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Permira tauscht Industriechef aus

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Der Standort Frankfurt gewinnt für Permira an Bedeutung: Jens Riedl soll künftig von hier aus das Industriegeschäft leiten.
Beboy Ltd/Thinkstock/Getty Images

Der britische, auch in Deutschland sehr aktive Private-Equity-Investor Permira tauscht seinen Leiter für das globale Industriegeschäft aus: Wie die FAZ berichtet, soll Jens Riedl ab Januar die Leitung für diesen Bereich übernehmen. Ein Permira-Sprecher bestätigte entsprechende Informationen auf FINANCE-Anfrage.

Demnach folgt der 45-Jährige auf Torsten Vogt und Richard Carey, die das Industriegeschäft bisher gemeinsam von den Standorten Frankfurt (Vogt) und New York (Carey) aus leiteten. Die beiden langjährigen Permira-Partner werden den Finanzinvestor zum Jahresende verlassen, was laut Permira-Aussage bereits seit längerem intern beschlossen sei.

Vogt kam im Jahr 2001 zu Permira und stieg 2011 zum Partner auf. Wie die FAZ spekuliert, soll der 47-Jährige Weinliebhaber den Kauf eines Weinbergs planen. Carey stieß noch ein Jahr früher als Vogt zu Permira. Bereits kurz danach baute der 52-Jährige die New Yorker Niederlassung auf. Über Careys Zukunftspläne ist nichts bekannt.

Jens Riedl kommt von der Boston Consulting Group

Permiras neuer Industriechef Jens Riedl wechselt aus der Unternehmensberatung in den Private-Equity-Sektor – ein nicht alltäglicher Schritt. Aktuell arbeitet er noch in München für die Boston Consulting Group, wo er das Geschäft mit Finanzinvestoren sowie das globale Logistikgeschäft verantwortet.

Seine Erfahrungen im Bereich Private Equity in Kombination mit der Sektorexpertise hätten Permira zufolge dazu geführt, dass Permira sich für Riedl als neuen Industriechef entschied. Von Frankfurt aus wird Riedl künftig alleine für die weltweiten Industrie-Investments von Permira verantwortlich sein. Permira zählt dazu die Sektoren klassische Industrie, Chemie und Nahrungsmittel. Die FAZ wertet die Konzentration des Industriegeschäfts bei Riedl als Aufwertung des Frankfurter Büros im weltweiten Permira-Netzwerk.

Permira hat fünf deutsche Beteiligungen

Permiras investiert in Unternehmen aus fünf Zielsegmenten: Gesundheit, Konsumgüter, Finanzdienstleister, Technologie und Industrie. Letzterer ist der einzige Bereich, der von Deutschland aus geleitet wird. 

Aktuell ist Permira an fünf deutschen Unternehmen beteiligt. Darunter sind das Chemieunternehmen CABB, der Softwarehersteller Teamviewer und der Modehändler Schustermann & Borenstein.

Bekanntheit erlangte Permira 2001, als der Finanzinvestor gemeinsam mit Goldman Sachs das Chemiegeschäft von Henkel in einem Milliardendeal erwarb und es später für 3 Milliarden Euro an BASF weiterreichte. Später war Permira dann auch an mehreren sehr bekannten deutschen Unternehmen beteiligt, allen voran an Hugo Boss, ProSieben.Sat1 und an dem Textildiscounter Takko.

andreas.mehring[at]finance-magazin.de