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Factoring: Rekordwachstum im ersten Halbjahr

Factoring eilt von Rekord zu Rekord.
Ingram Publishing/Thinkstock/Getty Images

Die Umsätze der Mitgliedsunternehmen des Deutschen Factoring-Verbands sind im ersten Halbjahr um satte 11,6 Prozent gewachsen und liegen nunmehr bei rund 100 Milliarden Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum verzeichnete der Verband, der nach eigenen Angaben über 98 Prozent des deutschen Marktes repräsentiert, lediglich 90 Milliarden Euro. Auch die Kundenzahl wuchs um rund 5,7 Prozent auf 19.200. Das bedeutet aber auch, dass es den Factoringgesellschaften gelungen ist, mit den bestehenden Kunden im Volumen deutlich zu wachsen.

Die Forderungsfinanzierung behauptet sich damit trotz extrem günstiger Kreditkonditionen auch im Niedrigzinsumfeld gegenüber der traditionellen Bankfinanzierung. Eine Erhebung der Universität zu Köln unter Mitarbeit von FINANCE hatte bereits 2011 erbracht, dass Mittelständler Factoring meist ergänzend zum Kredit einsetzen.

Griechenland-Krise: Factoringgesellschaften zeigen sich unbeeindruckt

Trotz Griechenland-Krise und geopolitischer Konflikte legte das Exportfactoring im ersten Halbjahr weiter zu. Allerdings zeichnen die Factoringgesellschaften in den betroffenen Regionen ohnehin sehr risikobewusst. Viele Anbieter halten sich in den Krisenregionen komplett zurück.

Für das zweite Halbjahr hoffen führende Branchenvertreter mit ähnlich starken Geschäften wie in den ersten sechs Monaten. „Die magische Zielmarke eines erstmaligen Gesamtumsatzes von über 200 Milliarden Euro Forderungsankaufsvolumen für 2015 bleibt dennoch im Zielfokus“, erklärt Joachim Secker, Sprecher des Vorstandes des Deutschen Factoring-Verbands. Im Gesamtjahr 2014 erreichte die Branche erstmals 190 Milliarden Euro.

Trotz dieser guten Aussichten hat sich das sogenannte Factoringbarometer, das der Verband unter seinen 25 Mitglieder erhebt, eingetrübt. Lediglich 30 Prozent der Mitglieder rechnen mit einem guten Klima im nächsten Geschäftsjahr. Vor einem Jahr sagten noch fast 53 Prozent der Befragten ein gutes oder sehr gutes Geschäftsklima voraus. Ursachen für die Zurückhaltung seien dem Factoringverband zufolge beispielsweise geopolitische Krisen und die kostenintensive Regulierung. Hinzukommen dürfte der unvermindert starke Wettbewerb durch neue Player, die auch den etablierten Anbietern das Leben schwermachen.

markus.dentz[at]finance-magazin.de

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Markus Dentz ist Chefredakteur von FINANCE und der Fachzeitschrift DerTreasurer. Seine journalistischen Schwerpunktthemen sind Unternehmensfinanzierung, Restrukturierung und Treasury. Nach dem Studium und dem Volontariat beim F.A.Z.-Institut stieß Dentz zur FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, einer Tochter der F.A.Z.-Verlagsgruppe und Herausgeberin von DerTreasurer und FINANCE. Mehrfach wurden seine Artikel aus den Bereichen Private Equity und M&A mit Journalistenpreisen ausgezeichnet.