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IK schließt Midcap-Fonds bei 1,85 Milliarden Euro

Der in London ansässige Private-Equity-Investor IK Investment Partners schließt seinen jüngsten Fonds. 1,85 Milliarden Euro hat die Beteiligungsgesellschaft für Investitionen im mittleren Marktsegment eingesammelt.
AndreyKrav/iStock/Thinkstock/Getty Images

Der PE-Investor IK Investment Partners hat seinen achten Midcap-Fonds mit 1,85 Milliarden Euro geschlossen. Die Zielgröße des Fonds, für den der Investor aus London mit schwedischen Wurzeln seit März dieses Jahres Kapital sammelte, lag bei 1,6 Milliarden Euro.

Das Geld soll in Mittelständler mit einem Unternehmenswert zwischen 100 und 500 Millionen Euro fließen, teilte ein Sprecher des Investors gegenüber FINANCE mit. Der Eigenkapitalanteil von IK wird bei den Investitionen zwischen 50 und 150 Millionen Euro liegen. IK setzt vor allem darauf, Unternehmen durch Internationalisierung wachsen zu lassen.

Mit dem Fonds setzt IK seine bisherige Strategie im mittleren Marktsegment weiter fort. Der Investor hatte wie viele PE-Häuser mit kleineren Deals angefangen, die im Laufe der Zeit deutlich gewachsen sind. Mit einem Smallcap-Fonds, für den das Fundraising im März dieses Jahres abgeschlossen wurde, deckt der Investor jetzt auch wieder Investments im kleinen Mittelstand ab. Über die geplanten Investitionen in Ziele mit einem Unternehmenswert von 20 bis 100 Millionen Euro hatte FINANCE bereits vorab berichtet.

IK hat schon zwei Zukäufe in Deutschland gemacht

Die ersten drei Beteiligungen aus dem neuen Fonds stehen bereits fest, bei zweien davon handelt es sich um Aufkäufe deutscher Firmen. Der Investor steigt zum einen bei Zytoservice ein. Das Unternehmen stellt Infusionslösungen her, einem Medienbericht zufolge lag der Umsatz 2014 bei rund 160 Millionen Euro. Außerdem investiert IK in die Firma Schock, einen deutschen Hersteller von Küchenspülen. Bei beiden Unternehmen waren auch vorher Private-Equity-Investoren beteiligt. IK kaufte Schock von HQ Equita und Zytoservice von den Unternehmensgründern und dem Investor Capiton.

Insgesamt soll rund ein Drittel des Fonds im deutschsprachigen Raum investiert werden, erklärte der IK-Sprecher. Neben dem deutschsprachigen Raum gehören auch Frankreich sowie die Benelux- und nordischen Länder zu den Regionen, in denen IK nach geeigneten Zielunternehmen Ausschau hält. Wie viel genau in den deutschen Markt fließen werde, hänge vor allem von den Möglichkeiten für gute Deals ab. Die Suche dürfte nicht leicht werden. Die Bewertungen am Markt sind sehr hoch, viele Private-Equity-Investoren konkurrieren um die besten Kaufziele.

IK will sich deshalb vor allem wieder auf die Gesundheitssparte, die Nahrungsmittelbranche, Diensteilungen und Maschinenbau konzentrieren. „Mit einem entsprechend tiefen Verständnis für die Branche und den Markt, in dem ein Unternehmen tätig ist, kann man oft bessere Pläne entwickeln, wie man ein Unternehmen weiterentwickeln kann“, so der Sprecher weiter. Mit Ausnahme bestimmter Sektoren hätten sich die Multiples im deutschsprachigen Raum in Durchschnitt der vergangenen Jahre auch nicht außergewöhnlich nach oben oder unten bewegt.

IK Investment Partners plant 12 bis 18 Transaktionen

Insgesamt will die Beteiligungsgesellschaft mit dem neuen Fonds zwölf bis achtzehn Transaktionen tätigen. Das sagte Deutschland-Chef Detlef Dinsel gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Für den neuen Fonds hat der Investor hauptsächlich Geld in Europa eingesammelt. 52 Prozent der Zusagen kommen aus dem europäischen Raum. Als zweitwichtigste Investorengruppe treten Nordamerikaner auf, die 37 Prozent der Mittel zuschießen. Aus dem Nahen Osten kommen 5 und aus Asien weitere 2 Prozent des Kapitals.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Alles Wichtige zur Lage am deutschen PE-Markt liefert die FINANCE-Themenseite Private Equity

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.