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SMA Solar trennt sich von Finanzchefin Lydia Sommer

SMA Solar verkleinert den Vorstand: Finanzchefin Lydia Sommer muss gehen und ihren Posten wieder an ihren Vorgänger Pierre-Pascal Urbon abgeben.
SMA Solar

Der mit einer schweren Ertragskrise kämpfende Wechselrichterhersteller SMA Solar hat beschlossen, im Zuge seines massiven Kostensenkungsprogramms auch den Vorstand zu verkleinern. Diesem Schritt fällt der Posten von Finanzchefin Lydia Sommer zum Opfer, die erst im November 2012 von Siemens zu SMA gekommen und gleich an die Spitze des SMA-Finanzressorts gerückt war. Sommer werde SMA Ende Februar verlassen, teilte der Tec-Dax-Konzern am frühen Nachmittag mit. Das Finanzressort wird SMA-Chef Pierre-Pascal Urbon  mit übernehmen, der auch Sommers Vorgänger als Finanzchef war. SMA verkleinert den Vorstand damit von fünf auf vier Personen.

Die Worte zum Abschied für Lydia Sommer fallen freundlich aus: „Lydia Sommer hat entscheidend zur Neu-Organisation des Personalressorts beigetragen und über konsequente Prozessverbesserungen massive Effizienzsteigerungen erreicht“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. „Allerdings ist der Aufsichtsrat trotz der überzeugenden Arbeit von Frau Sommer der Auffassung, dass eine Vorstandsreduzierung der richtige Schritt ist.“

Damit revidiert der Konzern seinen vor knapp drei Jahren eingeschlagenen Kurs: Als Sommer 2012 zu SMA wechselte, wurde die damit verbundene Vergrößerung des Vorstands um eine hauptamtliche Finanzchefin damit begründet, dass Urbon sich voll auf die Internationalisierung und die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie konzentrieren müsse.

SMA Solar verschärft Stellenabbau

SMA Solar durchläuft gerade eine tiefgreifende Restrukturierung. Nach mehreren Gewinnwarnungen innerhalb kurzer Zeit hatte der Vorstand erst vor wenigen Wochen das laufende Stellenabbauprogramm verschärft. Nun sollen konzernweit rund 1.600 Stellen abgebaut werden – dies entspricht rund einem Drittel der gesamten Belegschaft. Aufgrund der damit verbundenen Kosten erwartet SMA auch für 2015 tiefrote Zahlen mit einem operativen Verlust zwischen 30 und 60 Millionen Euro. 2014 hatte der Verlust sogar fast 115 Millionen Euro erreicht.

Für die Restrukturierung sieht sich SMA dank einer Nettoliquidität von fast 230 Millionen Euro ausreichend finanziert. Allerdings gingen einzelne Finanzierungspartner zuletzt trotzdem auf Distanz zu dem Solarzulieferer, allen voran der Kreditversicherer Atradius, der seine Linien bei SMA Solar zurückgefahren hat, wie FINANCE Mitte Januar erfahren hatte.

Welle von Abgängen weiblicher CFOs

Der Abschied von Lydia Sommer bei SMA Solar ist der nächste Abgang einer weiblichen Finanzchefin binnen kürzester Zeit. In den vergangenen Monaten verließen gleich eine ganze Reihe weiblicher CFOs nach nur wenigen Jahren im Amt ihre Posten.

So trennte sich im November der Pumpenhersteller Pfeiffer Vacuum von der im Januar 2013 Finanzchefin Natalie Benedikt. Mitte Dezember räumte Finanzchefin Barbara Stolz bei dem IT-Dienstleister QSC nach gut einem Jahr im Amt ihren Sessel für den CFO-Veteranen Stefan Baustert. Ebenfalls im Herbst hatte Bertelsmann-Finanzchefin Judith Hartmann ihren Posten nach nur zwei Jahren zur Verfügung gestellt. Inzwischen ist die Österreicherin zu dem französischen Versorger GDF Suez gewechselt.

Info

Mehr zur Karriere von Lydia Sommer finden Sie in unserem CFO-Almanach FINANCE-Köpfe.