Knorr-Bremse: Börsenpläne werden konkreter
Beim Münchener Autozulieferer Knorr-Bremse werden die Pläne für einen möglichen Börsengang offenbar konkreter. Das Unternehmen habe bereits Investmentbanken für einen IPO mandatiert, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Zu diesen gehören laut Reuters-Informationen die Deutsche Bank, JP Morgan und Morgan Stanley.
Der milliardenschwere Börsengang könne im Sommer oder im Herbst kommenden Jahres vollzogen werden, heißt es weiter. Dem Bericht zufolge wolle die Familie um Eigentümer Heinz Hermann Thiele 20 bis 40 Prozent der Anteile an Knorr-Bremse abgeben, die Mehrheit an dem Konzern jedoch behalten. Thiele hatte unmittelbar nach dem Scheitern der geplanten Übernahme des schwedischen Wettbewerbers Haldex im September dieses Jahres einen Strategiewechsel angekündigt. Schon damals wurde ein IPO als „die vorrangige Option“ genannt.
Amprion platziert Schuldschein über 200 Millionen Euro
Der Übergangsnetzbetreiber Amprion hat Schuldscheine und Namensschuldverschreibungen über insgesamt 200 Millionen Euro platziert. Ursprünglich hatte das Unternehmen nur mit einem Volumen von 100 Millionen Euro gerechnet, aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Volumen aber auf 200 Millionen Euro aufgestockt.
Die Laufzeiten der Papiere liegen zwischen sieben und 30 Jahren. Rund 75 Prozent der Anleger setzen auf Laufzeiten zwischen 15 und 30 Jahren. Commerzbank, LBBW und Unicredit haben die Transaktion begleitet. Für Amprion ist es die zweite Kapitalmarktfinanzierung in diesem Jahr. Das Unternehmen hatten den Markt im Juli dieses Jahres erstmals seit 2011 wieder angezapft und ebenfalls 200 Millionen Euro eingesammelt.
Neue Anleihebedingungen von Sanha werden wirksam
Die neuen Bedingungen der Mittelstandsanleihe von Sanha werden wirksam. Der Hersteller von Sanitärprodukten hatte sich Mitte September mit seinen Gläubigern auf eine Restrukturierung des Mini-Bonds geeinigt. Der Bond läuft nun fünf Jahre länger bis 2023 und der Zinssatz sinkt gestaffelt von 8,5 auf 6,25 Prozent.
Die Restrukturierung, bei der die Bondholder letztlich ihre Vorstellungen weitgehend durchsetzen konnten, stand bislang noch unter der aufschiebenden Bedingung der Vorlage eines Sanierungsgutachtens nach dem Standard IDW S6. Dieses liegt nun vor, wodurch die neuen Anleihebedingungen nun umgesetzt werden können.
Weitere Finanzierungen
Die Lage bei dem südafrikanisch-deutschen Möbelhaus Steinhoff spitzt sich zu. Wie aus einem vergangene Woche veröffentlichen Bericht hervorgeht, ziehen einige Gläubiger ihre Kreditlinien zurück und Kreditversicherer kürzen ihre Deckungen. In welchem Umfang dies geschieht, ist nicht bekannt. Aus der Präsentation geht zudem hervor, dass Steinhoff über 10 Milliarden Euro Schulden hat.
Auch bei der Handelskette Galeria Kaufhof ist die Lage angespannt. Der Kreditversicherer Atradius hat seine Garantiesummen für Kaufhof-Lieferanten ab dem kommenden Jahr drastisch bis ganz reduziert, wie der Konzern gegenüber FINANCE bestätigte.
Der Rohstahlhersteller Hüttenwerke Krupp Mannesmann hat von der Europäischen Investitionsbank ein Darlehen über 60 Millionen Euro erhalten. Das Unternehmen will das Geld zur Modernisierung eines bestehenden Hüttenwerkes nutzen, um dessen Umweltleistung zu steigern.
Das Spezialpharmaunternehmen AMW hat auch ein Darlehen über 25 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank erhalten. Den Erlös will das oberbayrische Unternehmen unter anderem zur Entwicklung von Arzneimitten sowie auch für klinische Studien nutzen. Das Darlehen ist durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen besichert.
Oxord Photovoltaics Germany, ein Tochterunternehmen des englischen Solarzellenherstellers Oxford Photovoltaics, hat sich ebenfalls ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) über 15 Millionen Euro gesichert. Oxford Photovoltaics will das Geld dazu nutzen, Solarzellen weiterzuentwickeln, die auf einer neuen Technologie beruhen. Für die EIB ist es das erste Darlehen im Rahmen der Initiative „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ in Deutschland.
