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Milliardendeal: Symrise kauft Diana von PE-Investor Ardian

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Transformatorischer M&A-Deal: Symrise will von PE-Investor Ardian die Diana-Gruppe übernehmen - für 1,3 Milliarden Euro.
Symrise

Paukenschlag bei Symrise: Der Holzmindener MDax-Konzern plant die Übernahme der französischen Diana Group. Durch den M&A-Deal würde der Konzernumsatz von 1,8 Milliarden Euro auf 2,3 Milliarden Euro springen. Die Ebitda-Marge soll gruppenweit über 20 Prozent erreichen. Das Target ist ein Lieferant der Tiernahrungs-, Lebensmittel-, Arzneimittel- und Kosmetikindustrie mit Sitz im bretonischen Vannes. Der Umsatz wuchs seit dem Einstieg von PE-Investor Ardian (damals Axa Private Equity) zwischen 2007 und 2013 von rund 254 Millionen Euro auf rund 425 Millionen Euro bei einem Ebitda von zuletzt 21 Prozent. Der Kaufpreis liegt bei stolzen 1,3 Milliarden Euro, was Diana mit 14 mal Ebitda bewertet.

Mit dem Deal lässt Symrise seiner 2013 kommunizierten LangfriststrategieTaten folgen. Schon im Interview mit FINANCE-TV im Juni 2013 hatte CFO Bernd Hirsch angekündigt, den Umsatz in den Emerging Markets bis 2020 auf bis zu zwei Drittel des Konzernumsatzes steigern zu wollen. Die Pläne bleiben intakt, wenngleich der Umsatzanteil in den Schwellenländern durch den Deal nun kurzfristig unter die 50 Prozent-Schwelle sinken wird.

M&A-Deal erhöht Konzernverschuldung

Symrise verspricht sich von der Transaktion eine Stärkung seiner globalen Wettbewerbsposition und erkennt darin den Worten von CEO Bertram zufolge einen transformatorischen Charakter – insbesondere im Tierfuttergeschäft. Das Kerngeschäft Duft und Aromen soll wachsen, die Rückwärtsintegration des Konzerns auf weitere Kompetenzen gerade im Bereich Fisch & Fleisch zunehmen und das Nutrition-Geschäft ausgebaut werden.

Nachdem die von J.P. Morgan gestellte Brückenfinanzierung bereits steht, will Symrise-CFO Bernd Hirsch die Transaktion mit einer Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital finanzieren. Dies beinhaltet eine Kapitalerhöhung um rund zehn Prozent sowie Fremdkapitalinstrumente. CFO Hirsch verwies auf die breite Klaviatur an Möglichkeiten aus Bankenfinanzierung, Unternehmensanleihen oder US-PP. Nur eine Wandelanleihe schloss Hirsch explizit aus. Durch die Transaktion wird Symrise seine Verschuldungsbenchmark von 2 bis 2,5 Mal Ebitda kurzfristig überschreiten. Inklusive Pensionen dürfte diese auf 3 Mal Ebitda kommen, sagte Hirsch. Das Investmentgrade-Rating sah Hirsch nicht in Gefahr.

In den Folgejahren soll diese auf Basis der hohen Free Cashflow-Positionen dann bei gleichzeitig moderatem Investitionsbedarf deutlich zurückgeführt werden. Auch die Integrationskosten beziffert der MDax-Konzern, der Diana in der Sparte Flavor und Nutrition führen will, auf 15 bis 20 Millionen Euro. Mit einer ähnlichen Summe rechnet Symrise als Synergiepotenzial bis 2018.Im dritten Quartal wird das Closing der Transaktion erwartet.Ergebniswirksam werden soll die Transaktion 2015 werden.

Gutes Geschäft für PE-Investor Ardian

Für PE-Investor Ardian, der die Diana-Gruppe 2007 mehrheitlich übernommen hatte, wäre der Deal  ein voller Erfolg. Diana war aus dem 1,6 Milliarden Euro großen Axa LBO Fund IV gekauft worden und zu diesem Zeitpunkt mit rund 710 Millionen Euro bewertet. Zumindest anfangs dürfte der Leverage beachtlich gewesen sein. Ardian realisierte zwischen 2011 und 2013 fünf Zukäufe für Diana , die sich auf Frankreich, Großbritannien, die USA und Ecuador verteilen. Neben Ardian, das rund 65 Prozent an Diana hält, war noch der PE-Investor Motion Equity Partners mit rund 20 Prozent sowie das Management mit rund 15 Prozent an Diana beteiligt.

marc-christian.ollrog[at]finance-magazin.de

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Lesen Sie Alles über Symrise-CFO Bernd Hirsch in den FINANCE-Köpfen.

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