Rewe vergrößert das Urlaubsgeschäft
Die Rewe Group baut ihre Reisesparte DER Touristik aus: Der Handelskonzern übernimmt das europäische Urlaubsgeschäft des Schweizer Touristikkonzerns Kuoni Travel Holding. Es stehe nur noch die Genehmigung der Wettbewerbsbehörden aus. Die Sparte erzielte mit 2.350 Mitarbeitern zuletzt einen Umsatz von rund 2 Milliarden Schweizer Franken (1,9 Milliarden Euro).
Rewe-CFO Christian Mielsch betonte in einer Mitteilung des Unternehmens, dass die Internationalisierung des Touristikgeschäfts ein zentraler Bestandteil der Konzernstrategie sei. Der aktuelle Deal umfasst Reiseveranstalter, Spezialisten und Reisebüros sowie den Onlinevertrieb in der Schweiz, Großbritannien, Skandinavien Finnland und Benelux. Über Details des Erwerbs wurde Stillschweigen vereinbart.
Porsche kauft Werkzeugbausparte von Kuka
Der Roboterbauer Kuka verkauft neben der Tochter HLS Engineering jetzt auch seine Werkzeugbausparte. Die Standorte im sächsischen Schwarzenberg und im slowakischen Dubnica mit mehr als 600 Mitarbeitern gehen an Porsche. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Prüfung. Kuka will sich damit weiter auf das Kerngeschäft der roboterbasierten Automatisierungslösungen konzentrieren, hieß es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Potash greift nach K+S
Der kanadische Kalihersteller Potash will das Kasseler Dünge- und Salzunternehmen K+S schlucken. Beide Unternehmen bestätigten, dass Gespräche geführt werden. Laut Medienberichten würde Potash über 40 Euro je Aktie bieten wollen, das entspräche einer Marktbewertung von mehr als sieben Milliarden Euro. Marktkreisen zufolge wird Potash von Morgan Stanley beraten, K+S von Goldman Sachs.
Windreich gründet Offshore-Joint Venture
Die insolvente Windreich Unternehmensgruppe gründet zusammen mit Deme Concessions Wind ein Joint Venture. Mit der neuen Projektgesellschaft Merkur Offshore soll der Offshore-Windpark MEG I entwickelt werden, der ebenfalls in Merkur Offshore umbenannt wird.
Deme bringt als Partner finanzielle Mittel und Ressourcen in das Gemeinschaftsunternehmen ein. Windreich trägt der Pressemitteilung des Unternehmens zufolge das nötige Projektwissen, die Projektrechte sowie die behördlichen Genehmigungen bei. Als Generalunternehmer für das Entwicklungsprojekt agiert die Deme-Tochter GeoSea, die kürzlich die Offshore-Sparte des Baukonzerns Hochtief erworben hatte.
ProSiebenSat.1 kauft Verivox
Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 kauft über seine Tochter 7Commerce das Verbraucherportal Verivox. Für 80 Prozent der Anteile zahlt der Konzern rund 170 Millionen Euro zuzüglich einer variablen Kaufpreiskomponente, deren Höhe an das operative Ergebnis 2015 von Verivox geknüpft ist. Sie beträgt maximal 40 Millionen Euro. PE-Investor Oakley Capital bleibt mit 20 Prozent beteiligt. Damit baut ProSiebenSat.1 seine Digitalsparte weiter aus.
Roland Berger kauft FMC Consultants
Die Unternehmensberatung Roland Berger übernimmt das Team der Bremer Sanierungsberatung FMC Consultants. Damit verstärkt Roland Berger die Abteilung für Restrukturierungen und Corporate Finance um 25 Personen auf 120 Mitarbeiter. Die FMC-Gründungspartner Sven Gless und Andreas Robeck haben das Beratergeschäft bei Roland Berger gelernt und kehren nun als Senior Partner zurück. Die FMC-Partner Christian Glaser, Marco Horstmann und Alexander Müller werden zu Principals. Auch die Kunden sollen zu Roland Berger übergehen, sofern sie zustimmen.
