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Langjähriger Geschäftsführer Jens Alsleben verlässt HIG

34 Jahre ununterbrochene Berufstätigkeit, davon die letzten zwölf bei dem Finanzinvestor HIG Capital: Jens Alsleben wird demnächst seine Schwerpunkte anders setzen.
Jens Alsleben

Jens Alsleben, Geschäftsführer von HIG Capital, verlässt den Finanzinvestor Ende August nach rund 12 Jahren. Alsleben kam 2008 zu der US-Beteiligungsgesellschaft, die damals ihr Deutschlandgeschäft zunehmend stärkte, und war am Aufbau von HIG Capital in der DACH-Region beteiligt. Später übernahm er die Verantwortung für den Bereich Business Development in Europa, wo er vor allem für Netzwerkarbeit und das Deal Sourcing über alle europäischen HIG-Büros hinweg zuständig war. Auf FINANCE-Anfrage teilte HIG mit, dass die Aufgaben im Business Development von der Leiterin Business Development Stefanie Simon weitergeführt werden.

Bevor er zu HIG wechselte, war Alsleben seit 2005 Geschäftsführer bei Strategic Value Partners in Frankfurt, einem Multi-Milliarden-Dollar-Fonds mit Fokus auf Distressed Assets, Sanierungen, Restrukturierungen, Insolvenzen und Schuldenhandel (Debt-for-Equity-Transaktionen). Davor war er Finanzchef bei dem Rheinland-pfälzischen IT-Unternehmen Sysgo, einem Produzenten von Embedded-Software. Seine zivile Karriere begann der gelernte Oberleutnant der Luftwaffe 1993 bei der Deutschen Bank, wo er rund zehn Jahre in den Bereichen M&A und Corporate Finance tätig war.

Alsleben bleibt HIG als Berater erhalten

Sein Weggang sei nun eine „rein persönliche Entscheidung“, wie er in einer Nachricht an Geschäftspartner und Kollegen schreibt. Nach 34 Jahren ununterbrochener Berufstätigkeit wolle der 53-Jährige sich in den kommenden Monaten „überwiegend privaten und gemeinnützigen Aktivitäten“ widmen. Er bleibe HIG aber weiterhin als Senior Advisor verbunden und empfinde „große Dankbarkeit für die wunderbare Zeit bei HIG“.

Als Managing Director und Deal Sourcer für HIG in Europa war Alsleben bei vielen Deals direkt involviert. Darunter fallen der Kauf und Verkauf des Zeltbauers Losberger. Während HIGs Eigentümerschaft von 2011 bis 2016 wuchs der Umsatz des Baden-Württemberger Unternehmens von 118 Millionen auf 250 Millionen Euro. HIG Capital bezeichnete Losberger nach dem Exit als „ein sehr erfolgreiches Investment“. Unter dem neuen Eigentümer, dem Finanzinvestor Gilde, geriet das Unternehmen nach einem aggressiven Zukaufskurs allerdings in ernste Schwierigkeiten.

In seine Zeit fiel auch der Einstieg 2011 bei Duales System Deutschland (DSD), dem Unternehmen hinter dem „Grünen Punkt“. Dort ist ein Exit HIGs vorerst in die Ferne gerückt: Das Bundeskartellamt legte im Frühjahr erst ein vorläufiges Veto gegen den geplanten Verkauf von DSD an den Müllentsorger Remondis ein, ehe im Juli die Bonner Behörde den Deal endgültig untersagte.
 
dominik.ploner[at]finance-magazin.de