Coup für den Automobilzulieferer STS: Ulrich Hauck, ehemals CFO bei dem Milliardenkonzern Schaeffler, wird neuer Finanzchef bei dem Börsenneuling. Er verantwortet ab April die Ressorts Finanzen und Controlling der Bayern und kommt für Stephan Vrublovsky, der seinen regulär auslaufenden Vertrag aus persönlichen Gründen nicht verlängert. Bis dahin sitzt Hauck noch im Aufsichtsrat von Mutares, dem Hauptaktionär des Automobilzulieferers STS. Der Zulieferer hat Hauck für insgesamt drei Jahre und drei Monate in den Vorstand berufen.
Mutares, die in Unternehmen in Turn-Around-Situationen investiert, war vor dem Börsendebüt im Juni 2018 Alleinaktionärin von STS, seitdem hält die Beteiligungsgesellschaft über 62 Prozent der Aktien des Systemlieferanten. Nach dem IPO, als die Aktien am unteren Ende der Preisspanne zu 24 Euro platziert wurden, ging es für die Aktie bergab – inzwischen wird sie für rund 9 Euro gehandelt.
Von dem erfahrenen neuen CFO erhofft sich STS nun „eine weitere Steigerung der Profitabilität“. In den ersten neun Monaten 2018 hatte sich der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum mit einem Anstieg von über 50 Prozent auf 309 Millionen Euro gut entwickelt. Das um Sondereffekte aus dem IPO bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hatte sich im selben Zeitraum fast verdreifacht auf rund 21 Millionen Euro.
Hauck war bei Schaeffler, Bayer, Rheinmetall
Hauck war von April 2015 bis Juli 2017 Finanzchef bei Schaeffler, er verließ das MDax-Unternehmen noch vor dem Auslaufen seines Vertrags im März 2018. Vor seiner Zeit bei Schaeffler verantwortete er zwölf Jahre lang das weltweite Rechnungswesen und Controlling des Chemiekonzerns Bayer.
Davor leitete Hauck die Bereiche Konzernrechnungslegung und Bilanzen bei dem Automotive- und Rüstungskonzern Rheinmetall. Seinen Karriereeinstieg machte der Diplom-Kaufmann 1990 bei der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft bei Deloitte.
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STS spielt in einer anderen Liga als Schaeffler
Für den 54-Jährigen ist der Einstieg bei STS eine ungewöhnliche Entscheidung, immerhin spielt das Unternehmen in einer ganz anderen Liga als sein vorheriger Arbeitgeber Schaeffler. Während STS mit über 2.500 Mitarbeitern einen Umsatz im mittleren dreistelligen Millionenbereich erwirtschaftet, kam Schaeffler mit weltweit über 91.000 Mitarbeitern auf zuletzt 14 Milliarden Euro.
Ähnliche Größenunterschiede weist die Marktkapitalisierung der beiden Unternehmen auf: Während die Aktionäre STS mit knapp 55 Millionen Euro bewerten, bringt Schaeffler 1,3 Milliarden Euro auf die Waage.
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Mehr zu dem familiengeführten Automobilzulieferer lesen Sie auf unserer Themenseite zu Schaeffler.