Während Unternehmen sich für die Erstellung einer Second Party Opinion die Agentur aussuchen können, ist das bei ESG-Ratings nicht immer der Fall. Eine SPO wird immer im Auftrag des Emittenten für ein bestimmtes Finanzierungsinstrument erstellt.
Die Erstellung eines ESG-Ratings erfolgt hingegen oft ohne Auftrag des Unternehmens. Nachhaltigkeitsagenturen bewerten beispielsweise automatisch alle Corporates, die wichtigen Indices angehören. Viele Großkonzerne verfügen deshalb über eine ganze Reihe von ESG-Ratings – ohne im direkten Kontakt mit den Agenturen zu stehen.
Kleinere Unternehmen, die nicht ohne ihr Zutun von den Nachhaltigkeitsagenturen bewertet werden, müssen solche Ratings selbst in Auftrag geben. Noch ist das wenig verbreitet. Für Unternehmen, die den Markt für grüne Finanzierungen anzapfen wollen, könnte der Schritt aber sinnvoll sein.
„Mit einem ESG-Rating erleichtert man Investoren, die auf Nachhaltigkeit fokussiert sind, die Arbeit“, argumentiert Olaf John, Head of Business Development für Europa bei dem britischen Vermögensverwalter Insight Investment. Häuser mit ESG-Rating würden in Zukunft einen Vorteil gegenüber Unternehmen ohne solche Bewertungen haben, prognostiziert der Experte.