Rickmers stockt Volumen der Mittelstandsanleihe erneut auf
Der Schifffahrtskonzern Rickmers hat die im Juni 2013 begebene Anleihe aufgestockt. Im Rahmen einer Privatplatzierung sammelte der Konzern bei institutionellen Investoren 25 Millionen Euro ein. Das Gesamtvolumen der Anleihe beträgt nun 250 Millionen Euro. Die Anleihebedingungen bleiben unverändert. Die Mittelstandsanleihe läuft bis Juni 2018 fällig und wird zu 8,875 Prozent p.a. verzinst. Close Brothers Seydler Bank hat die Transaktion als Sole Global Coordinator und Bookrunner begleitet. Das Hamburger Unternehmen will mit den Nettoerlöse aus dieser zweiten Aufstockung Wachstumsinvestitionen finanzieren und Bankverbindlichkeiten und Refinanzierungskosten refinanzieren. Im vergangenen Herbst hatte Rickmers die Mittelstandsanleihe zum ersten Mal aufgestockt und dabei 50 Millionen Euro bei institutionellen Investoren eingesammelt.
Der Schifffahrtskonzern Rickmers hat sich mit der im vergangenen Jahr begebenen Mittelstandsanleihe eine neue Finanzierungsquelle erschlossen. „Die über viele Jahre hinweg bestehenden traditionellen Quellen für Eigen- und Fremdkapital – speziell bei deutschen Schiffseignern, die einen hohen Anteil der weltweiten Containerflotte gebaut haben – sind nicht mehr zugänglich“, sagte Ronald D. Widdows, CEO der Rickmers Gruppe im vergangenen Frühsommer. Deshalb müssten sich die Schifffahrtsunternehmen nach neuen Finanzierungsquellen umschauen.
HeidelbergCement zapft den Kapitalmarkt an
Der Baustoffkonzern HeidelbergCement hat unter seinem 10 Milliarden Euro schweren EMTN-Programm eine Anleihe über 500 Millionen Euro platziert. Das Wertpapier wird im März 2019 fällig und wird mit 2,25 Prozent verzinst. Joint Global Coordinators der Emission sind Morgan Stanley (B&D) und RBS. Joint Bookrunners der Emission sind Bayern LB, Commerzbank, Intesa, LBBW, Mediobanca und SEB.
Kurz zuvor hatte der Baustoffkonzern eine neue syndizierte Kreditlinie in Höhe von 3 Milliarden Euro abgeschlossen. Die Ratingagentur Moody’s hatte nach dem erfolgreichen Kreditabschluss die Medium Term Notes Ratings von HeidelbergCement von Ba2 auf Ba1 hochgestuft. „Der Wegfall sämtlicher Sicherheiten und Garantien von Tochtergesellschaften ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten verbesserten Bonitätseinschätzung für HeidelbergCement durch die Ratingagenturen und kommt insbesondere den bestehenden Anleiheinvestoren zu Gute, die nun mit den Bankgläubigern gleichgestellt sind“, sagte Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement nach dem Kreditabschluss.
HeidelbergCement ist im Moment in Sachen Finanzierung sehr aktiv. Neben der Anleihe und dem Kredit hat der Baustoffkonzern noch eine innovative Finanzierung in Indien abgeschlossen.
Deutsche Annington führt Kapitalerhöhung durch
Die Deutsche Annington hat im Rahmen einer Kapitalerhöhung 16 Millionen neue Stammaktien platziert, wodurch das Immobilienunternehmen einen Bruttoemissionserlös in Höhe von 304 Millionen Euro erzielt hat. Zusätzlich wurden noch weitere 11 Millionen bestehende Aktien vormaliger Gesellschafter der Mehrheitsgesellschafterin, der Monterey Holdings, vollständig bei institutionellen Anlegern im Rahmen eines beschleunigten Platzierungsverfahrens platziert. Das Gesamtplatzierungsvolumen beträgt damit 27 Millionen Aktien oder 513 Millionen Euro. Mit dem Nettoemissionserlös aus der Kapitalerhöhung will die Deutsche Annington die am 28. Februar bekanntgegebenen Transaktionen finanzieren. Nach Abschluss der Transaktion sind rund 25,7 Prozent der Aktien im Streubesitz.