Bogner will Unternehmen nicht mehr verkaufen
Willy Bogner will nun offenbar doch nicht sein Modeunternehmens verkaufen. „Richtig ist, dass diese Option vom Eigentümer geprüft wurde und sich viele Interessenten weltweit gemeldet haben“, wird der Unternehmer vom Handelsblatt zitiert. Er habe sich jedoch entschieden, „diesen Weg im Moment nicht weiter zu verfolgen, sondern die Expansion mit dem eigenen Team voranzutreiben“. Die Gebote seien zu niedrig gewesen. Bogner hatte sich bis zu 750 Millionen Euro für das Unternehmen erhofft, das letzte Angebot eines Konsortiums um den früheren Coty-Chef Bernd Beetz hatte aber unter 300 Millionen Euro gelegen, schreibt das Handelsblatt weiter. Im August vergangenen Jahres hieß es, dass Bogner die Investment Bank Goldman Sachs mit der Suche nach einem Käufer beauftragt haben soll.
Montagu hat offenbar Augenklinik Artemis erworben
Der Private-Equity-Investor Montagu kauft offenbar die Frankfurter Augenklinik Artemis, wie der Branchendienst Debtwire unter Berufung auf zwei mit der Situation vertraute Personen berichtet. Artemis ist seit 2011 im Besitz von der Pariser Beteiligungsgesellschaft G Square Capital, die es von den Gründern erworben hatte. Auch PE-Investor Nordic Capital soll interessiert gewesen sein, Montagu habe aber ein besseres Angebot vorgelegt. Artemis erwartet für 2015 ein Umsatzwachstum von mehr als 20 Prozent auf knapp 49 Millionen Euro. CF Mittelstand hat Montagu betraten. Den Verkaufsprozess organisiert dem Bericht zufolge die Investmentbank William Blair.
M&A-Personalien
Klaus W. Riehmer kommt im Sommer von der Kanzlei Cleary Gottlieb Steen & Hamilton zu Mayer Brown und übernimmt dort die Leitung der Praxisgruppe Corporate und M&A. Der 52-Jährige war seit 2004 Partner bei Cleary. Seine Beratungstätigkeit umfasst öffentliche Übernahmen und M&A-Deals sowie Fragen des Gesellschaftsrechts und zur Konzernintegration.
Stephan Eilers wird Co-Managing Partner der Sozietät Freshfields Bruckhaus Deringer. Er ist ab Anfang 2016 Teil des neuen Führungsteams der Kanzlei, zu dem außerdem Edward Braham, Chris Pugh und Michael Lacovara gehören. Eilers ist bereits Executive Partner im aktuellen Management-Team von Freshfields.
Weitere M&A-Deals
Der zweitgrößte deutsche Schuhhändler Reno soll zum Verkauf stehen. Wie Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, hat der Eigentümer HR Group die Investmentbank Rothschild mit der Suche nach einem möglichen Käufer beauftragt. Die HR Group gehört zu je 50 Prozent dem ehemaligen Metro-Manager Siegfried Kaske sowie der Familie Hamm mit weiteren Investoren. Reno ist mit 750 Läden und 650 Millionen Euro Jahresumsatz die Nummer zwei in Deutschland nach Deichmann. Mögliche Kaufinteressenten könnten Permira, Bridgepoint, Apax und Blackstone sein, aber auch kleinere Schuhhändler, schreibt Reuters.
Der Industriekonzern Evonik hat gemeinsam mit den nordamerikanischen Investoren Formation 8 und Real Ventures einen Minderheitsanteil an dem kanadischen Unternehmen Wiivv Wearables erworben. Über das Investitionsvolumen wurde Stillschweigen vereinbart. Wiivv wird mittels 3D-Druck Einlegesohlen herstellen.
