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Finanzierungen: Lonza, Ibu-Tec, E.on

Für einen M&A-Deal will der Chemie- und Pharmakonzern Lonza rund 2,3 Milliarden Schweizer Franken einsammeln.
fotohunter/iStock/Thinkstock/Getty Images

Lonza will 22 Millionen neue Aktien ausgeben

Der Chemie- und Pharmakonzern Lonza will bis zu 22 Millionen neue Aktien ausgeben. Zur Dimension: Bisher stehen laut Finanzen.net rund 58 Millionen Aktien aus. Das Schweizer Unternehmen will mit der Kapitalerhöhung rund 2,3 Milliarden Schweizer Franken (rund 2,16 Milliarden Euro) einsammeln. Die Aktionäre müssen den Plänen noch zustimmen. Mit dem Erlös will das Unternehmen die 5,5 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des US-Unternehmens Capsugel finanzieren. Bei der Kapitalerhöhung agiert ein Bankensyndikat unter Führung von UBS und Bank of America Merrill Lynch als Underwriter. Am 25. April will das Unternehmen weitere Details zu der geplanten Transaktion nennen.

Der Verwaltungsrat will zudem genehmigtes Kapital über 7,5 Millionen Schweizer Franken wieder einführen. Lonza hatte das bisherige genehmigte Kapital genutzt, um 5 Millionen neue Aktien auszugeben. Bei der Transaktion sammelte das Unternehmen Anfang Februar 865 Millionen Schweizer Franken ein. Zudem soll das bestehende bedingte Kapital von 5,03 auf 7,5 Millionen Schweizer Franken aufgestockt werden.

Ibu-Tec platziert Aktien am unteren Ende der Preisspanne

Ibu-Tec, ein Forschungs- und Produktionsdienstleister für anorganische Stoffe, hat den Börsengang geschafft. Es ist der erste IPO im neuen Frankfurter Börsensegment „Scale“. Alle 1,21 Millionen angebotenen Aktien konnte das Unternehmen bei Investoren platzieren. Der Preis je Aktie lag mit 16,50 Euro jedoch am unteren Ende der Preisspanne. Die war von 16 bis 20 Euro festgelegt worden. Im Zuge des IPOs wurden 1 Million neue Aktien ausgegeben, sowie 60.000 Aktien aus dem Bestand eines Minderheitsaktionärs und eine Greenshoe-Option über 150.000 Aktien aus dem Bestand eines Altaktionärs.

Durch die Platzierung fließen Ibu-Tec rund 16,5 Millionen Euro zu, die für das weitere Wachstum verwendet werden sollen. Der Bruttoerlös der gesamten Transaktion lag bei rund 20 Millionen Euro. Der Streubesitz liegt bei voller Ausübung der Mehrzuteilungsoption bei etwa 30,3 Prozent. Die ICF Bank hat den IPO als Sole Global Coordinator und Sole Bookrunner begleitet.

E.on zieht es nach acht Jahren wieder an den Bondmarkt

Der Energiekonzern E.on plant Hybridanleihen zu begeben, wie E.on-Chef Johannes Teyssen vergangene Woche gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) angekündigt hat. Damit endet die achtjährige Abwesenheit des Energieriesen vom Bondmarkt. Als Ziel seien 3 Milliarden Euro gesetzt, die der neue CFO Marc Spieker bei Investoren einsammeln soll. Die Verzinsung soll zwischen 0,5 und 1,5 Prozent liegen. Für den Finanzchef könnte das mit Blick auf das Unternehmensrating und die Zurückhaltung der Investoren gegenüber der Energiebranche eine Herausforderung werden.

BMW platziert Bonds über 1,75 Milliarden Euro

BMW hat einen Bond mit zwei Tranchen platziert. Die erste Tranche hat ein Volumen von 1 Milliarde Euro und läuft über drei Jahre. Der zweite Bond hat eine achtjährige Laufzeit und ein Volumen von 750 Millionen Euro. Die Papiere werden mit 0,125 und 0,875 Prozent verzinst. Die Transaktion wurde von Santander, Commerzbank, LBBW, Goldman Sachs und Credit Agricole begleitet.

