Es ist einer der bisher größten deutschen M&A-Deals dieses Jahres: Der schwäbische Getriebe-Hersteller Getrag wird an den kanadischen-österreichischen Autozulieferer Magna verkauft. Dafür zahlt Magna 1,75 Milliarden Euro, hinzu kommen auch die Schulden und Pensionsverpflichtungen in Höhe von 700 Millionen Euro. Somit wird das 80 Jahre alte Familienunternehmen aus Untergruppenbach mit insgesamt 2,45 Milliarden Euro bewertet. Schon vergangene Woche wurde spekuliert, dass Magna den Zuschlag erhalten könnte.
Die Transaktion soll bis Ende 2015 abgeschlossen werden, die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Mit dem neuen Eigentümer werde das Unternehmen künftig noch robuster gegen Marktschwankungen sein, kommentierte Getrag den Deal. Das Unternehmen hatte im Jahr 2014 mit rund 13.500 Mitarbeitern 1,7 Milliarden Euro umgesetzt, hinzu kommen noch rund 1,6 Milliarden Euro an Erlösen aus den Joint Ventures Getrag Ford Transmissions und Getrag Asia Pacific.
Magna will von Joint Ventures in Asien profitieren
Magna ist mit einem Umsatz von mehr als 36 Milliarden Euro und mit mehr als 133.000 Mitarbeitern einer der größten Autozulieferer weltweit. Der Konzern gab an, nicht nur von den Getriebelösungen von Getrag profitieren zu wollen, auch die Joint Ventures in China seien ein Grund für den Deal gewesen.
Beraten wurde Getrag bei der Transaktion von einem Gleiss-Lutz-Team unter der Federführung von Christian Cascante und Adrian Bingel. Magna wurde durch ein Team von Hengeler Mueller unter Federführung von Peter Weyland und Karsten Schmidt-Hern beraten. Die Automobilzulieferer-Branche ist schon seit einiger Zeit in Bewegung. Die Übernahme des Getriebeherstellers TRW durch ZF Friedrichshafen war mit einem Kaufpreis von 13 Milliarden Dollar ein Megadeal in der Branche.