Weniger Geld für Spitzenposten: Banken investieren mehr in Nachwuchs

Mehr Geld für den Finance-Nachwuchs sowie attraktive Boni und weitere Benefits – im Kampf um die besten Talente müssen auch Banken und Finanzdienstleister zunehmend mehr investieren, um im Wettbewerb mit der Konkurrenz attraktiv zu bleiben. Das zeigt die aktuelle Gehaltsstudie 2025 von Robert Walters. Dafür hat das Personalvermittlungsunternehmen rund 750 Fachkräfte aus mehr als 500 Unternehmen befragt – darunter 99 Teilnehmer aus dem Bereich Banking und Financial Services. Deren Antworten zeigen: Die Gehälter von Bankern und Finanzdienstleistern liegen weiterhin über denen vieler anderer Branchen. Doch der zunehmende Wettbewerb um die besten Nachwuchskräfte und die dadurch gestiegenen Einstiegsgehälter haben bei manchen Banken schon konkrete Folgen für die etablierten Banker. „Die Gehälter für Spitzenpositionen im Banken- und Finanzdienstleistungsbereich haben abgenommen“, so die Erkenntnis der Studienautoren. So können Associates im Bereich Firmenkundengeschäft laut den Ergebnissen der Befragung mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 100.000 Euro rechnen, Vice Presidents (VP) mit 150.000 Euro. Rund 220.000 Euro verdienen Directors, Managing Directors bringen es auf 250.000 Euro. Dabei beziehen sich die genannten Summen jeweils auf das Gehalt von Fach- und Führungskräften, die neu in ein Unternehmen eintreten. Mehr Gehalt für Spezialisten Deutlich mehr verdienen spezialisierte Fachkräfte im Bereich Banking und Financial Services, etwa im Corporate-Finance-Advisory. Dort kommen Analysten im Bereich Tier 1 auf ein Startgehalt von 100.000 Euro, VPs 180.000 Euro. Bei 250.000 Euro liegt das Durchschnittsgehalt eines Director, ein Managing Director bringt es auf ein Basissalär von 350.000 Euro. Damit spiegeln die Startgehälter bei Banken und Finanzdienstleistern auch die Rekordergebnisse wider, die das Gros der Geldhäuser in den vergangenen zwei Jahren erwirtschaftet hat. Gleichzeitig wirkt sich der gestiegene Bedarf der Geldhäuser an Spezialisten – etwa im Risikomanagement – positiv auf deren Gehalt aus. So verdienen etwa Credit Risk Manager ebenso wie Risk Controller in Festanstellung hierzulande mindestens 100.000 Euro, CROs in Festanstellung mindestens 125.000 Euro. Neben gestiegenen Basisgehältern darf sich die Mehrheit der Mitarbeitenden auch über zusätzliche Boni freuen. So gaben vier von fünf befragten Banken und Finanzdienstleister an, im laufenden Geschäftsjahr Boni an ihre Mitarbeiter ausschütten zu wollen. Diese machen durchschnittlich 6 bis 10 Prozent des Jahresgehalts aus. Damit zählen Banker und Finanzspezialisten auch 2025 einmal mehr zu den bestbezahlten Berufsgruppen. Alles zum Thema Gehalt Ob in der Finanzabteilung, im Firmenkundengeschäft oder bei Corporate-Finance-Beratern: Wer wie viel verdient und wie man sein Gehalt steigern kann, ist fast immer eines der Top-Themen. Wie sich die Gehälter von CFOs, Treasurern & Co. entwickeln, welche Trends den Recruitingmarkt dominieren und wie man den nächsten Karrieresprung schafft, erfahren Sie auf unserer Themenseite. Mehr lesen Banker schauen nicht nur auf Geld Das allein reicht Banken und Finanzdienstleistern allerdings nicht aus, wie die Ergebnisse der Befragung zeigen. Denn auch die Ansprüche von Bewerbern haben sich geändert. „Arbeitnehmende erwarten von ihren Arbeitgebern nicht nur finanzielle Anreize, sondern auch die Möglichkeit, sich langfristig weiterzuentwickeln“, erläutert Hande Bostan-Caruso, Senior Managerin bei Robert Walters in Frankfurt. Gerade in einem so dynamischen Umfeld wie dem Finanzdienstleistungssektor können daher Faktoren wie etwa Weiterbildung ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Demnach planen 58 Prozent der befragten Professionals, sich in den kommenden 12 Monaten weiterzubilden. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Arbeitgeberwahl ist die Flexibilität. 89 Prozent der befragten Professionals bevorzugen hybride Arbeitsmodelle mit Homeoffice und zwei bis drei Tagen im Büro. Ein Trend, mit dem sich vor allem die Banken zuletzt eher schwergetan haben. So hatten im vergangenen Jahr zahlreiche Häuser wie beispielsweise die Deutsche Bank, Berenberg oder die US-Großbank JP Morgan ihre Homeoffice-Regeln verschärft, um die Mitarbeitenden wieder häufiger ins Büro zu holen. Bei Letzteren stößt dieser Wunsch jedoch in der Regel auf wenig Begeisterung und ist mit ein Grund für Jobwechsel. So planen laut der Robert-Walters-Studie knapp 50 Prozent der Banking-Professionals 2025 einen Jobwechsel. Neben schlechter Führung im Unternehmen (22 Prozent) gibt jeder Vierte zudem fehlende Karriereperspektiven an.

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