Herr Volz, der Börsengang von Vitesco Technologies ist nun etwas mehr als ein Jahr her. Was waren die wichtigsten Meilensteine und größten Herausforderungen seit dem Spin-off von Continental?
Es war ein superspannendes Jahr. Mobiles Arbeiten, Teileknappheit, Preissteigerungen – Langeweile kam in der Zeit nie auf. Nach dem Listing standen wir natürlich mit einem Mal im Fokus der Öffentlichkeit. Und wir hatten anfänglich mit einem sehr volatilen Aktienkurs zu tun. Das war aber von vornherein klar, da einige Indexfonds und Bestandsaktionäre von Continental unsere Aktien aufgrund ihrer eigenen Anlagebestimmungen veräußern mussten.
Die Börsen waren weltweit auf Talfahrt, der Dax hat seit dem Listing von Vitesco Technologies in der Spitze mehr als 3.000 Punkte verloren. Auch Ihr Unternehmen, das anfangs despektierlich als Continentals „Bad Bank“ bezeichnet wurde, hatte mit Kursverlusten zu kämpfen. Was nehmen Sie daraus mit?
Wir haben sehr viel mit Investoren gesprochen, um sie von unserem Kurs zu überzeugen. Mehr als 50 Prozent der Streubesitz-Investoren haben seit dem Börsengang gewechselt. In den vergangenen Quartalen hat unser Aktienkurs gezeigt, dass wir sauber gearbeitet haben. Seit dem Tiefpunkt im März, kurz nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, ist der Kurs von damals 26 Euro auf jetzt fast 55 Euro gestiegen. Wir spüren, dass bei den Investoren immer mehr Vertrauen entsteht. Auch das Vorurteil, wir seien die Bad Bank von Continental, hat sich verflüchtigt. Das können wir mit unserem Produktportfolio, das stark auf Elektrifizierung ausgelegt ist, gut begründen.
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