(mih) Während die Debatte um eine mögliche Herauslösung von Opel aus dem GM-Konzern weite Kreise zieht, zeigt sich immer deutlicher, wie tief und unlösbar Opels Schicksal von GM abhängt. Aufgrund der starken Verzahnung von Einkauf, Fahrzeugentwicklung und Produktion könnte FINANCE-Recherchen zufolge selbst im Falle einer kurzfristigen Trennung der erste „GM-freie“ Opel erst um das Jahr 2020 herum vom Band laufen. Dies liegt vor allem an den drei Produktionsplattformen, auf denen Opel seine Autos baut – allesamt GM-Architekturen, auf deren Basis bereits die Nachfolgermodelle der Modelle Astra und Insignia entwickelt werden, die Mitte des nächsten Jahrzehnts auf den Markt kommen werden.
Dennoch wird in Rüsselsheim nach wie vor mit Hochdruck an einer rechtlichen und finanziellen Trennung („Carve-out“) gearbeitet. Wegen der großen Eile ist jedoch zu befürchten, dass dabei bis zu 20 Prozent der Liquiditätsströme zwischen Opel und GM-Gesellschaften übersehen werden. Über diese Konten könnte GM theoretisch in nennenswertem Umfang Liquidität abschöpfen, darunter auch staatliche Hilfsgelder, zum Beispiel im Vorfeld eines Insolvenzantrags in den USA.
Mehr über die Hintergründe und Risiken einer Herauslösung von Opel aus dem GM-Konzern in der neuen FINANCE – ab heute am Kiosk, im qualifizierten Bahnhofsbuchhandel oder unter: www.finance-magazin.de
Quelle: FINANCE