Der börsennotierte Hersteller von Laser-Equipment LPKF hat seinen Finanzchef zum Interims-CEO befördert. Kai Bentz übernimmt die Rolle am 16. Oktober, wie das Unternehmen aus der Nähe von Hannover mitgeteilt hat.
Bei dem Unternehmen, das zuletzt mit einem schweren Umsatz- und Ertragseinbruch zu kämpfen hatte und dessen Marktkapitalisierung bei knapp 200 Millionen Euro liegt, hat sich nach und nach der Finanzinvestor Jörg Bantleon eingekauft. Mittlerweile hält Bantleon über sein Vehikel German Technology gut 20 Prozent der Anteile. German Technology bezeichnet sich als „Ankeraktionär mit langfristigem Fokus“.
Ein fester CEO ist für LPKF noch nicht in Sicht
Die Suche nach einem festen Chef zieht sich bei LPKF hin, obwohl der scheidende Vorstandsvorsitzende Ingo Bretthauer seinen Abgang schon im März verkündet hat. Ein gewichtiger Grund dafür dürfte sein, dass der Aufsichtsrat von LPKF sich im Juli neu gebildet hat und jetzt ein Vertreter von Bantleon in dem vierköpfigen Gremium sitzt. Durch die Veränderung im Aufsichtsrat läuft die Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden erst seit Juli, wie eine LPKF-Sprecherin gegenüber FINANCE erklärte.
Bentz kommt jetzt die Aufgabe zu, den Erholungskurs von LPKF zu verstetigen und dem Kapitalmarkt zu vermitteln, dass der Mittelständler tatsächlich wieder dabei ist, seine alte Ertragskraft zurückzugewinnen. Dabei steht er jetzt als CFO und Übergangs-CEO quasi doppelt in der Verantwortung.
2016 machte LPKF vor Steuern und Zinsen (Ebit) einen Verlust von 6,8 Millionen Euro. Im laufenden Jahr soll die Kennzahl knapp positiv werden, langfristig soll eine Ebit-Marge von 10 Prozent erreicht werden. Die Auftragseingänge haben in den vergangenen Monaten stark angezogen.
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