Der PE-Investor BC Partners trennt sich von der deutschen Laborkette Synlab. Neuer Eigentümer wird der Finanzinvestor Cinven, der Synlab bei der der Transaktion mit 1,85 Milliarden Euro bewertet hat. Das hat FINANCE aus Marktkreisen erfahren. Auch der schwedische Investor EQT sowie die Schweizer Laborkette Unilabs soll Interesse an Synlab gehabt haben. Derweil gab BC Partners auch bekannt, beim Starnberger Pharma-Zulieferer Aenova aussteigen zu wollen. „Ein Börsengang wäre für uns das ideale Exit-Szenario“, sagte Stefan Zuschke, Deutschland-Chef des PE-Investors, zu FINANCE.
Bei General Electric kommt der im April bekanntgewordene Verkauf des Dienstleistungsarms GE Capital langsam in Fahrt. Das Firmenkundenkreditgeschäft soll komplett zum Verkauf gestellt werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf Insider. Die Beteiligung am Schweizer Kleinkreditanbieter Cembra Money Bank sei bereits abgestoßen. Außerdem hat GE bereits einen großen Teil seines Leveraged-Finance-Geschäfts an PE-Investor Canada Pension Plan für 12 Milliarden US-Dollar verkauft. Auch das Deutschlandgeschäft, das Leasing („GE Capital Leasing GmbH“) und Factoring („GE Capital Bank AG“) sowie strukturierte Finanzierungen und Absatzfinanzierungen anbietet, steht zum Verkauf.
Die Deutsche Forfaithat das Tochterunternehmen Deutsche Kapital Limited, Dubai veräußert. Käufer ist die Finanzholding Greene & Grays Holding. Der Verkauf zum Net Asset Value bringt der Deutschen Forfait nach Unternehmensangaben einen geringen außerordentlichen Ertrag ein. Die Wettbewerbsbehörden in Dubai müssen dem Verkauf noch zustimmen.
Der Mittelstandsanleihenfonds der BayernInvest fusioniert mit dem Deutschen Mittelstandsanleihen Fonds. Beide Fonds investieren in festverzinsliche Wertpapiere deutscher mittelständischer Unternehmen und sind ausschüttende Fonds. Die BayernInvest übergibt den Fonds, weil in vielen Punkten eine Übereinstimmung mit der Investmentstrategie vorliege und eine effizientere Verwaltung im Sinne der Anleger und Investoren ermöglicht werde, heißt es in einer Pressemitteilung beider Parteien. Mit der Integration des Mittelstandsanleihenfonds der BayernInvest überspringt der Deutsche Mittelstandsanleihen Fonds die 20-Millionen-Euro-Hürde.
Der Spülmittelhersteller Fit hat die Haarpflegemarke Gard von Doetsch Grether aus Basel übernommen. Das Unternehmen, das durch Marken wie fit, Kuschelweich, Sunil und Rei in der Tube bekannt ist, will mit dem Deal sein Portfolio erweitern. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Adler Real Estate hat ihr Übernahmeangebot an die Aktionäre von Westgrund beendet. Mit Abschluss der Übernahme wird Adler Real Estate 94,9 Prozent der Westgrund-Aktien halten, sodass Westgrund voraussichtlich noch zum Ende des zweiten Quartals von Adler konsolidiert werden kann. Damit entsteht laut Unternehmen das fünftgrößte börsennotierte Wohnungsunternehmen in Deutschland mit über 50.000 Wohneinheiten.
Ein Joint Venture von Morgan Stanley und Madison International Realty hat das Frankfurter Bürohochhaus Trianon verkauft. Details des Deals sind nicht bekannt, die beratende Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer stuft den Deal in einer Mitteilung jedoch als größte deutsche Einzelimmobilien-Transaktion des Jahres ein.
