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Ex-Steinhoff-CFO Ben La Grange wird suspendiert

Der ehemalige Steinhoff-CFO Ben La Grange ist nun auch nicht mehr als Berater für das Unternehmen tätig.
Steinhoff

Für Ben La Grange wird die Luft dünner: Der frühere Steinhoff-CFO muss das Unternehmen nun endgültig verlassen. Der ums Überleben kämpfende Möbelkonzern hat La Grange und Stehan Grobler, der zuvor unter anderem Executive Director im Finanzwesen des Konzerns war, mit sofortiger Wirkung suspendiert. Eine entsprechende Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg bestätigte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber FINANCE.

Ex-CFO La Grange blieb Steinhoff-Berater

Ben La Grange war bereits Anfang des Jahres von seinem Posten als Finanzvorstand bei Steinhoff zurückgetreten. Sein Nachfolger als CFO wurde damals der langjährige Steinhoff-Manager Philip Dieperink. Kurz zuvor waren Bilanzunregelmäßigkeiten bei dem Möbelhersteller bekannt geworden, die in die fünfjährige Amtszeit von La Grange fielen.

Dennoch schloss Steinhoff mit dem früheren CFO einen Beratervertrag: La Grange solle sich künftig auf die Sicherung der Liquidität des südafrikanisch-deutschen Konzerns konzentrieren, hieß es damals. Ausgerechnet der frühere Finanzchef sollte bei der Neuordnung der Finanzen der Tochterfirmen Conforama und Mattress Firm helfen. Auch Finanzmanager Grobler blieb dem Unternehmen so erhalten.

„Im Rahmen der laufenden Untersuchung der Gruppe hat Steinhoff International nun entschieden, diese Beratungsverträge zu beenden“, erklärte das Unternehmen gegenüber FINANCE. Die Untersuchungen sind allerdings nicht neu: Bereits seit Monaten arbeiten die Forensiker der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC das Ausmaß des Bilanzskandals auf und untersuchen Zahlungsströme und Buchungen. Ein endgültiges Ergebnis steht aber noch aus.

Kanzlei verklagt Banken und Steinhoff-Management

Der frühere Finanzvorstand steht derzeit von vielen Seiten unter Beschuss. Zum einen droht dem 43-Jährigen in Südafrika eine Vorladung per obersten Parlamentsbeschluss. Zuvor hatte es La Grange abgelehnt, an einer für die kommende Woche geplanten Anhörung teilzunehmen, berichtet Bloomberg.

Zum anderen hat die deutsche Kanzlei Tilp vor dem obersten Gerichtshof in Johannesburg eine Sammelklage eingereicht, um Schadensersatzansprüche für Steinhoff-Aktionäre durchzusetzen. Neben Commerzbank, Standard Chartered, Deloitte sowie Rödl & Partner verklagt die Kanzlei auch das frühere Steinhoff-Management um CEO Markus Johannes Jooste, CFO La Grange sowie den ehemalige Aufsichtsratschef Christoffel Hendrik Wiese. Insgesamt geht es um Forderungen in Höhe von 12 Milliarden Euro.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de

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