Andreas Silbernagel übernimmt den CFO-Posten bei Takko. Das teilte der Mode-Filialist mit. Silbernagel tritt die Position sofort an und löst damit Thomas Helmreich ab, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.
Helmreich, der ab Mai 2015 das Finanzressort leitete, hatte unter anderem die Eröffnung des Online-Shops für den deutschen Markt im April 2016 mitbegleitet. Sein Nachfolger war zuletzt schon ein enger Mitarbeiter Helmreichs. Damit sei eine Einarbeitungszeit, wie sie bei der Verpflichtung von Helmreich 2015 noch angesetzt wurde, beim jetzigen CFO-Wechsel nicht vorgesehen, erklärte eine Unternehmenssprecherin gegenüber FINANCE.
Takko
Silbernagel gehört dem Einzelhändler bereits seit 1991 an und verfügt damit über ein gutes Vierteljahrhundert an Erfahrung im Finanzbereich des Unternehmens. Zuletzt lag sein Fokus auf der Umsetzung verschiedener Finanzierungsstrategien, ein Schwerpunkt, den Silbernagel auch weiterhin verfolgen soll. Tom Hall vom Private-Equity-Investor Apax, dem Hauptgesellschafter der Textilkette, attestiert Silbernagel zudem „eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Refinanzierung der Takko-Bonds im vergangenen Jahr“.
Plant PE-Investor Apax den Ausstieg bei Takko?
Silbernagel übernimmt seine erste CFO-Position in einer nicht einfachen Situation: Der stationäre Einzelhandel ist mit starkem strukturellem Gegenwind konfrontiert. Zudem sehen sich die Münsterländer starken Konkurrenten wie H&M, Primark und Kik gegenüber, die ebenfalls auf Expansion setzen. Takko im anstehenden Geschäftsjahr über 100 neue Geschäfte eröffnen. Die Bilanz des Private-Equity-kontrollierten Unternehmens gehört aber zu den schwächsten in der deutschen Textilhandelsbranche.
Dies liegt vor allem an der Gesellschafterstruktur. Der Discounter, der mit etwa 1.900 Filialen in 17 Ländern vertreten ist, liegt seit 2010 bereits zum dritten Mal hintereinander in den Händen eines Finanzinvestors. Zuerst hatte der Fonds Permira im Jahr 2000 Takko gekauft, im Jahr 2007 reichte Permira das Unternehmen dann an Advent weiter, bevor drei Jahre später schließlich Apax übernahm.
Auch Apax hegt inzwischen offenbar Verkaufspläne: Im März berichtete die „Börsen-Zeitung“ von Plänen für einen Börsengang des Discounters. Eine Takko-Sprecherin erklärte gegenüber FINANCE: „Takko Fashion prüft derzeit unterschiedliche Varianten. Ein möglicher Börsengang ist eine von mehreren Optionen. Eine Entscheidung steht aus.“
Info
Mehr zu dem Modehändler in der Krise erfahren Sie auf unserer Themenseite zu Takko.