Der Immobilienfonds Helvetica Swiss Commercial Fonds (HSC), der zu Helvetica Property Investors gehört, hat eine Kapitalerhöhung abgeschlossen. Dabei hat HSC 617.650 neue Aktien zu einem Preis von 105,11 Schweizer Franken je Aktie ausgegeben. Dadurch fließen dem Immobilienfonds insgesamt 64,92 Millionen Schweizer Franken zu, die in Immobilienwerte investiert werden sollen. Das Bezugsverhältnis lag bei 2:1. Nach eigenen Angaben war die Transaktion überzeichnet.
Der Immobilieninvestor Coreo hat eine Optionsanleihe begeben. Das Papier besteht aus einer Kombination aus einer Anleihe über 20 Millionen Euro, die einen Kupon von 10 Prozent hat, und 640.000 Optionsscheinen auf eine entsprechende Zahl von Aktien. Der Ausübungspreis liegt bei 2,50 Euro je Option beziehungsweise Aktie. Die Optionsanleihe wurde bei Investoren der Investmentgesellschaft Serengeti Asset Management platziert. Die neuen Mittel will das Unternehmen zur Finanzierung des weiteren Wachstums einsetzen.
Die Beteiligungsgesellschaft Mic hat eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte abgeschlossen. 386.000 neue Aktien wurden zu einem Ausgabepreis von 1,01 Euro je Aktie bei ausgewählten, strategischen Investoren platziert. Dadurch fließen dem Unternehmen 389.860 Euro zu. Der Erlös soll nach eigenen Angaben für M&A-Transaktionen im Blockchain- und IT-Loyalty-Bereich eingesetzt werden.
Das Biotechnologieunternehmen Mologen hat eine Kapitalerhöhung abgeschlossen. Dabei platzierte das Unternehmen 275.000 neue Aktien zu einem Platzierungspreis von 2,198 Euro je Aktie bei dem US-Investor Global Corporate Finance. Dadurch floss Mologen brutto ein Emissionserlös von 604.450 Euro zu. Das Bezugsrecht der Aktionäre war ausgeschlossen. Die Transaktion erfolgt im Rahmen einer Aktienbezugsvereinbarung mit dem Investor. In den kommenden Monaten sollen weitere Kapitalerhöhungen folgen.
Tick Trading Software, ein Anbieter von Börsenhandelssystemen, ist seit der vergangenen Woche im Primärmarkt des Freiverkehrs an der Börse Düsseldorf gelistet. Bisher notierten die Aktien des Unternehmens im Freiverkehr der Börse Düsseldorf.
Der von der Privatbank Berenberg aufgelegte und gemanagte Berenberg Green Energy Junior Debt Fund I ist neuer Finanzierungspartner bei einer Junior Debt Finanzierung des Solarspezialisten Hep. Der Finanzierungsrahmen liegt dabei bei 10 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen vier Photovoltaikanlagen in Japan gebaut werden.
Die Paracelsus-Klinik haben einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Die Sanierung soll in Eigenverwaltung erfolgen. Der Klinikbetrieb läuft nach Angaben des Unternehmens weiter.
Ratingmeldungen
Moody’s verbessert den Ausblick der Ratings des Kunststoffkonzerns Covestro von stabil auf positiv. Gleichzeitig bestätigt die Ratingagentur das Emittentenrating des Konzerns bei Baa2. Moody’s begründet diesen Schritt unter anderem mit dem starken Geschäftsergebnis von Covestro sowie mit dem konstanten „Free Cash Flow“ seit dem Börsengang des Unternehmens in 2015.
Scope verbessert den Ausblick des Langfristratings der Deutschen Lufthansa zu positiv und bestätigt das Rating bei BBB-. Die Ratingagentur verweist in ihrer Begründung unter anderem auf die verbesserten Erträge und die verbesserte Cashflow-Generierung. Scope geht außerdem davon aus, dass sich die Kreditkennzahlen der Fluggesellschaft weiterhin verbessern werden.
Moody’s verbessert die Bewertung des Industriekonzerns Voith und vergibt ein langfristiges Emittentenrating von Baa3. Die Agentur stuft damit das Unternehmen in das Investmentgrade ein. Die Ratingagentur begründet das verbesserte Rating unter anderem mit dem Umsatzwachstum, dem Anstieg des Betriebsergebnisses sowie mit der Markt- und Technologieführerschaft des Unternehmens in vielen relevanten Märkten. Der Ausblick ist stabil.
Moody’s stuft außerdem den Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen auf Investmentgrade-Niveau herauf und vergibt ein langfristiges Emittentenrating von Baa3. Der Ausblick der neuen Bewertung ist stabil. Moody’s verweist in der Begründung unter anderem auf die verbesserten Kreditkennzahlen als auch auf die konservative Finanzpolitik von ZF Friedrichshafen.
Moody’s senkt den Ausblick des Innogy-Ratings auf negativ. Das Langfristrating wurde bei Baa2 bestätigt. Der Schritt erfolgt, nachdem der Energiekonzern im Dezember niedrigere Gewinne in diesem und im kommenden Jahr angekündigt hatte.
Info
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