Heidelberg Cement platziert Milliardenbond

Der Zementhersteller Heidelberg Cement hat einen Milliardenbond platziert. Das Papier hat eine Laufzeit von neun Jahren und wird mit 1,625 Prozent verzinst. Citi, Deutsche Bank, Helaba, RBI und SEB waren als Joint Bookrunner mandatiert. Mit den Mitteln will der Konzern allgemeine Unternehmenszwecke finanzieren und anstehende Fälligkeiten zurückzahlen.

Weitere Finanzierungen

1 Million Inhaber-Stammaktien der Hornbach Holding hat die Hornbach Familien-Treuhandgesellschaft privat platziert. Das beschleunigte Bookbuilding-Verfahren ist bereits abgeschlossen und wurde von der Commerzbank begleitet. Bei den Aktien handelte es sich um die zweite Hälfte des ehemaligen Kingfisher-Aktienpakets. Der Großaktionär hatte seinen Anteil 2014 an die Familie verkauft. Die Unternehmerfamilie Hornbach verringert damit ihren direkten und indirekten Anteil am Grundkapital von 43,75 auf 37,5 Prozent. Laut Informationen des Nachrichtensenders „N-TV“ flossen der Gesellschaft durch die Transaktion rund  65 Millionen Euro zu. Sie wurde bei der Transaktion von Beiten Burkhardt beraten.

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat neue Bonds über 1,85 Milliarden Euro begeben. Eine Tranche über 1,25 Milliarden Euro wird mit 0 Prozent verzinst und läuft bis 2021. Die Rendite des Papiers ist leicht positiv, da die Anleihe unter par begeben wurde. Die zweite Tranche hat ein Volumen von 600 Millionen Euro und läuft bis 2027. Der Kupon liegt bei 1,125 Prozent.

Der Automobilzulieferer Adler Pelzer hat einen neuen High-Yield-Bond platziert. Die Anleihe hat ein Volumen von 350 Millionen Euro und wird mit 4,25 Prozent verzinst. Das Papier hat eine Laufzeit bis April 2024.

Der Salz- und Düngemittelproduzent K+S begibt einen Bond über 400 Millionen Euro. Die Hochzinsanleihe läuft bis April 2023 und wird voraussichtlich mit 2,625 Prozent verzinst. Barclays, LBBW, RBC Capital Markets und Santander begleiten die Transaktion.

Der Handelskonzern Rewe erhält einen Kredit über bis zu 58 Millionen Euro für ein neues Logistikzentrum. Der Kredit wird von der KfW-Ipex-Bank und einem weiteren Institut zur Verfügung gestellt. Das Vorhaben fällt unter das Energieeffizienzprogramm der KfW. Das gesamte Investitionsvolumen liegt bei 80 Millionen Euro.

Bei der MBB-Tochter Aumann wurde die Greenshoe-Option schon kurz nach dem Börsengang vollständig ausgeübt. Das teilte der Stabilisierungsmanager Berenberg dem Unternehmen mit. Die Mehrzuteilungsoption umfasste 780.000 Aktien. Der Stabilisierungszeitraum wurde aufgrund der hohen Nachfrage nach den Aktien bereits am zweiten Handelstag vorzeitig beendet. Nach Ende der Lock-up-Frist wird der Streubesitz bei 46,4 Prozent liegen.

Golfino hat bei seiner neuen Mittelstandsanleihe die Vollplatzierung erreicht. 4 Millionen Euro sammelt der Golfausstatter mit dem nachrangigen Papier ein, das bis 2023 läuft. Der Kupon liegt bei 8 Prozent. Durch Umtäusche des alten Bonds und Neuzeichnungen hatte das Unternehmen Mitte Februar bereits ein Volumen von 3 Millionen Euro erreicht. In weiteren Privatplatzierung konnte nun das Volumen noch einmal aufgestockt werden. Die Rückzahlung des bisherigen Bonds soll Anfang April erfolgen.

