Private-Equity-News: Wahlergebnisse, Rantum Capital, Bain Capital

Profitiert Private Equity von den deutschen Wahlergebnissen? Könnten die Wahlergebnisse das Private-Equity-Geschäft beflügeln? Dass der Ausblick für die Branche nach den Bundestagswahlen eher positiv sein dürfte, vermutet Moonfares Chefökonom Mike O’Sullivan: „Die CDU hat zwar ein klares Mandat, verfügt aber nicht über die erforderlichen Stimmen im Parlament, um Änderungen am Grundgesetz – insbesondere an der Schuldenbremse – vorzunehmen.“ Das bedeute wiederum eine größere Abhängigkeit von privatem Kapital. „Da Merz eine ähnliche Perspektive wie Macron hat, könnte eine deutsch-französische Zusammenarbeit möglich sein, um verschiedene Themen in der EU voranzutreiben. Dies bedeutet eine wesentlich bessere Koordinierung der EU-Politik und die potentielle Verwirklichung bestimmter Trends zur ‚strategischen Autonomie‘“, argumentiert O’Sullivan weiter. Aus der Sicht des Ökonomen ist dies „von entscheidender Bedeutung für Sektoren, die vor allem von privatem Kapital finanziert sind, wie etwa Verteidigung, Künstliche Intelligenz, Energie und die High-Tech-Industrie“. Sein Fazit: „Das Wahlergebnis bietet eine gute Chance für eine Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft, wovon auch Private Equity profitieren würde.“ Info Die wichtigsten News aus der deutschen M&A- und Private-Equity-Szene fassen wir regelmäßig im „FINANCE M&A und Private Equity Briefing“ zusammen. Sie möchten aktuelle Deals und Personalia sowie Analysen, Interviews und exklusive Hintergrund-Stories aus der Community direkt in Ihr Postfach bekommen? Dann melden Sie sich hier für unseren kostenlosen Newsletter an! Warum die US-Zölle Private Equity (noch) nicht bedrohen Keinen positiven Effekt, aber immerhin weniger schlechte Auswirkungen durch steigende US-Zölle attestiert Neuberger Berman den Private-Equity-Portfolios. Denn viele Finanzinvestoren sind stärker in den Sektoren IT, Gesundheitswesen und Finanzdienstleistungen investiert – und haben damit Unternehmen im Portfolio, die weniger von materiellen Importen abhängen. Dennoch sollten Private-Equity-Investoren den Branchenrisiken in ihren Portfolios Aufmerksamkeit schenken, schließlich sind auch sie nicht immun gegen die protektionistische Zollpolitik der USA, so Ralph Eissler, Head of Private Markets Research bei Neuberger Berman. Zudem gebe es nach wie vor Hindernisse: „Sollte die großflächige Einführung von Zöllen eine weitere Inflationswelle oder andere makroökonomische Widrigkeiten auslösen, würde Private Equity unweigerlich vor den gleichen Herausforderungen stehen wie die Gesamtwirtschaft“, warnt Eissler. Mehr zum Thema Wegen Trump: Der Autoindustrie drohen Milliardenverluste 12. Februar 2025 Die drohenden Importzölle der USA werden zu milliardenschweren Umsatzeinbußen führen. Die Pleitewelle bei den Zulieferern wird sich verschlimmern. Teil 1 unserer Serie zur Automobilbranche in der Krise. Rantum investiert aus viertem Private-Debt-Fonds Neuigkeiten bei Rantum Capital: Der Investor hat die Investitionstätigkeit seines neuen, vierten Private-Debt-Fonds aufgenommen. Das bestätigten die beiden Gründer und Geschäftsführer Dirk Notheis und Marc Pahlow gegenüber FINANCE. Bei der Investition handelt es sich um eine Wachstumsfinanzierung für ein Unternehmen aus dem Software-Sektor, der Name ist nicht bekannt. Zum Volumen des Fonds wollte sich Rantum auf FINANCE-Nachfrage nicht äußern. In Finanzkreisen ist von einem mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag die Rede. Ein Blick auf die Volumina der Vorgängerfonds liefert allerdings einen Hinweis auf die mögliche Größenordnung des vierten Fonds: Fonds Nummer drei erreichte ein Volumen von 457 Millionen