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Clariant holt Alexander Gehrt als M&A-Chef

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Chemie statt Bank: Alexander Gehrt, langjähriger M&A-Chef der UBS in Deutschland, wechselt zum Chemiekonzern Clariant.
ukrainec/iStock/Thinkstock/Getty Images

Prominente Personalie im M&A-Sektor: Alexander Gehrt, zuletzt Leiter des M&A-Geschäfts der Schweizer Bank UBS für Deutschland und Österreich, wechselt in die Industrie. Von Januar an wird Gehrt als Head of M&A, Group Treasury and Risk Management beim Schweizer Chemiekonzern Clariant anfangen, bestätigte er der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Gehrt hatte bereits 1997 bei der UBS begonnen und sich über die Jahre vom Associate zum Managing Director hochgearbeitet. Seit 2007 war er als Head of M&A für die Transaktionsberatung in Deutschland und Österreich verantwortlich. Im vergangenen Sommer verließ Gehrt die UBS. Die Schweizer Bank ist seit Jahren dabei, ihr Investmentbanking zurückzufahren und sich stärker auf das Privatkundengeschäft zu konzentrieren. Dieser Strategieschwenk war zuletzt auch zulasten des Beratungsgeschäfts bei M&A-Deals gegangen. Im deutschen M&A-Markt wurde die Bank zuletzt deutlich weniger stark wahrgenommen als noch vor der Finanzkrise.

Dennoch ist die Bank nach wie vor bei großen Transaktionen vertreten, unter anderem beriet die UBS Deutschland ZF Friedrichshafen bei der Übernahme von TRW Automotive und den Industriekonzern Siemens beim Verkauf der Hörgeräte-Sparte an den PE-Investor EQT. Einen gesonderten neuen M&A-Chef hat die UBS Deutschland jedoch nicht berufen. Gehrts Aufgaben wurden im Management verteilt.  

Alexander Gehrt leitet bei Clariant das M&A-Geschäft

Bei Clariant soll Gehrt bereits von Januar an das M&A-Geschäft verantworten. Diese Aufgabe dürfte ihn von Anfang an fordern, denn Clariant war in der Vergangenheit immer wieder selbst zum Gegenstand von M&A-Spekulationen: So sollen die Wettbewerber Lanxess und BASF Interesse an einer Übernahme bekundet haben. Zuletzt kursierten Gerüchte, Clariant könnte sich auf der Target-Liste von Evonik befinden. Das Clariant-Management lehnt einen Zusammenschluss mit einem größeren Chemiekonzern aber ab und will stattdessen die  eigenen Wachstumspläne vorantreiben, zu denen auch Zukäufe gehören.

Ende November erst kündigten die Schweizer die Übernahme des Enteisungsgeschäfts von Kilfrost an. Der M&A-Deal muss noch von den Behörden freigegeben werden. Auf Gehrt kommt eine spannende Aufgabe zu, wenn er versuchen will, Clariant auf Dauer aus dem Zielfenster der Wettbewerber zu nehmen. Denn dies würde wohl nur passieren, wenn Clariant selbst einen großen Zukauf wagt.

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