Das insolvente Modeunternehmen Laurèl hat von einem Finanzinvestor zusätzliche Mittel über 2,2 Millionen Euro erhalten. Das Massedarlehen soll im Zuge der aktuellen Sanierung in eine Working-Capital-Linie umgewandelt werden. Die weitere Sanierung läuft nach Angaben des Mini-Bondemittenten nach Plan. In einem nächsten Schritt müssen die Gläubiger dem vorgeschlagenen Insolvenzplan zustimmen.

Das Hamburger Fintech The Naga Group hat in einer Serie-A-Finanzierung 12,5 Millionen Euro erhalten. Die Mittel wurden von der chinesischen Investmentgruppe Fosun bereitgestellt. Der Investor will das Unternehmen, das auf Technologien im Finanzsektor spezialisiert ist, in sein Netzwerk aufnehmen.

Das Wohnungsunternehmen Accentro Real Estate will seine 2013 begebene Anleihe vorzeitig kündigen. Das Papier, das eigentlich noch bis 2018 läuft, soll im Juni zu einem Kurs von 101,5 Prozent zurückgezahlt werden. Der Nennbetrag des Bonds liegt bei 10 Millionen Euro.

Rund 200.000 neue Aktien hat Medical Columbus platziert. Medical Columbus ist auf IT-Dienstleistungen für Krankenhäuser spezialisiert. Damit ist die Barkapitalerhöhung aus genehmigten Kapital abgeschlossen. Der Platzierungspreis betrug 2,95 Euro je Aktie und führte zu einem Bruttoemissionsvolumen von rund 595.900 Euro. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen und die Aktien bei qualifizierten Anlegern platziert. Die Biw Bank für Investments und Wertpapiere begleitete die Transaktion.

Das 3D-Druckunternehmen Staramba hat eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital abgeschlossen und eine Wandelschuldverschreibung emittiert. Die Wandelanleihe hat ein Volumen von 5 Millionen Euro und läuft über zwei Jahre. Der Kupon liegt bei 6 Prozent. Durch beide Maßnahmen fließt dem Unternehmen ein Erlös von rund 8 Millionen Euro zu. Damit will das an der Berliner Börse gelistete Unternehmen Strukturmaßnahmen im Unternehmen und das weitere Wachstum finanzieren. Die Transaktion wurde von Oddo Seydler begleitet.  Noerr hat die Bank dabei beraten.

Der Sportwettenanbieter United Game Tech plant die Notierung im Freiverkehr der Berliner Börse. Das Unternehmen will sich damit einem breiteren Investorenkreis öffnen und im laufenden Geschäftsjahr weitere Kapitalmaßnahmen durchführen.

Der Vorstand von Leifheit plant eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis von 1:1. Jeder Aktionär soll pro gehaltener Leifheit-Aktie gratis eine weitere Aktie dazu erhalten. 

Ratingmeldungen

S&P hat die Bonitätsnoten von Deutscher Bank und Commerzbank verbessert. Die Ratings wurden von BBB+ auf A- angehoben, der Ausblick dagegen von positiv auf negativ gesenkt. Hintergrund sei unter anderem eine Änderungen in der Bankengesetzgebung. Auch das Rating der Deutschen Pfandbriefbank wurde auf A- angehoben, es lag zuvor bei BBB. Der Ausblick ist ebenfalls negativ. Die Unicredit behält weiterhin die Note BBB. Der Ausblick des Ratings wurde jedoch von positiv auf developing gesetzt. Es könnte also eine Ratingänderung geben.

Weitere Meldungen

Der Markt für Leveraged Loans in Deutschland wächst. Im ersten Quartal lag das Emissionsvolumen im deutschen Markt bei 6,6 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 120 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres entspricht. Ein großer Teil der Mittel fließt in M&A-Deals.

Die Zentralbanken des Euroraums haben in der Woche zum 24. März weniger Anleihen gekauft. Das berichtet die Nachrichtenagentur Dow Jones. Papiere im Wert von rund 16,5 Milliarden Euro wurden gekauft, in der Vorwoche waren es etwa 18,7 Milliarden Euro.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.