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Finanzierungen: Eintracht Frankfurt, Meyer Burger, Gubor Schokoladen

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Der Bundesligist Eintracht Frankfurt hat eine Kapitalerhöhung beschlossen. Foto: Tobias Arhelger – stock.adobe.com
Der Bundesligist Eintracht Frankfurt hat eine Kapitalerhöhung beschlossen. Foto: Tobias Arhelger – stock.adobe.com

Eintracht Frankfurt mit Kapitalerhöhung beauftragt

Der Vorstand von Eintracht Frankfurt wurde von seinen Aktionären einstimmig mit der Vorbereitung einer Kapitalerhöhung beauftragt. Das gaben die Frankfurter am vergangenen Montag nach Abschluss der ordentlichen Hauptversammlung bekannt. Der Antrag war seitens des Hauptaktionärs Eintracht Frankfurt e.V. eingebracht worden.

Der Umfang der nun beschlossenen Kapitalerhöhung darf die Ausgabe von 368.333 neuer Aktien nicht überschreiten und muss mindestens 179,41 Euro pro Aktie betragen, was Einnahmen von bis zu 66 Millionen Euro entspricht. Neue Aktionäre müssen sich jedoch verpflichten, ihr Stimmrecht an den Hauptaktionär Eintracht Frankfurt e.V. zu übertragen.

Die Kapitalerhöhung soll innerhalb des ersten Halbjahres 2025 durchgeführt werden. Sie steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Mitglieder des Vereins von Eintracht Frankfurt. Vereinspräsident Mathias Beck teilte in einer Pressemitteilung mit: „Ich freue mich über die einstimmige Entscheidung der Aktionäre, dem Vorschlag des Vereins im Hinblick auf Ausgestaltung der Kapitalerhöhung zu folgen und die Position des Vereins als Hauptaktionär damit nachhaltig zu stärken.“

Meyer Burger sichert sich Brückenfinanzierung

Der angeschlagene Hersteller von Solarmodulen Meyer Burger hat eine Brückenfinanzierung über 39,48 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Die Fazilität ist in mehrere Tranchen aufgeteilt, deren Auszahlung vom Erreichen „bestimmter Meilensteile“ abhängig ist, heißt es von Seiten des Schweizer Unternehmens. Die Finanzierung läuft spätestens am 17. Januar 2025 aus. Eine erste Tranche in Höhe von 19,7 Millionen US-Dollar soll nach Angaben des Unternehmens sofort abgerufen werden.

Die Brückenfinanzierung soll Meyer Burger vorübergehend mit Liquidität ausstatten, um ausreichend Zeit für die Vereinbarung über eine nachhaltige Restrukturierungslösung zu haben. So könnten die neu aufgenommenen Mittel dem Unternehmen, „soweit sie vollständig ausbezahlt werden können“, die nötige Liquidität sichern, um das Geschäft zu finanzieren, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Kreditgeber sind unter anderem Highbridge Capital Management, LMR Partners, System 2 Capital, Walleye Capital und Whitebox Advisors. Sie sind bestehende Anleihegläubiger von Meyer Burger.

Zudem verhandle der Hersteller für Solarmodule zurzeit eine endgültige Vereinbarung mit dem US-Anlagenbetreiber D.E. Shaw Renewable Investments (Desri), bestimmten bestehenden Anleihegläubigern und anderen relevanten Parteien, um eine nachhaltige Finanz- und Kapitalstruktur zu schaffen. So sei man mit Desri bereits in fortgeschrittenen Gesprächen über eine neue Abnahmeregelung zu aktualisierten Bedingungen. Diese neue Vereinbarung solle, „voraussichtlich die veränderte finanzielle und betriebliche Lage von Meyer Burger berücksichtigen“ und im Laufe des Dezembers abgeschlossen werden.

Desri ist einer der wichtigsten Kunden von Meyer Burger. Der US-Anlagenbetreiber hatte jedoch Mitte November seinen Rahmenvertrag mit den Schweizern mit sofortiger Wirkung gekündigt und so die laufende finanzielle Restrukturierung des Konzerns gefährdet.

Gubor Schokoladen sagt Anleiheemission ab

Keine guten Nachrichten gab es vom auf Saisonware spezialisierten Schokoladenhersteller Gubor Schokoladen aus Dettingen unter Teck. Das Unternehmen hat seine geplante Anleiheemission abgesagt und beschlossen, die Zeichnungsaufträge für die Unternehmensanleihe 2024/2029 nicht anzunehmen. Grund sei das nicht den Erwartungen entsprechende Platzierungsvolumen, teilte das Unternehmen mit.

Gubor hatte Anfang November eine Emission einer Unternehmensanleihe in Höhe von bis zu 60 Millionen Euro angekündigt. Das Papier sollte fünf Jahre laufen und mit einem Zinssatz zwischen 7,5 und 8,5 Prozent ausgestattet sein. Die Emissionserlöse sollten unter anderem dafür genutzt werden, teure Kreditverbindlichkeiten abzulösen.

