Der Arzneimittelhersteller Biotest hat es geschafft: Der chinesische Investor Creat darf das SDax-Unternehmen nun doch übernehmen. Zwischenzeitlich wackelte die Übernahme bedenklich, als der berüchtigte US-Ausschuss CFIUS sein Veto angedroht hatte. Der Ausschuss hegte Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Creat-Tochter Tiancheng.
Dass der Deal nun doch noch zustande kommt, verdanken die Hessen auch der M&A-Erfahrung ihres CFOs. Finanzchef Michael Ramroth, der bereits seit 2004 die Biotest-Finanzen verantwortet, CEO Bernhard Ehmer und ihren Beratern gelang es, in nur wenigen Wochen das US-Geschäft von Biotest abzuspalten und einen Käufer zu finden. Bis zum Closing des Deals wird ein Treuhänder die US-Tochter verwalten. Der US-Ausschuss CFIUS ließ sich davon überzeugen, dass damit kein Veto gegen die Creat-Übernahme mehr nötig ist.
Angesichts des Zeitdrucks war es wichtig, dass CFO Ramroth schon genügend Erfahrung am US-M&A-Markt gesammelt hat: Im Jahr 2007 begleitete er die Übernahme von Nabi Biopharmaceuticals für einen Kaufpreis von 185 Millionen US-Dollar, 2011 veräußerte Biotest das Mikrobiologie-Geschäft von Biotest an Merck Millipore. Zudem schloss Biotest in den vergangenen Jahren diverse Allianzen und Joint Ventures in den USA ab, wenngleich das dortige operative Geschäft immer wieder Schwächen offenbarte.