Jubel am Niederrhein: Mit dem Verkauf von Mittelfeldstar Granit Xhaka an Arsenal London schließt Borussia Mönchengladbach auch wirtschaftlich zur Spitzengruppe der Bundesliga auf. Rund 45 Millionen Euro bezahlt Arsenal, 15 Prozent davon gehen an Xhakas früheren Klub FC Basel. Mit den verbleibenden fast 40 Millionen kann Borussia-Manager Max Eberl auf Einkaufstour gehen, denn anders als manch anderer Bundesligaklub benötigt die Borussia die Transfereinnahmen nicht, um Löcher zu stopfen oder Schulden abzulösen. Im Gegenteil: Die Fohlen schielen wirtschaftlich eher nach oben als nach unten.
Zumindest Schalke 04, Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg, der Verfolgergruppe des Spitzenduos Bayern München und Borussia Dortmund, erwächst mit den Gladbachern ein ernstzunehmender Konkurrent. Die erstmalige Teilnahme an der Champions League trieb die Erlöse von Borussia Mönchengladbach im vergangenen Jahr auf den Rekordwert von 160,6 Millionen Euro. Das sind 30 Millionen Euro mehr als 2014 und fast 100 Millionen Euro mehr als noch vor fünf Jahren. Unter dem Strich stand ein Rekordgewinn nach Steuern von 21 Millionen Euro.
Die Champions League hat rund 20 Millionen Euro zum Umsatzplus und 10 Millionen Euro zum Rekordgewinn beigetragen. Selbst wenn die Borussia zum Start der neuen Saison in der Champions-League-Qualifikation scheitern sollte, könnte 2016 dank des Xhaka-Transfers erneut ein Rekordjahr werden. Denn nicht nur beim Umsatz schlägt der Deal mit fast 40 Millionen Euro zu Buche, sondern auch beim Gewinn. Gladbach hatte Xhaka im Sommer 2012 für etwas weniger als 10 Millionen Euro geholt. Weil die bezahlte Ablösesumme über die Vertragslaufzeit abgeschrieben wird, dürfte Xhaka in der Borussen-Bilanz nur noch mit einem Wert von wenigen Millionen Euro stehen. Die Differenz kann Finanzchef Stephan Schippers als Gewinn verbuchen.