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Finanzierungen: Knorr-Bremse, Govecs, Deutsche Bahn

Knorr-Bremse will noch im vierten Quartal dieses Jahres an die Börse, teilten die Münchener nun mit.
Knorr-Bremse AG

Knorr-Bremse will noch vor Jahresende an die Börse

Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse hat einen konkreten Zeitrahmen für seinen geplanten Börsengang vorgelegt. Der seit mehreren Monaten im Raum stehende IPO soll im vierten Quartal des laufenden Jahres durchgeführt werden, wie die Münchener vergangene Woche mitteilten. Knorr-Bremse-Eigner Heinz Hermann Thiele will dabei einen „bedeutenden Minderheitsanteil“ abgeben. Das Unternehmen selbst würde jedoch von keinen Erlösen profitieren.

Es könnte nach Siemens Healthineers der zweitgrößte deutsche Börsengang dieses Jahres werden. Knorr-Bremse wird bei der Transaktion von Hengeler Mueller (Federführung: Reinhold Ernst und Simon Patrick Link) beraten. Neben den federführenden Banken Deutsche Bank, JP Morgan und Morgan Stanley sind zudem Berenberg, Commerzbank, UBS und Unicredit an dem Börsengang beteiligt. 

Govecs legt Angebotsdetails für geplanten IPO fest

Der Elektro-Scooter-Hersteller Govecs hat Details zu seinem geplanten Börsengang bekanntgegeben. Demnach sollen rund 7,5 Millionen Aktien zu einem Preis von zehn bis zwölf Euro angeboten werden, was einem Bruttoemissionsvolumen von bis zu 90 Millionen Euro entspricht. Von dem Angebot stammen rund 6,25 Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung und bis zu 300.000 Aktien aus dem Besitz des Hauptaktionärs Dquadrat Equity Partner. Zusätzlich können bis zu 982.500 Aktien aus dem Bestand des Hauptaktionärs im Rahmen einer Greenshoe-Option platziert werden.

Der Streubesitz läge bei vollständiger Platzierung der Aktien und Ausübung der Greenshoe-Option voraussichtlich bei rund 62 Prozent. Das Bankhaus Lampe und die Commerzbank fungieren im Rahmen der Transaktion als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners.

Deutsche Bahn begibt neue Anleihe

Die Deutsche Bahn hat über ihre Finanzierungsgesellschaft Deutsche Bahn Finance eine Benchmark-Anleihe über 500 Millionen Euro emittiert. Der Bond hat eine Laufzeit von 12,5 Jahren und wird mit einem Kupon von 1,375 Prozent verzinst. Durch die Anleiheemission will die Deutsche Bahn ihre finanzielle Flexibilität erhöhen. Konsortialführer der Transaktion waren die Bayerische Landesbank, BNP Paribas, Goldman Sachs International und SEB.

Weitere Meldungen

Der vor wenigen Wochen angekündigte Börsengang des Schweizer Verpackungsherstellers SIGhat bei den Anlegern offenbar großen Anklang gefunden. Das Orderbuch sei bereits einen Tag nach Beginn der Zeichnungsfrist samt der Greenshoe-Option komplett gezeichnet gewesen, heißt es in einem Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“ unter Berufung auf ein mit der Transaktion betrautes Institut. Der erste Handelstag an der Schweizer Börse SIX ist für den 28. September vorgesehen. SIG bietet neue und bestehende Aktien im Wert von bis zu 1,78 Milliarden Schweizer Franken (rund 1,58 Milliarden Euro) an.

Der Mittelstandsfinanzierer Creditshelf hat die nach eigenen Angaben größte digitale KMU-Finanzierung Deutschlands arrangiert. Insgesamt seien 4,75 Millionen Euro in weniger als zwei Tagen über Creditshelf platziert und ausbezahlt worden, teilten die Frankfurter mit. Bei dem Kreditnehmer der Buy-Out-Finanzierung handele es sich um ein IT-Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern.

Der Schweizer Anlagenbauer Sulzer hat fünf Millionen eigene Aktien zu einem Preis von 112 Schweizer Franken pro Aktie bei Investoren platziert. Dies führe zu einem Kapitalgewinn von 15 Millionen Schweizer Franken (rund 13,3 Millionen Euro), der das Eigenkapital von Sulzer erhöhe, teilten die Schweizer mit. Der Streubesitz liegt nun bei 51 Prozent. Die Aktien hatte Sulzer im April von dem Großaktionär Renova erworben, hinter dem der russische Milliardär Viktor Vekselberg steht. Vekselbergs Beteiligung sank dadurch von 63 Prozent auf nur noch knapp 49 Prozent. Der Schritt war erfolgt um Sulzer vor möglichen US-Sanktionen gegen Vekselberg zu schützen.

Die Kreissparkasse Köln hat Konsortialfinanzierungen für zwei Automobilzulieferer in Höhe von zusammen über 100 Millionen Euro arrangiert. Zum einen wurde ein Finanzierungsvolumen von 47 Millionen Euro für die Knipping-Gruppe strukturiert. Der Automobilzulieferer will die frischen Mittel zur Finanzierung der Produktionsanlagen und Werkzeuge nutzen. Zum anderen arrangierte die Kreissparkasse Köln für die Meleghy-Automotive-Gruppe ein Finanzierungsvolumen von rund 57 Millionen Euro. Die Unternehmensgruppe will die Mittel für Investitionen in weitere Produktionsflächen, Anlagen und Werkzeuge verwenden. An den Finanzierungen waren weitere Kreditinstitute beteiligt.

Der Produzent von Motoren- und Getriebeteilen, Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig, prüft derzeit die Emission einer Unternehmensanleihe. Die Platzierung soll demnach im vierten Quartal dieses Jahres erfolgen, teilte das Unternehmen mit. Für die Durchführung einer Management-Roadshow wurde die Quirin Privatbank beauftragt. Wie die endgültige Finanzierungsentscheidung ausfallen werde, lege die Geschäftsführung auf Grundlage des Investoren-Feedbacks und des vorherrschenden Marktumfelds fest, heißt es in der Pressemitteilung weiter. 

Ratingmeldungen

Moody’s hat den Industriegasekonzern Messer Industries erstmalig mit einem Rating von B1 bewertet. Den von Messer geplanten Senior Secured Term Loans über rund 2,85 Milliarden Dollar ordnet Moody’s ebenfalls ein Rating von B1 zu. Die neuen Mittel sollen dabei helfen, die Übernahme von Teilen des Amerikageschäfts des Konkurrenten Linde zu finanzieren. Eine revolvierende Kreditfazilität über etwa 450 Millionen Dollar erhält dasselbe Rating. Der Ausblick der Ratings ist stabil.

Scope hat dem in Grünwald bei München ansässigen Investment- und Assetmanager KGAL erstmals ein Rating von AA- zugeordnet. In der Begründung verweist die Ratingagentur auf eine sehr hohe Qualität und Kompetenz im Asset Management in den Bereichen Luftfahrt, Immobilien und erneuerbare Energien.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker