Sascha Becker, der ehemalige Finanzchef von Grünenthal, ist nach FINANCE-Informationen in der vergangenen Woche verstorben. Becker war bis Ende 2018 CFO bei dem Aachener Pharmaunternehmen. Dort habe er „einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltig erfolgreichen Entwicklung von Grünenthal geleistet“, kommentierte das Unternehmen. „Unser tiefes Mitgefühl gilt in dieser schweren Zeit seiner Familie und seinen Angehörigen.“
Sascha Becker verließ das Unternehmen damals aus persönlichen Gründen und auf eigenen Wunsch. Ob er danach eine weitere Position inne hatte, ist nicht bekannt. Seine vakant gewordene Position besetzte der Pharmakonzern im Februar dieses Jahres intern mit dem ehemaligen Controlling-Leiter Fabian Raschke.
Sascha Becker war CFO bei Merck Serono
Seine Karriere startete Sascha Becker, Geburtsjahr 1970, bei der Deutschen Bank, wo er nach eigenen Angaben unter anderem im Bereich Debt Capital Markets arbeitete. Von 2003 bis 2006 war der Betriebswirt bei Merck tätig, unter anderem als Head of Investor Relations.
2009 wechselte er zu Merck Serono UK, wo er neben dem Amt des CFOs auch die Verantwortung für die Bereiche Business Development, Market Insight, IT, Einkauf sowie die Rechts- und Compliance-Teams übernahm. Drei Jahre später wurde er bei Serono UK Head of Global Operations Controlling, bevor er 2015 CFO der gesamten Biopharmazeutika-Sparte von Merck wurde.
Becker verantwortete bei Grünenthal M&A-Deals
Im Frühjahr 2015 folgte der Wechsel zu Grünenthal. In seiner Zeit als CFO des familiengeführten Unternehmens fielen mehrere M&A-Deals: So übernahm Grünenthal unter der Finanzführung des pharmaerfahrenen CFOs im Jahr 2017 das Medizinprodukte-Start-up Adhesys Medical sowie deren amerikanische Tochtergesellschaft.
Gleich zwei Deals wickelten die Aachener im vergangenen November ab: Grünenthal sicherte sich damals die Europa-Rechte an dem Magenmittel Nexium und dem Schmerzmittel Vimovo des US-Pharmakonzerns Astra Zeneca und kaufte außerdem den US-Konkurrenten Averitas Pharma.
Olivia Harder ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Private-Equity- und M&A-Geschäft. Sie hat Philosophie, Politikwissenschaften, Soziologie und Geographie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert, wo sie auch einen Lehrauftrag innehatte. Vor FINANCE arbeitete Olivia Harder in den Redaktionen mehrerer Wochen- und Tageszeitungen, unter anderem beim Gießener Anzeiger.