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Yves Gerster wird neuer Dufry-CFO

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Yves Gerster wird neuer Finanzchef beim Schweizer Reiseeinzelhändler Dufry.
Dufry

Treasury-Chef Yves Gerster steht vor einem Karrieresprung bei Dufry. Gerster wird ab April neuer Finanzchef bei dem Schweizer Einzelhändler, der einer der weltgrößten Betreiber von Duty-Free-Shops in Flughäfen ist. Der amtierende CFO Andreas Schneiter verlässt das Unternehmen Ende März aus persönlichen Gründen, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Schneiter ist seit 2003 bei Dufry und war unter anderem für die Ressorts Finanzen und Investor Relations zuständig, bevor er im Juli 2012 auf den damaligen Finanzchef Xavier Rossinyol folgte.

Gerster arbeitet seit 2006 für Dufry

Gerster ist Schneiters rechte Hand. Er leitet nicht nur das Treasury, sondern seit 2017 auch das Management der globalen Shared-Service-Center des Schweizer Unternehmens. Zudem pflegt er enge Beziehungen zu den Anleihegläubigern, Banken und Ratingagenturen von Dufry.

Gerster, der seit 2006 für Dufry arbeitet, spielte eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung einer Reihe großer M&A-Deals, die Dufry 2014 und 2015 tätigte, um sich in eine weltweit führende Marktposition zu katapultieren. Finanziert wurden die Zukäufe auch über die Ausgabe von Highyield-Anleihen.

Dufry-Chef Julian Diaz bezeichnet Gerster als „starken internen Kandidaten“. Dem scheidenden CFO Schneiter dankt er „für seine außergewöhnliche Hingabe und Leistung“. Schneiter habe die Finanzfunktion des Konzerns „geprägt“.

Dufry bekommt wieder Appetit auf M&A-Deals

Den Wechsel an der Spitze des Finanzressorts fügt sich in einen größeren Kontext ein. Um die großen Zukäufe zu verdauen, hat Dufry zahlreiche Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen anpassen müssen. Auch der Schuldenabbau genoss große Aufmerksamkeit.

Nun reduziert Dufry seine internationalen Geschäftsbereiche auf vier Divisionen, um weitere Kosten zu senken und schnelleren Entscheidungen den Weg zu bereiten. Insgesamt betreibt Dufry weltweit rund 2.300 Geschäfte in Flughäfen, Bahnhöfen und auf Kreuzfahrtschiffen. 30.000 Mitarbeiter arbeiten für die Schweizer. 2017 machte der Konzern einen Umsatz von knapp 8,4 Milliarden Schweizer Franken (7,4 Milliarden Euro) und einen operativen Gewinn (Ebitda) von 1 Milliarde Franken (880 Millionen Euro).

Mit der neuen Organisationsstruktur sollen auch wieder mehr M&A-Deals angestoßen werden. 2019 will Dufry mehrere kleine bis mittelgroße Unternehmen zukaufen, kündigte Firmenchef Diaz an. Voraussetzung sei jedoch, dass die M&A-Targets sich gut in die bestehende Gruppe eingliedern ließen und das Unternehmen weiterhin in der Lage sei, eine Dividende auszuschütten.

Olivia Harder ist Redakteurin bei FINANCE sowie Chefin vom Dienst bei FINANCE-Online und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Private-Equity- und M&A-Geschäft. Sie hat Philosophie, Politikwissenschaften, Soziologie und Geographie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert, wo sie auch einen Lehrauftrag innehatte. Vor FINANCE arbeitete Olivia Harder in den Redaktionen mehrerer Wochen- und Tageszeitungen, unter anderem beim Gießener Anzeiger.