(anb) Übernahmen lohnen sich in Krisenzeiten ganz besonders. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von A.T.Kearney. Die Unternehmensberatung hat die 50 größten Übernahmen in Europa pro Jahr in der Zeit von 1998 bis 2009 untersucht und kam zu überraschenden Ergebnissen. So zeigten unter anderem die Unternehmen, die in einer Rezession Übernahmen durchführten, im Durchschnitt eine 15 bis 20 Prozent höhere Aktienperformance, als Unternehmen, die nur in konjunkturellen Hochphasen akquirieren. Zudem wuchsen diese Unternehmen auch schneller als der jeweilige Branchendurchschnitt.
„Während Konjunkturkrisen agieren die meisten Unternehmen sehr defensiv und sind in erster Linie damit beschäftigt, Kosten zu reduzieren oder das Nettoumlaufvermögen zu optimieren. So gehen auch die Fusionsaktivitäten in solchen Phasen stets merklich zurück“, sagt Dr. Jürgen Rothenbücher, Leiter der Strategie-Practice von A.T. Kearney und Autor der Studie: „Diese Phasen sind jedoch eine einzigartige Gelegenheit, offensiv zu agieren und die sich bietenden Chancen zu nutzen.“
Viele Unternehmen begreifen laut Studie eine Rezession als eine Art „Überlebenskampf“, in der es unmöglich scheint, sich auch noch der Herausforderung M&A zu stellen. Doch genau das Gegenteil sei der Fall. Gerade Unternehmen, die antizyklisch fusionierten, ständen nach zwei Jahren in dieser Hinsicht sogar besser da, als der jeweilige Branchendurchschnitt. Der Anteil der Unternehmen, die durch eine Übernahme nachhaltige Wettbewerbsvorteile erzielten, sei in Krisenzeiten sogar mit 55 Prozent sehr viel höher als in konjunkturellen Hochphasen mit 34 Prozent. Trotz dieser Erkenntnisse betont die Studie auch, dass Übernahmen dennoch ein Risiko bleiben und frühzeitige strategische Planung erfordern.
Quellen: A.T.Kearney, FINANCE