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Baywa-CEO Lutz über den Cefetra-M&A-Deal

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Baywa bezeichnet die jüngsten M&A-Deals als Meilensteine.

Es sind die größten M&A-Deals in der Geschichte des Baywa-Konzerns: Die gestern Abend verkündete Übernahme der niederländischen Cefetra stuft Baywa als „wesentlichen Meilenstein“ der Wachstumsstrategie ein. Und tatsächlich dürfte sich der Umsatz im Agrarhandel durch die neue Tochter in etwa verdoppeln. Bei einem Gesamtumsatz von rund 9,5 Milliarden Euro erzielte Baywa im Segment Agrar Umsatzerlöse von 4,2 Milliarden Euro. Der Getreidehändler Cefetra mit Sitz in Rotterdam erwirtschaftete 2011 mit 210 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 4,6 Milliarden Euro.

Baywa übernimmt Cefetra von den derzeitigen Gesellschaftern ForFarmers Group, Agrifirm Group und AgruniekRijnvallei. Der Kaufpreis liegt voraussichtlich bei etwa 126 Millionen Euro, abhängig von der Equity-Bewertung zum 31. Dezember dieses Jahres. Baywa ist zudem mit 60 Prozent beim Getreidehändler Bohnhorst Agrarhandel eingestiegen. Der Kaufpreis liegt bei 36 Millionen Euro, davon basieren 12 Millionen Euro auf einer mehrjährigen, ergebnisabhängigen Earn-out-Regelung.

Zukäufe im Bereich Getreidehandel hatte Baywa-CEO Lutz schon seit mehreren Monaten auf der Agenda.Mit den Deals erhöht sich das Handeslvolumen beträchtlich: „Wir traden zurzeit etwa 5,6 Millionen Tonnen Getreide jährlich, künftig werden es voraussichtlich 28 bis 30 Millionen Tonnen sein“, sagt CEO Klaus Josef Lutz im Gespräch mit FINANCE. Cefetra arbeitet mit 1.500 Lieferanten weltweit. Strategisch ebenfalls wichtig: Die Übernahmen von Cefetra und Bohnhorst Agrarhandel bieten Baywa Zugriff auf deren Logistiknetz mit Tiefseehäfen im In- und Ausland.

Immobilienverkäufe finanzieren M&A-Deals

Finanziert wurde die Übernahme durch Umschichtung von Kapital: „Wir haben durch Immobilienverkäufe 350 Millionen Euro freigesetzt und in die Zukäufe investiert“, erklärt Lutz. Baywa-CFO Andreas Helber hatte im Mai bei FINANCE-TV bereits angekündigt, dass Kapital aus wenig profitablen Segmenten neu investiert werden soll.

Seit 2008 hat Baywa dem CEO zufolge insgesamt rund 500 Millionen Euro in profitablere Assetklassen umgeschichtet. Für die nächste Zeit ist nun bei Baywa erstmal kein größerer Zukauf mehr geplant. „Wir konzentrieren uns jetzt voll auf die Integration der neuen Unternehmensteile“, sagt Lutz. Die Kartellbehörden müssen beiden M&A-Deals noch zustimmen. Was sich in dieser Woche sonst noch am M&A-Markt getan hat, lesen Sie in unserem Wochenrückblick.

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