Weitere Finanzierungsmeldungen

E.on hat im Wege einer Privatplatzierung einen Bond in Höhe von 16 Milliarden Yen (rund 101 Millionen Euro) emittiert. Die Anleihe hat eine Laufzeit von sechs Jahren. In Euro geswappt, brachte die Anleihe dem Unternehmen nach eigenen Angaben knapp über 100 Millionen Euro bei einer Rendite von 3,009 Prozent ein. E.on hatte zuletzt vor 15 Jahren eine Yen-Platzierung vollzogen.

Noch mehr Schokolade zu Weihnachten: Das Foodtech Start-up Planet A Foods, das neben anderen nachhaltigen Lebensmittelzutaten eine Schokoladenalternative ganz ohne Kakaobohnen entwickelt hat, hat in einer Series-B-Finanzierungsrunde 30 Millionen US-Dollar (rund 28 Millionen Euro) eingesammelt. Burda Principal Investments und Zintinus beteiligten sich an der Runde als Lead-Investoren. Zudem waren der Wachstumsfonds Bayern 2, Tengelmann Ventures, Agrifoodtech Venture Alliance (ehemals Baywa Venture), sowie die Bestandsinvestoren World Fund, Cherry Ventures und Omnes Capital als Investoren beteiligt. Das frische Kapital soll insbesondere in die internationale Expansion sowie den Ausbau der Produktionskapazitäten des Unternehmens fließen.

TNG Glasfaser, ein Glasfaserunternehmen aus Kiel, hat neue Kreditlinien in Höhe von insgesamt 175 Millionen Euro abgeschlossen. Die neuen Mittel erweitern eine bestehende Finanzierung in Höhe von 325 Millionen Euro aus dem Jahr 2022. Mit der Finanzierung soll der Glasfaserausbau in ländlichen und vorstädtischen Gebieten in Deutschland weiter vorangetrieben werden. Die National Australia Bank, die KfW, die Kommunalkredit Austria und ein weiterer institutioneller Investor waren an der Transaktion beteiligt. Hogan Lovells hat das Bankenkonsortium bei der Transaktion rechtlich beraten.

Pfisterer, ein Unternehmen aus dem Bereich der Energieübertragungs- und Sicherheitstechnik aus Winterbach, soll über einen Börsengang nachdenken. Von Unternehmensseite heißt es, man befinde sich auf einem Wachstumskurs und prüfe daher verschiedene Finanzierungsoptionen, die auch einen Börsengang einschließen. Ein konkreter Termin für den Börsengang stehe jedoch noch nicht fest. Details zu den Überlegungen werde es im Frühjahr 2025 geben. Am vergangenen Mittwoch hatte zunächst Bloomberg über die Börsenpläne des Unternehmens berichtet. Insider würden von einer Unternehmensbewertung in Höhe von bis zu 500 Millionen Euro ausgehen, heißt es bei der Nachrichtenagentur.

Der Finanzinvestor Warburg Pincus hat seinen Anteil an Ionos weiter verringert und 10,5 Millionen Aktien des Internetdienstleisters zu 21,85 Euro pro Papier ausgegeben. Damit erlöste Warburg Pincus rund 229 Millionen Euro. Der Finanzinvestor war im Jahr 2016 bei Ionos eingestiegen. Im September dieses Jahres hatte Warburg Pincus seinen Anteil dann von 20,6 Prozent auf 16,2 Prozent durch den Verkauf eines Aktienpakets in Höhe von 150 Millionen Euro verringert.

Strategybridge AI, ein Fintech-Start-up aus München, hat im Rahmen einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde einen siebenstelligen Betrag eingesammelt. D11Z. Ventures hat die Runde als Lead-Investor angeführt. Zudem waren Bayern Kapital und Business Angels aus den Bereichen Fintech, Software und Private Equity an der Finanzierung beteiligt. Darunter auch Kai Hesselmann, Co-Founder von Dealcircle. Das Start-up aus München entwickelt eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Plattform zur automatisierten Unternehmensanalyse und zur Optimierung strategischer Unternehmensentscheidungen. Die Lösung richtet sich an M&A-Berater, Private-Equity-Investoren, Wirtschaftsprüfer und Banken. Mit dem neuen Kapital plant Strategybridge AI, die Produktentwicklung zu beschleunigen und die eigene Marktpräsenz weiter auszubauen.

Rating-Meldungen

Moody’s hat das „Ba3“-Rating von Benteler bestätigt. Der Ausblick wurde auf stabil geändert.

Lea Teckentrup ist Redakteurin bei DerTreasurer und FINANCE. Zuvor arbeitete sie als Wirtschaftsjuristin im Bereich Debt Capital Markets in einer internationalen Großkanzlei. Sie hat Wirtschaftsrecht im Bachelor und im Master an der Universität Osnabrück sowie an der Universität Siegen studiert.