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Bain und Cinven machen Mark Keatley zum Stada-CFO

Mark Keatley (links) und Claudio Albrecht sollen die neue Stada-Vorstandsspitze bilden.
Actavis

Bain und Cinven wollen Mark Keatley zum CFO und Claudio Albrecht zum CEO von Stada ernennen. Das teilten die Finanzinvestoren am heutigen Freitag mit. Die zwei Manager ersetzen damit den erst im Juli interimistisch an die Stada-Spitze gerückten CEO Engelbert Coster Tjeenk Willink sowie Finanzchef Bernhard Düttmann. Beiden haben Verträge bis zum Jahresende, sind den Finanzinvestoren zufolge jedoch bereit, ihre Stühle vorzeitig zu räumen.

Keatley und der frühere Ratiopharm-Chef Albrecht könnten ihre Ämter zu Beginn des vierten Quartal antreten, heißt es aus Unternehmenskreisen. Zunächst muss jedoch ein Gericht neue Aufsichtsratsmitglieder bestellen, die dann wiederum den Vorstand ernennen können.

Fünf Mitglieder des Kontrollgremiums, darunter der Vorsitzende Carl Ferdinand Oetker, hatten nach der Übernahme des Pharmakonzerns durch die Finanzinvestoren angekündigt, ihre Ämter niederzulegen. In den kommenden Wochen wollen Bain und Cinven nun Nachfolger vorschlagen.

Bain und Cinven setzen bei Stada auf alte Bekannte

Mit Mark Keatley und Claudio Albrecht setzen Bain und Cinven auf zwei Manager, die Stada bereits bestens kennen: Beide waren zuletzt für den auf die Pharmaindustrie spezialisierten Strategieberater Albrecht, Prock & Partners tätig. Die Beratung hatte die Finanzinvestoren bei der Due Diligence für die Stada-Übernahme begleitet.

Der designierte CFO Keatley verfügt zudem über langjährige Erfahrung in der Generikabranche. Der 59-Jährige war als CFO im Vorstand des Generikaherstellers Actavis tätig, bis dieser vor gut vier Jahren an den US-Pharmakonzern Watson verkauft wurde. Der neue Stada-CEO Albrecht stand dort ebenfalls an der Vorstandsspitze. Zuvor war Keatley Finanzchef von Famar, einem europäischen Auftragsfertiger für die Healthcare-Industrie.

Finanzinvestoren suchen weiter nach einem CEO für Stada

Mit der geplanten Berufung von Mark Keatley wollen Bain und Cinven endlich Klarheit auf dem CFO-Posten schaffen. Für den Chefsessel des Pharmakonzern suchen die Finanzinvestoren dagegen weiterhin nach einer Dauerlösung. Man gehe davon aus, dass der 58-jährige Albrecht „zu gegebener Zeit“ in eine nicht-geschäftsführende Funktion im Stada-Konzern wechseln werde, nachdem ein Vorstandsvorsitzender gewonnen wurde, der das Unternehmen langfristig führen werde, teilten die PE-Häuser mit.

Es wäre bereits der vierte Wechsel an der Führungsspitze innerhalb eines Jahres: Erst im Juli verkündeten Ex-CEO Matthias Wiedenfels und Ex-CFO Helmut Kraft, dass sie den Arzneimittelkonzern verlassen wollen. Auf der Hauptversammlung wollte der Aufsichtsrat den beiden jedoch überraschend die Entlastung verweigern. Das Votum wurde auf das Aktionärstreffen im kommenden Jahr vertagt.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de

Info

Die Chronologie der Übernahmesaga um den hessischen Generikahersteller und die ständigen Vorstandswechsel können Sie hier auf der FINANCE-Themenseite zu Stada nachlesen.

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