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Astrid Hermann wird neue CFO bei Beiersdorf

Neuer Nachfolge-Versuch: Astrid Hermann wird ab Januar CFO bei Beiersdorf.
Beiersdorf

Der Aufsichtsrat von Beiersdorf hat mit Wirkung zum Jahreswechsel eine neue CFO in den Vorstand des Unternehmens berufen: Astrid Hermann übernimmt im Januar für Dessi Temperley, die den im Dax notierten Hautpflegekonzern mit Beendigung ihres Dreijahresvertrags verlässt.

Die 47-jährige Hermann verantwortete zuletzt den Finanzbereich für das Nordamerika-Geschäft bei Colgate-Palmolive. Insgesamt arbeitete sie 16 Jahre lang bei dem Konsumgüterkonzern mit Stammsitz in New York.

„Ihre langjährige Erfahrung im Konsumgütergeschäft und ihre profunden Kenntnisse internationaler Märkte geben ihr eine breite Perspektive auf den Finanzbereich“, erklärt Beiersdorf-CEO Stefan De Loecker die Wahl der neuen Finanzspitze.

Für Hermann spricht nicht nur die gemeinsame Branche: Neben Nachhaltigkeit und Digitalisierung liegt Beiersdorfs strategischer Fokus auch auf der Internationalisierung. Internationale Erfahrung bringt die zweifache Mutter mit: Beinahe alle zwei Jahre wechselte Hermann während ihrer Karriere bei Colgate-Palmolive den Standort und arbeitete so in den USA, der Schweiz, im Vereinigten Königreich und auch in Hamburg.

Für Temperley ist nach nur zweieinhalb Jahren Schluss

Die scheidende CFO Dessi Temperley trat erst im Juli 2018 ihren Posten an und war die erste Frau im Beiersdorf-Vorstand. Der Nivea-Konzern kündigte damals an, mit diesem Schritt den Vorstand weiblicher machen zu wollen.

In der siebenköpfigen Vorstandsrunde sind bis heute alle Posten außer Temperleys männlich besetzt. Immerhin mehr als bei 25 der 160 Dax-Firmen: Dort herrschen reine Männerriegen ohne eine einzige Frau im Vorstand, wie eine „Handelsblatt“-Recherche kürzlich ergab.

Dass ihr Vertrag womöglich nicht verlängert wird, stand schon länger im Raum. Bereits Mitte September hatte das „Manager Magazin“ in einem kritischen Artikel geschrieben, dass die ausgebildete Wirtschaftsprüferin „weder negativ noch positiv“ aufgefallen sei. Der Vorstandsvorsitzende bedankt sich nun für ihre Professionalität, Hingabe und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

FINANCE-Köpfe

Dessi Temperley, Beiersdorf AG

Die gebürtige Bulgarin Dessi Temperley fängt 1995 als Management Accountat bei der bulgarischen Tochter des Ölkonzerns Shell an. Zwischen 1998 und 2004 arbeitet sie bei dem Telekommunikationskonzern Cable & Wireless in Russland und Großbritannien als Finance Manager, ehe sie 2004 in den Nestlé-Konzern eintritt.

Bei dem Lebensmittelriesen hat Temperley über 14 Jahre lang verschiedene Positionen inne. So ist sie von 2008 bis 2011 CFO der Aktivitäten von Nestlé in Griechenland und Südosteuropa. Danach agiert sie drei Jahre als Head of Global Planning & Performance Management, ehe sie 2014 zur Finanzchefin für die Region Europa, Mittlerer Osten und Nordafrika (Emena) von Nestlé Purina aufsteigt, der Trinkwassertochter des Konzerns. 2017 befördert Nestlé Temperley zur Chefin der Investor Relations. Im Juli 2018 wechselt die Bulgarin als CFO zum Konsumgüterkonzern Beiersdorf. Dort wurde ihr Vertrag aber nicht verlängert, im Januar 2021 wird sie von Astrid Hermann abgelöst.

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Dritter Finanzvorstand seit Ulrich Schmidt

Auch Temperleys Vorgänger hatte mit drei Jahren eine eher kurze Amtszeit. Die Trennung von Jesper Andersen erfolgte aufgrund von Differenzen in Bilanzierungsfragen. Auch Andersen kam von Colgate-Palmolive zu Beiersdorf, wo er im Jahr 1994 seine Karriere begann und wie Hermann auch zuletzt als Vizepräsident Finanzen in New York für Nordamerika zuständig war.

Die großen Fußstapfen des langjährigen CFOs Ulrich Schmidt, der sich im Jahr 2016 nach über 30 Jahren bei Beiersdorf in den Ruhestand verabschiedet hatte, konnte bisher noch keiner der Nachfolger füllen.

gesine.wagner[at]finance-magazin.de

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