Euro, aus diesem investiert Rantum seit Juli 2021. Die beiden ersten Fonds kamen auf ein Volumen von 125 und 307 Millionen Euro. Die Investitionsperiode des ersten Fonds lief von 2015 bis 2017, die des zweiten von 2018 bis 2021. Beide Geldtöpfe sind inzwischen komplett ausinvestiert. Insgesamt hat Rantum Capital nach eigener Aussage seit dem Start in mehr als 40 Mittelständler investiert. Der Fokus von Rantum liegt auf Krediten für Unternehmen ohne Private-Equity-Investor im Hintergrund; das Direct Lending macht eigenen Angaben zufolge rund zwei Drittel des Geschäfts aus. Das andere Drittel umfasst Private-Equity-Finanzierungen. Pro Unternehmen stellt Rantum im Schnitt zwischen 10 und 40 Millionen Euro zur Verfügung, sowohl nachrangig als auch vorrangig besichert. Zudem sind die Frankfurter branchenagnostisch – finanzieren abgesehen davon aber durchaus gern in die Sektoren Healthcare, Software und Industriedienstleistungen. Mehr zum Thema Rantum Capital rekrutiert Ex-Top-Manager von BASF und Daimler 17. Oktober 2022 Rantum Capital vergrößert den Kreis der Industriepartner um zwei neue prominente Gesichter: Der Ex-BASF-CEO Kurt Bock sowie der ehemalige Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth steigen bei dem Finanzinvestor ein. Und das sind nicht die einzigen Neuigkeiten. Nächster Private-Equity-Investor übernimmt Apleona PAI Partners verkauft den Facility Manager Apleona an Bain Capital. Das Unternehmen ist schon länger in Private-Equity-Hand: Die einstige Bilfinger-Immobiliensparte ging 2016 zunächst an EQT, damals wurde das Unternehmen mit 1,4 Milliarden Euro beziehungsweise 11x Ebitda bewertet. 2020 reichten die Schweden Apleona für knapp 12x Ebitda an PAI Partners weiter. Zur aktuellen Bewertung äußerten sich die Finanzinvestoren nicht, im Markt kursiert ein Wert von 4 Milliarden Euro, gut die Hälfte davon sollen Schulden sein – das wäre damit so viel wie der Umsatz im vergangenen Jahr. Die Finanzierung stellten vornehmlich Citi und UBS, weitere Banken sind nicht namentlich bekannt. Poellath hat das Apleona-Management beim Verkauf beraten, Hengeler Mueller unterstützte PAI Partners, Kirkland & Ellis begleitete Bain Capital bei dem Deal. KKR kauft Energiedienstleister EGC KKR schnappt sich den Düsseldorfer Energiedienstleister EGC sowie den Ingenieurdienstleister ITG, der zur gleichen Unternehmensgruppe gehört. Die Gründer- und Eigentümerfamilie bleibt auch nach der Transaktion am Unternehmen beteiligt und stellt Mitglieder der Geschäftsführung, darunter Corinna und Dirk Pitz. Vorsitzender des Beirats wird der ehemalige Getec-Deutschlandchef Michael Lowak. Gemeinsam mit KKR will EGC die Immobilienwirtschaft in Deutschland dekarbonisieren. Das Wachstum soll organisch sowie über Zukäufe erfolgen. Die Investition tätigt KKR über die Global Climate Strategy. Freshfields hat KKR bei der Übernahme beraten. PSG Equity übernimmt Checkmk PSG Equity beteiligt sich an dem IT-Monitoring-Spezialisten Checkmk. Das Unternehmen wurde 2017 in München gegründet und bietet den Kunden in Echtzeit Einblicke in geschäftskritische IT-Infrastrukturen. Genutzt wird die Plattform nach eigenen Angaben von Unternehmen wie Siemens und Volkswagen, aber auch Zalando oder Adobe, insgesamt zählt Checkmk mehr als 4.000 Kunden weltweit. Mit dem frischen Kapital des Growth-Investors PSG wollen die Münchener unter der Leitung von CEO Jan Justus ihre Forschung und Entwicklung hochfahren und international expandieren. Poellath hat die Gesellschafter und das Management von Checkmk bei der Beteiligung durch PSG beraten. Der Finanzinvestor, der hierzulande unter anderem Kapital für das Fitness-Software-Unternehmen Sport Alliance und den Saas-Provider Billwerk+ bereitgestellt hat, wurde