Der Technologiekonzern Gea, der Systeme für die Nahrungsmittelindustrie anbietet, hat den italienischen Maschinen- und Anlagenbauer Comas übernommen. Details zu dem Deal gab das Unternehmen nicht bekannt.
Das auf Restrukturierungen spezialisierte Unternehmen Mutares hat seine Beteiligung an dem Arzneimittelhersteller Suir Pharma Ireland an den strategischen Investor Saneca Pharmaceuticals verkauft. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben. Außerdem hat Mutares den französischen Onlineversandhändler für Unterhaltungselektronik Grosbill von der Groupe Auchan übernommen. Das Unternehmen erwirtschaftete mit 150 Mitarbeitern einen Umsatz von 109 Millionen Euro.
Der Technologiekonzern Schuler erwirbt eine Mehrheit von mindestens 51 Prozent an dem chinesischen Werkzeugmaschinenhersteller Yangzhou Metal Forming Machine Tool (Yadon). Der Anteil kann weiter erhöht werden. Der Kaufpreis ist nicht bekannt, allerdings finanziert Schuler den Deal aus Eigenmitteln. Yadon erzielte 2014 mit rund 1.100 Mitarbeitern Umsätze von etwa 120 Millionen Euro.
BayernLB Capital Partner hat die Schütz Dental Gruppe, einen Hersteller von Zahnersatzmaterialien, an das japanische Unternehmen Mani verkauft, das Medizinprodukte herstellt.
United Initiators, ein Hersteller von Peroxiden für die Kunststoffproduktion, übernimmt Azelis Peroxides, ein Spezialchemieunternehmen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Beraten wurde United Initiators bei dem Deal durch Luther unter Federführung von Stephan Gittermann sowie durch die französische Kanzlei Fidal. Für Azelis waren Contrast und CMG & Associés Avocats mandatiert.
Der PE-Investor CVC Capital Partners erwirbt eine 60-prozentige Mehrheit an dem Musical- und Theaterunternehmen Stage Entertainment. Verkäufer ist der Unternehmensgründer Joop van den Ende, der die restlichen 40 Prozent der Anteile weiterhin halten wird.
Die beiden Wirtschaftskanzleien Arnecke Siebold und Sibeth schließen sich zum 1. September zu Arnecke Sibeth zusammen. Durch die Fusion entsteht eine Kanzlei mit 35 Partnern und über 100 Anwälten in Deutschland.
Gigaset Communications, eine Tochter des Münchener Kommunikationsunternehmens Gigaset, ordnet ihr Portfolio neu. Gigaset Communications verkauft die Wort- und Wort-Bild-Marke „Gigaset“ an die Goldin Brand. Sie behält jedoch ihre Nutzungsrechte an den Marken, soweit sie sich auf das existierende Geschäft der Gigaset Communications und der mit ihr verbundenen Unternehmen beziehen. Der Kaufpreis für die Marken beträgt 29 Millionen Euro. Mit Wirkung zum 8. Januar 2016 verkauft das Unternehmen zudem eine Reihe von Internet-Domains an Goldin Brand, darunter die Domain gigaset.com. Der Kaufpreis für die Domains beträgt 6 Millionen Euro.
Der PE-Investor Aurelius hat die restlichen 22 Prozent der Anteile an Getronics übernommen und hält somit 100 Prozent an der IT-Beratung. Verkäufer ist der holländische Telekommunikationskonzern Royal KPN.
Der Anbieter von energiesparenden Heizungssystemen und Solaranlagen Heizwelt wurde von der Beteiligungsgesellschaft HQ Life übernommen. Die Gesellschaft hält damit 51 Prozent an der Heizwelt. Finanzielle Details der Transaktion sind nicht bekannt.
Der insolvente Paderborner Softwarehersteller Orga Systems wurde aus der Insolvenz gekauft. Käufer ist die kanadische Redknee, die 38 Millionen Euro bezahlt hat. Der Insolvenzverwalter Frank Kebekus wurde von Goetzpartners beraten.
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