NEUZur Serie: Top-Dealmaker

Newsletter

Abonnements

Steinhoff zeigt Ex-Chef Jooste an

Der Ex-Steinhoff-Chef Markus Jooste wird wegen des Verdachts auf Insiderhandel angeklagt.
Getty Images /Gallo Images Editorial

Die Welle an schlechten Nachrichten bei Steinhoff ebbt nicht ab. Erst am gestrigen Dienstag musste Steinhoff bekannt geben, dass der Konzern seine Bilanz auch Ende Januar noch nicht vorlegen kann. Heute wird publik, dass der Möbelkonzern den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Markus Jooste anzeigt, der Ende 2017 sein Amt niederlegte.

Steinhoff habe Jooste in Südafrika wegen des Verdachts auf Korruption angeklagt, erklärte die Aufsichtsratsvorsitzende Heather Sonn am heutigen Mittwoch gegenüber dem südafrikanischen Parlament. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Anzeige ist demnach bei der in Südafrika für das organisierte Verbrechen zuständigen Spezialeinheit der Polizei, den „Hawks“, eingegangen.

Darüber hinaus ermittelt auch die südafrikanische Finanzaufsicht FSB in mehreren Fällen, wie Reuters weiter berichtet. Untersucht würden zwei Fälle bezüglich des Verdachts auf Insiderhandel und ein Fall, in dem falsche oder irreführende Aussagen über Steinhoff getätigt worden sein sollen. Die Finanzaufsicht fordert nun Informationen von zahlreichen deutschen Behörden an, um dem Fall nachzugehen – unter anderem auch von der Frankfurter Wertpapierbörse. 

Steinhoff: Verstöße beim Devisenverkehr?

Außerdem prüft die südafrikanische Zentralbank laut Reuters nun auch, ob Steinhoff gegen Devisenverkehrsgesetze verstoßen hat. Nach diesen erneuten Hiobsbotschaften befindet sich die Aktie wieder auf Talfahrt. Zuvor hatte sich die Aktie kurz erholt, nachdem vor rund zwei Wochen bekannt wurde, dass der Konzern eine 200 Millionen Euro schwere Rettungsfinanzierung von Geldgebern aus Südafrika erwarten kann. Gegenüber einem Aktienkurs von 0,52 Euro je Aktie kurz nach Bekanntwerden der Finanzspritze liegt der Kurs am heutigen Tag nur noch bei 0,45 Euro.

Vor dem Wirtschaftsausschuss des Parlaments in Kapstadt betonte der frühere Aufsichtsratsvorsitzende und Miteigentümer Christo Wiese heute zudem, dass die Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen für ihn „aus heiterem Himmel“ gekommen seien, so die Nachrichtenagentur News24. Steinhoff soll sich verpflichtet haben, bei der Aufklärung im vollen Umfang mit allen Aufsichtsbehörden zu kooperieren.

kerstin.hammann[at]finance-magazin.de

Info

Den kompletten Hintergrund zum Bilanzskandal bei Steinhoff lesen Sie in der neuen FINANCE-Ausgabe, die Sie auch als E-Paper beziehen können.

Unternehmen