Moody’s erhöht Ausblick deutscher Banken und stuft BBVA und Santander hoch
Die Ratingagentur Moody’s hat den Ausblick von 15 deutschen Bankengruppen erhöht. Zu den 15 Finanzinstituten, deren Ausblick jetzt von negativ auf stabil erhöht wurde, zählen die BayernLB, Dekabank, HSH Nordbank, LBBW, Landesbank Berlin, Helaba, Landesbank Saar, NordLB mit der Bremer Landesbank sowie den WestLB-Nachfolger Portigon. Ebenfalls betrifft die Maßnahme von Moody’s die KfW Ipex-Bank, die Landwirtschaftliche Rentenbank, die L-Bank, die LFA Förderbank Bayern, die NRW-Bank sowie die Deutsche Siedlungs- und Landesrentenbank (DSL). Moody’s begründet diesen Schritt mit der Ausblickerhöhung für die Bonität Deutschlands von negativ auf stabil Anfang März. Die genannten Banken dürften nach Einschätzung der Ratingagentur bei ihrer Bonitätsnote auch direkt oder indirekt von dem verbesserten Ausblick für Deutschland profitieren.
Zuvor hatte Moody’s auch schon ihre Bonitätseinstufung für die beiden spanischen Banken BBVA und Santander erhöht. Das Rating für die Banco Santander stuften die Kreditanalysten von Baa2 auf Baa1 herauf, der Ausblick ist nach wie vor stabil. Die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA bewertet Moody’s nun mit Baa2. Auch hier ist die bessere Kreditwürdigkeit des Heimatlandes der Banken der Grund für diesen Schritt der Ratingagentur. Moody’s hatte im Februar die Bonitätsnote für Spanien um eine Stufe auf Baa2 angehoben, der Ausblick wurde auf positiv gesetzt.
Weitere Finanzierungen
Die Restrukturierung der S.A.G. Solarstromläuft im Regelinsolvenzverfahren weiter. Zum 1. März wurde das Insolvenzverfahren des Solarunternehmens als Regelinsolvenzverfahren eröffnet. Zum Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Freiburg Jörg Nerlich von der Kanzlei Görg bestellt. Nerlich war bislang schon als vorläufiger Sachwalter im Rahmen des Insolvenzeröffnungsverfahrens in Eigenverwaltung tätig.
Der Solarkonzern Solarworldgibt bekannt, dass jeweils mehr als 80 Prozent der Gläubiger der Anleihe 2011/2016 und der Anleihe 2010/2017 neue Aktien und Schuldverschreibungen der neuen besicherten Anleihen gezeichnet haben.
S&P erhöht das Rating des Chemiekonzerns Oxea um zwei Stufen auf BB-, Ausblick stabil.
Moody’s setzt den Ausblick des Aa1-Ratings der Deutschen Bahn von negativ auf stabil und folgt damit der Ausblickerhöhung für die Bonität Deutschlands Anfang März. Eigentümer der Deutschen Bahn AG ist die Bundesrepublik Deutschland.
Jones Day hat Hansteen Holdings bei der Refinanzierung seines deutschen Immobilienportfolios durch zwei Darlehen mit einem Gesamtvolumen von 343 Millionen Euro beraten. Die bestehende im Februar 2015 fällige Unicredit-Finanzierung hat Immobilieninvestmentunternehmen mit Hilfe eines Darlehens in Höhe von 235 Millionen Euro von einem, von der Helaba geführten Bankenkonsortium unter Beteiligung von Natixis Pfandbriefbank, SEB sowie dem Immobilienfondsmanager AXA Real Estate und von diesem beratene Fonds zurückgeführt. Zudem hat Hansteen Holdings die im Oktober 2014 fällige Finanzierung der Lloyds Banking Group mit einem Darlehens von 108 Millionen Euro der HSBC abgelöst.
Die Gewa 5 to 1 begibt für die Baufinanzierung des in Fellbach bei Stuttgart geplanten GEWA Tower einschließlich Umrandungsbebauung eine erstrangig besicherte Mittelstandsanleihe. Das Wertpapier soll ein Volumen von bis zu 35 Millionen Euro haben und vier Jahre laufen. Der jährliche Festzins beträgt 6,5 Prozent. Creditreform Rating bewertet die Anleihe mit BBB.
Estavis begibt eine fünfjährige Wandelanleihe im Gesamtvolumen von bis zu 15 Millionen Euro. Die bis zu 6 Millionen auf den Inhaber lautenden Wandelteilschuldverschreibungen des börsennotierten Immobilienunternehmens werden zu je 2,50 Euro ausgegeben. Der Kupon beträgt 6,25 Prozent p.a.
4SC begibt die erste Tranche von Wandelschuldverschreibungen im Nominalbetrag von 500.000 Euro an Yorkville. Im Februar hatte das Unternehmen mitgeteilt, eine Vereinbarung mit YA Global Master SPV (Yorkville) eingegangen zu sein, wodurch sich der Investor zur Zeichnung von Wandelschuldverschreibungen in Höhe von bis zu 15 Millionen Euro verpflichtet hat.
NanoFocus platziert eine Wandelanleihe im Gesamtnennbetrag von 1,35 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis Februar 2019.
Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.