Big-Four-Haus konnte jüngst zudem einen anderen Neuzugang im Transaktionsberatungsteam vermelden: Falco Weidemeyer wechselte vom Wettbewerber Roland Berger zu EY, um die Verantwortung für die Bereiche Corporate Performance und Restrukturierung in Europa zu übernehmen.
EY versucht wie alle großen Wirtschaftsprüfer, das Geschäft mit der Beratung insgesamt stärker auszubauen, auch als Reaktion auf den enorm harten Wettbewerb im stagnierenden Prüfgeschäft. Die Prüferrotation bringt dort für die etablierten Player noch mehr Unsicherheit in den Markt, da Mandate häufiger als früher neu vergeben werden müssen. Im Geschäftsjahr 2017/2018 trug das Beratungsgeschäft bei EY 37 Prozent zum Gesamtumsatz in Deutschland bei.
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Sarah Backhaus ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Sie hat Journalismus an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln studiert. Sarah Backhaus arbeitete während ihres Studiums unter anderem für Onlinemagazine von Gruner + Jahr und schrieb als freie Journalisten für die Handelszeitung, faz.net und Impulse.