bei dem Deal von Hengeler Mueller unterstützt. Mehr zum Thema Private-Equity-Investor Icelake stemmt ersten Deutschland-Deal 14. Februar 2025 Nachdem Icelake Ende 2023 sein erstes Büro in Deutschland eröffnet hat, ist es dem Private-Equity-Investor nun gelungen, die erste Transaktion durchzuführen. Alle Deal-Details. H.I.G. Capital beteiligt sich an Werkzeugspezialist Heller H.I.G. Capital beteiligt sich an dem Werkzeugmaschinenhersteller Heller. Das Unternehmen wurde 1894 gegründet, beschäftigt 2.600 Mitarbeiter und hat seinen Hauptsitz im baden-württembergischen Nürtingen. Es befindet sich bereits seit vier Generationen in Familienhand und durchläuft seit zwei Jahren eine Transformation, die der Finanzinvestor begleiten will. Die Familie wird auch nach dem Deal einen „bedeutenden Anteil am Unternehmen“ halten, wie in der Mitteilung der Kanzlei Milbank steht, die H.I.G. Capital bei der Beteiligung beraten hat. Leveraged-Loans-Markt 2024 im Aufschwung Der europäische Leveraged-Loans-Markt hat im Dezember 2024 nochmal nachgelassen. Wie der aktuelle „Debt Market Newsletter“ von MCF Corporate Finance zeigt, betrug das Emissionsvolumen im letzten Monat des Jahres 14,5 Milliarden Euro – das ist nurmehr die Hälfte des Volumens von Oktober 2024 (knapp 37 Milliarden Euro). Die Finanzierungstätigkeit im gesamten Jahr kann sich jedoch durchaus sehen lassen. Insgesamt betrug das Volumen 320 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 43 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Getrieben wurde der Markt vor allem von institutionellen Darlehen, die knapp 63 Prozent des Gesamtmarktvolumens ausmachten. Leveraged Buy-outs standen für etwas mehr als 10 Prozent der Finanzierungen. In mehr als zwei Drittel der Fälle handelte es sich um Refinanzierungen (71 Prozent), den größten Anteil zum Finanzierungsvolumen steuerte Großbritannien bei (21 Prozent). Deutschland liegt auf Platz zwei mit einem Leveraged-Loans-Volumen von 45,3 Milliarden Euro und entsprechend einem Marktanteil von gut 14 Prozent. Mehr zum Thema Dominante Debt-Fonds, viel Software: die Leveraged-Finance-Bilanz 2024 26. Februar 2025 Im letzten Quartal 2024 hat sich der mittelständische Leveraged-Finance-Markt positiv entwickelt, er legte im Vergleich zum Vorquartal wieder zu. Die unangefochtenen Marktführer: Debt-Fonds. Finanzierungskosten sinken weiter Die Margen haben sich im letzten Quartal des Jahres 2024 sehr unterschiedlich entwickelt, zeigt der MCF-Newsletter. Für einen Term Loan B mussten Kreditnehmer im Schnitt 398 Basispunkte einkalkulieren, was ungefähr auf dem Durchschnittsniveau des Vorquartals liegt (396 Basispunkte). Ein Term Loan A kostete im Schnitt 173 Basispunkte – das sind rund 152 Basispunkte weniger als im dritten Quartal 2024. Die Margen für Unitranches sind ebenfalls gesunken, und zwar durchschnittlich um 30 auf 560 Basispunkte. Insgesamt können sich Kreditnehmer über niedrigere Finanzierungskosten freuen, was auf den Rückgang des 3-Monats-Euribors auf 274 Basispunkte Ende Dezember zurückzuführen ist. Günstigerer Finanzierungen waren laut MCF vor allem im Non-Sponsor-Bereich und bei Large-Cap-Transaktionen zu beobachten. Zu den prominenteren Transaktionen der vergangenen Wochen zählt das Spin-off von Stepstone, das KKR und der kanadische Pensionsfonds CPPIB mit einem 2,22 Milliarden Euro schweren Term Debt finanziert haben. Der Leverage lag laut MCF vorliegenden Daten bei 5x Ebitda, die Marge bei 450 Basispunkten. Info Sie haben auch von Deals, Personalien, Fundraising oder sonstigen spannenden Gerüchten aus der deutschen Private-Equity-Szene gehört? Dann schreiben Sie uns gerne an olivia.harder[at]finance-magazin.de

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