Am 1. März bekommt der börsennotierte Motorenhersteller Deutz einen neuen CFO. Andreas Strecker wird dann die Verantwortung für die Finanzen des Kölner Konzerns übernehmen und außerdem auch Arbeitsdirektor werden, gab Deutz bekannt. Der 56-Jährige wird neben den Finanzen unter anderem auch die Bereiche Einkauf, Personal und Information Services leiten.
Strecker folgt auf Margarete Haase, die laut Unternehmensangaben aus Altersgründen ihren auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Die 64-Jährige bleibt noch bis zum 30. April Vorstandsmitglied.

Deutz AG
Deutz-Finanzchefin Haase zieht sich zurück
Andreas Strecker bringt 20 Jahre Berufserfahrung mit
Andreas Strecker promovierte 1988 an der Universität Stuttgart. Ab 1998 leitete er vier Jahre lang die Strategische Planung und das Controlling bei der Bussparte des Daimler-Konzerns. 2002 machte der Diplom-Kaufmann einen Karrieresprung und wurde Nordamerikachef von Daimler Buses. Diesen Posten behielt er acht Jahre lang.
Nach insgesamt zwölf Jahren bei Daimler wechselte Strecker 2010 als CFO zum Türen- und Garagentorhersteller Novoferm. Gut vier Jahre später ging Strecker nach Polen, um dort die Führung des dort ansässigen Straßenbahn- und Omnibusherstellers Solaris zu übernehmen. Zuletzt arbeitete Strecker Deutz-Angaben zufolge als Strategieberater.
Margarete Haase führte Deutz durch ein tiefes Tal
Die scheidende Finanzchefin hinterlässt ein beachtliches Erbe. Die promovierte Betriebswirtin kam 2009 zum Deutz-Konzern und übernahm den CFO-Posten in einer turbulenten Phase. Die Finanzkrise hatte auch den zyklischen Kölner Motorenhersteller schwer getroffen. Kurz nach ihrem Einstieg gelang Haase eine wichtige Refinanzierung der Passivseite.
Später zeigten die operativen Geschäftsergebnisse ein starkes Auf und Ab. Zwar verbesserte sich die Lage von Deutz in der Tendenz, doch zwischenzeitlich gerieten erneut wichtige Kreditauflagen (Covenants) in Gefahr.
Deutz ist wieder im Angriffsmodus
Der finale finanzielle Befreiungsschlag gelang Haase im Frühjahr vergangenen Jahres, als es ihr gelang, den Stammsitz des Konzerns in Köln-Deutz für 125 Millionen Euro plus Bonuszahlungen an einen Immobilienentwickler zu verkaufen, der dort ein großes Wohnquartier errichten möchte. Seitdem ist die Konzernkasse wieder gut gefüllt, und Deutz ist wieder auf Akquisitionskurs. Im September übernahmen die Kölner für einen nicht genannten, aber wohl hohen zweistelligen Millionenbetrag den Weltmarktführer für elektronische Bootsmotoren Torqueedo.
Deutz steuert auf ein starkes Geschäftsjahr 2017 zu, mit dessen Bilanzierung Haase dann an ihren Nachfolger übergeben wird. Nach neun Monaten lagen Umsatz und Auftragseingang um 15 beziehungsweise 25 Prozent über Vorjahresniveau. Der Sondererlös aus dem Immobilienverkauf wird auch zu einem starken Anstieg des Nettogewinns führen.
andreas.mehring[at]finance-magazin.de

Nähere Informationen über die langjährige Finanzchefin des Motorenherstellers finden Sie auf dem FINANCE-Köpfe-Profil der Deutz-Finanzchefin Margarete Haase.