(anb) Der UniCredit -Vermögensverwalter Pioneer steht offenbar kurz vor dem Verkauf. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Unternehmensbeobachter berichtet, soll der Verkaufsprozess im September gestartet werden. Bis zum Jahresende soll der Verkauf abgeschlossen sein. Auch eine Zerschlagung sei denkbar. Ein Sprecher der Unicredit betonte jedoch, dass es noch keine Entscheidung über die Zukunft von Pioneer gebe, geschweige denn einen Verkaufsprozess. Die vor Monaten angekündigte Prüfung strategischer Optionen dauere noch an.
Dennoch gilt es nach der Zeitung als sicher, dass die angeheuerte Investmentbank Bank of America Merill Lynch in den vergangenen Wochen erste Sondierungsgespräche geführt hat. Medienberichten zufolge interessieren sich in Europa Natixis, BNP Paribas und Amundi für das gesamte Fondshaus mit rund 185 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen. An dem US-Teil mit 44 Milliarden Euro Vermögen seien John Hancock Funds, MFS Investment Management, Eaton Vance Investment Managers und Putnam sowie Private -Equity-Häuser wie TA Associates und Hellman & Friedman interessiert.
Ob für UniCredit eine Zerschlagung von Pioneer überhaupt in Frage kommt, bleibt offen. Es spreche aber einiges dafür, dass UniCredit eher die Kombination mit einem anderen Vermögensverwalter befürwortet, schreibt das Handelsblatt weiter. Für vorstellbar halten Experten auch, dass nur das Geschäft mit Privatkunden verkauft und das schwächere Segment für institutionelle Kunden, in dem weltweit gut 28 Milliarden Euro gemanagt werden, aufgelöst wird. Zum Kaufpreis gibt es bisher nur Schätzungen. Branchenkenner rechnen aber mit einem Preis, der bei 0,5 bis 1 Prozent des verwalteten Vermögens liegt, also bei 925 Millionen bis 1,8 Milliarden Euro.
Quellen: Handelsblatt, FINANCE