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Tom Tailor will Verschuldung nach Bonita-Deal senken

Der Modekonzern Tom Tailor ist nach dem Bonita-Deal doppelt so groß wie zuvor.
Tom Tailor

Es ist fast ein neues Unternehmen, das Tom-Tailor-CEO Dieter Holzer und CFO Axel Rebien heute in Frankfurt auf der Bilanzpressekonferenz vorgestellt haben. Nach der Übernahme des Modeunternehmens Bonita im Sommer 2012 ist Tom Tailor doppelt so groß wie noch im vergangenen Jahr.

Die Bilanzsumme stieg von 320 auf 771 Millionen Euro, doch auch die Nettoverschuldung ist von 84 auf 301 Millionen Euro kräftig angestiegen. Gemessen am bereinigten Ebitda von 66,5 Millionen ergibt sich ein Verschuldungsmultiple von 3,7 – ein anspruchsvoller Wert. Die Bonita-Zahlen werden dabei seit August in die Tom-Tailor-Zahlen konsolidiert. Umgelegt auf ein Pro-Forma-Gesamtjahr 2012 ergibt sich CFO Rebien zufolge ein Verhältnis von Nettoverschuldung zu Ebitda von knapp 2,5 (2011: 1,6). In den kommenden Jahren will der CFO die Verschuldung wieder senken, bis 2014 ist ein Wert unter 2,0 das Ziel. Die Verschuldung will Rebien jährlich um mindestens 10 Millionen Euro senken.

Neue Finanzierung nach M&A-Deal

Der M&A-Deal hat auch dazu geführt, dass Tom Tailor innerhalb weniger Monate zum zweiten Mal eine neue Finanzierungsstruktur erhalten hat (siehe Infokasten). Erst im Februar 2012 hatte Tom Tailor eine alte Leverage-Buy-out-Finanzierung abgelöst. „Damals war jedoch der Bonita-Deal noch nicht geplant“, sagt Rebien.

Die neue Finanzierung bietet dem Unternehmen nun eine operative Kreditlinie von rund 270 Millionen Euro zu Bedingungen, die laut Rebien nahezu konstant zum Februar geblieben sind. Die effektive Verzinsung der in Anspruch genommenen Linien ist variabel. Eine 80 Millionen Euro große Tranche des Term Loans hat eine Laufzeit von einem Jahr plus Verlängerungsoptionen für jeweils sechs Monate. Die übrigen Linien stehen drei Jahre mit Verlängerungsoptionen für jeweils ein Jahr zur Verfügung. Allerdings hält Rebien es auch für denkbar, einen Teil des langfristigen Fremdkapitals umzuschichten und nicht mehr allein den Bankensektor dafür zu nutzen.

Mögliches Mittel wären kapitalmarktbasierte Produkte wie Anleihen. Dem Unternehmen mit der bekannten Marke dürfte eine Platzierung in einem Mittelstandssegment  nicht schwerfallen. Auch in diesem Jahr will Tom Tailor wie auch 2012 rund 35 Millionen Euro für Investitionen ausgeben. 2012 entfiel mit 30 Millionen Euro der größte Anteil auf Kosten für die Expansion. Der operative Cashflow entwickelte sich trotz der um rund 13 Millionen Euro höheren Investitionskosten konstant und lag bei 20,4 Millionen Euro (2011: 20,5). 2013 soll der Cashflow so weit steigen, dass er das Investitionsvolumen deckt.

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